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Pol Espargaró (KTM/5.): «Ich habe viel riskiert»

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró

Pol Espargaró

Pol Espargaró sagte nach dem fünften Startplatz in Texas, für das Rennen müsse man realistisch bleiben. Aber im Quali ließ er sich von Viñales nicht abschütteln.

Red Bull KTM-Werkspilot Pol Espargaró, der Moto2-Weltmeister von 2013, verblüfte im Qualifying 2 auf dem Circuit of the Americas (COTA) mit der fünftbesten Zeit. Bei KTM war Erleichterung zu spüren, denn bei den Wintertests und bei den ersten zwei Grand Prix hatte sich so eine glanzvolle Performance nicht abgezeichnet.

«Das war ein sehr schwieriger, trickreicher Tag. Im FP3 konnten wir wegen des Unwetters nicht fahren. Und schon im FP4 hat sich abgezeichnet, dass die Piste in einem mühseligen Zustand ist, als wir den weichen Reifen reinschoben. Es herrschte ein böiger Wind, man musste beim Einlenken ungeheuer aufpassen. Durch den Wind wurde alles beschwerlicher im Vergleich zum Freitag. So viel Wind! Aber auch dank Maverick ist mir im Q2 eine gute Runde gelungen. Es ist einfach nur erstaunlich.»

Pol Espargaró sicherte sich 2018 in Texas Platz 1 im Qualifying 1. Aber Crew-Chief Paul Trevathan meinte: «Das war eine ‚lucky lap’.»
Diesmal hingegen überzeugte Pol in allen Trainings und bei allen Bedingungen. «Ja, zuerst dachte ich, ich könne nicht an Maverick dranbleiben. Aber am Ende war ich sogar 0,017 Sekunden schneller fahren. Ich musste aber übers Limit gehen… Wir riskieren mehr als die anderen, glaube ich. Aber wenn wir richtig pushen, können wir Topzeiten erreichen. Wir wissen aber, dass es in punkto Racepace schwieriger sein wird. Aber über eine einzelne Runde kann ich arg ans Limit gehen. Im Vergleich zu Marc und Maverick hatte ich bei den Richtungswechseln etwas Mühe. Vorne war ich am Limit. Zum Glück haben wir vorne den Medium-Reifen gewählt, das hat sich bewährt. Der Wind war mühsam, aber anderseits hat er die Piste sehr schnell getrocknet. Und ich weiß nicht, ob wir im Nassen auf Startplatz 5 erreicht hätten.»

Übrigens: Heute hörte ich keinen, der wie früher behauptete, mit WP Suspension und Stahlrahmen könne KTM einpacken. Denn alle andern verwenden Alu-Chassis und Öhlins-Federelemente.
Offenbar kommt die KTM auch mit den vielen Bodenwellen in Austin gut zurecht. «Ja, wir machen uns die Motocross-Philosophie von KTM zunutze. WP ist an holprige Pisten gewöhnt», lachte Pol. «Wenn der Belag holprig ist, können die Gegner nicht 100 Prozent aus ihren Bikes rauskitzeln. Man muss dann mehr seinen Fahrstil ins Spiel bringen. Mein Fahrstil ist ziemlich aggressiv. Ich kann sagen, mir macht das Fahren auf diesen Bodenwellen Freude.»

«Was unsere Chancen im Rennen betrifft, müssen wir realistisch bleiben. Platz 5 ist nicht dort, wo wir im Rennen auftauchen werden, unsere Fights werden ein bisschen weiter hinten stattfinden. Aber es ist wichtig, dass wir in den ersten Runden etwas Abstand zu den Verfolgern herstellen. Ich weiß jetzt schon, dass ich den Start genießen werde. Dann muss ich einen guten Rhythmus finden und meine Gruppe…»

MotoGP-Q2, Austin:

1. Marc Márquez, Honda, 2:03,787 min
2. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,273
3. Cal Crutchlow, Honda, + 0,360
4. Jack Miller, Ducati + 0,629
5. Pol Espargaró, KTM, + 0,685
6. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,702
7. Alex Rins, Suzuki, + 0,747
8. Danilo Petrucci, Ducati + 0,909
9. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,154
10. Franco Morbidelli, Yamaha, + 1,491
11. Jorge Lorenzo, Honda, + 1,596
12. Francesco Bagnaia, Ducati + 2,100

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