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Rekorde & Kurioses: Das MotoGP-Spektakel von Mugello

Von Nora Lantschner
In Mugello sorgten nicht nur die MotoGP-Asse um Danilo Petrucci (Ducati) und Marc Márquez (Honda) für Spannung pur. Bei Yamaha riss eine Serie, in der Moto3-WM wurde eine andere fortgesetzt.

«In Mugello schläft man nicht», sagen die Italiener und beziehen sich dabei auf die vielen «Tifosi», die auch zu später Stunde noch für eine besondere – und lautstarke – Atmosphäre sorgen. 139.329 Zuschauer strömten am vergangenen Wochenende zum «Autodromo Internazionale del Mugello» etwa 30 km nordöstlich von Florenz, 83.761 waren es allein am Renntag. Aber auch auf der Strecke ging es heiß her.

Vor allem der Kampf der MotoGP-Asse um WM-Leader Marc Márquez (Honda) und die Ducati-Piloten sorgte für Spannung bis auf die letzten Meter. Nach 23 Runden auf dem 5,2 km langen Rundkurs jubelte Danilo Petrucci über seinen Premierensieg, der große Emotionen hervorrief – kein Wunder, wenn man einen Blick in die Statistik wirft: Der Neuzugang im Ducati-Werksteam gewann in seinem 124. MotoGP-Rennen den ersten Grand Prix. Kein anderer Sieger in der Königsklasse musste länger darauf warten. Erstmals in seiner Karriere stand «Petrux» nach dem dritten Platz in Le Mans außerdem zwei Mal in Folge auf dem Podest.

Bei Yamaha hingegen riss eine beeindruckende Serie, die seit 15 Jahren bestand hatte: Zum ersten Mal seit 2003 verpassten sie die Top-3 in Mugello. Maverick Viñales landete als bester M1-Pilot auf Platz 6. In den Top-10 fanden sich mit Ducati, Honda, Suzuki, Yamaha und KTM zum fünften Mal in dieser Saison fünf verschiedene Hersteller wieder – zuletzt geschah das in fünf der ersten sechs Grand Prix des Jahres 1971.

Der zweite Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso hatte bereits im FP3 am Sonntag für eine bemerkenswerte Performance gesorgt: Er flog mit einem neuen Top-Speed-Rekord von 356,7 km/h förmlich über die 1141 m lange Gerade. In der Moto2-WM knackte Kalex-Pilot Nicolò Bulega (Sky VR46) mit dem neuen Triumph-Motor übrigens erstmals die 300 km/h: 300,6 km/h Top-Speed wurden am Freitag gemessen.

Die Best-ever-lap wurde in Mugello gleich mehrmals gebrochen: Eine 1:45,519 min bescherte Márquez am Samstag seine 56. Pole-Position in der Königsklasse, damit liegt er nur noch zwei Qualifying-Bestzeiten hinter dem Rekordhalter Mick Doohan. Auch Marcel Schrötter unterbot auf dem Weg zu seiner dritten Pole des Jahres in 1:51,129 min die schnellste Runde, die in der Mittelgewichtsklasse je auf dem Rundkurs in der Toskana gefahren wurde.

Die kleinste Klasse der Motorrad-WM stand dem Spektakel in nichts nach: Tony Arbolino (Honda) war der elfte Sieger in den letzten elf Rennen, angefangen mit dem Triumph von Fabio di Giannantonio im Thailand-GP 2018. Danach folgten Marco Bezzecchi, Albert Arenas, Jorge Martin und überraschend Can Öncü beim Saisonfinale in Valencia. In der aktuellen Saison trugen sich bereits Kaito Toba, Jauma Masia, Aron Canet, Niccolò Antonelli und John McPhee in die Siegerlisten ein.

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