Johann Zarco (KTM/3.): «Habe harte Zeiten hinter mir»
Johann Zarco sorgte bei KTM für viel Freude
Johann Zarco war die Erleichterung anzusehen, als er sich nach seinem dritten Platz im MotoGP-Qualifying in Brünn den Medienvertretern stellte. Zum ersten Mal schaffte es ein KTM-Pilot in die erste Startreihe der Königsklasse, bislang war Startplatz 5 von Pol Espargaro das Highlight.
Zarco musste den Umweg über das Q1 gehen, aus welchem er sich als Schnellster fürs Q2 qualifizierte, in dem die Startplätze 1 bis 12 ausgefahren werden. Schneller waren am Ende nur Marc Marquez (Repsol Honda) und Jack Miller (Pramac Ducati), die zu den wenigen gehörten, die es mit Slick-Reifen wagten und für das Risiko belohnt wurden.
Zarco verlor 2,524 sec auf Polesetter Marquez, zu Startplatz 2 fehlen ihm winzige 0,074 sec. «Dafür, dass das nur ein Qualifying war, gab es riesige Emotionen», hielt der Franzose fest. «Ich nehme das mit – ich habe harte Zeiten hinter mir. Und wir machen nach wie vor harte Zeiten durch. Am Freitag war ich nicht schnell, wir suchen weiterhin nach dem guten Gefühl. Im Nassen kam ich aber ganz gut zurecht. Schon in der Moto2-Klasse kam ich mit Regenreifen gut zurecht, also ergriff ich die Gelegenheit. Ich war parat, um es auch mit Slicks zu versuchen, hielt es aber für unmöglich, es gab zu viele nasse Flecken. Also versuchte ich es gegen Ende noch einmal mit gebrauchten Regenreifen – vielleicht war es für sie bereits zu trocken. Wie auch immer, aus der ersten Startreihe in die zweite Saisonhälfte zu starten, ist eine gute Sache. Das macht jeden bei uns glücklich.»
Dem KTM-Piloten ist bewusst, dass sich die starken Resultate im Nassen nicht ohne weiteres ins Trockene transferieren lassen. «Im Nassen wird das Motorrad weniger gefordert, im Trockenen leiden wir», hielt der 29-jährige Zarco fest. «Ich muss die Gelegenheit am Sonntag ergreifen, mit den Topjungs zu fahren. Gerne würde ich das Rennen nach einem guten Start für KTM anführen, das wäre schön.»
Und ergänzte grinsend: «Die anderen müssen an die Meisterschaft denken, ich nur an zwei Runden.»
Wie groß war dein Vorteil, weil du aus Q1 gekommen bist? «Die ersten paar Runden waren Pol und ich in Q2 die Schnellsten, da hat man den Vorteil gesehen», hielt Zarco fest. «Wir wussten genau, an welchen Stellen wir Druck ausüben können, das war eine riesige Hilfe. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ich meine schnellste Runde mit Regenreifen und sicherte Startplatz 3. Ab dann gab es Überlegungen, ob es mit Slicks geht, wir haben uns aber dagegen entschieden. Das Team war bereits glücklich über den ersten Platz in Q1, aber unmittelbar danach wird dir klar, dass es noch nicht vorbei ist. Also bleibst du fokussiert und versuchst es auf ein Neues. Ich wusste, dass bei diesen Bedingungen einiges möglich ist.»
Ergebnisse MotoGP-Qualifying:
1. Marc Marquez, Honda, 2:02,753 min
2. Jack Miller, Ducati, +2,524
3. Johann Zarco, KTM, +2,598
4. Andrea Dovizioso, Ducati, +2,837
5. Pol Espargaro, KTM, +2,957
6. Alex Rins, Suzuki, +3,419
7. Valentino Rossi, Yamaha, +3,480
8. Danilo Petrucci, Ducati, +3,704
9. Maverick Vinales, Yamaha, +3,873
10. Fabio Quartararo, Yamaha, +3,895
11. Cal Crutchlow, Honda, +4,370
12. Franco Morbidelli, Yamaha, +6,651
Weitere Startaufstellung:
13. Takaaki Nakagami, Honda
14. Pecco Bagnaia, Ducati
15. Sylvain Guintoli, Suzuki
16. Miguel Oliveira, KTM
17. Stefan Bradl, Honda
18. Aleix Espargaro, Aprilia
19. Joan Mir, Suzuki
20. Karel Abraham, Ducati
21. Hafizh Syahrin, KTM
22. Tito Rabat, Ducati
23. Andrea Iannone, Aprilia