Stefan Bradl (Honda/13.): «Wir waren am Straucheln»
Im Rennen: Stefan Bradl vor dem Aprilia-Duo Iannone und Aleix Espargaró
Stefan Bradl punkte auch bei seinem vierten GP-Einsatz in diesem Jahr, nach den zehnten Plätzen in Jerez und Sachsen und Rang 15 in Brünn heimste der bayerische Repsol-Honda-Werkspilot beim GP-von Österreich drei Punkte für Rang 13 ein. Es waren die ersten Punkte in der Steiermark für ihn, er hat hier am MotoGP-Rennen bisher nur mit der Werks-Aprilia 2016 teilgenommen.
Bradl kehrte nach dem 21. Startplatz aus der ersten Runde als 16. zurück, profitierte dann von den Stürzen und Ausfällen von Cal Crutchlow, Pol Espargaró und Jack Miller, dazu schnappte er sich Andrea Iannone und wehrte sich dann erfolgreich gegen den Angriff von Aleix Espargaró, dann stürzte noch Rabat.
«Das Rennen war sehr gut. Die HRC-Manager sind sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit ist sehr effektiv und nützlich. Aber als Rennfahrer willst du nicht so viel testen, das habe ich ihnen auch gesagt», berichtete Bradl. «Es sind dann am Samstag technische Probleme im FP4 und im Qualifying dazu gekommen. Im Warm-up heute ging es weiter, da haben uns unerwartete technische Probleme getroffen. Ich bin dann wieder mit einem komplett anderen Set-up ins Rennen gestartet. Das ist aber auf meinen Wunsch hin passiert, weil ich gesagt habe, wir stecken das ganze Wochenende tief in der Krise und kommen nicht weiter. Wir waren am Straucheln. Ich wollte das neue Set-up dann im Warm-up passieren, da hat uns die nasse Piste dann einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der radikale Umbau fürs Rennen hat dazu geführt, dass ich einige Zeit gebraucht habe, bis ich ein Gefühl für das Motorrad aufgebaut habe. Die drei Punkte am Ende, das war nett, aber das restliche Wochenende war nicht toll für einen Rennfahrer. Ich bin zwar Rennfahrer, aber meine Motivation und mein Rennspirit sind noch da. Das muss man in Zukunft mehr berücksichtigen. Erfreulich ist, dass sich Honda für die Zukunft keine Sorgen machen muss. Es läuft!»
«Ich habe hier nicht mehr Teile getestet als in Brünn, aber die Schritte waren teilweise radikal. Und dazu ist der Red Bull Ring eine Rennstrecke, auf der man die Unterschiede bei manchen Komponenten nicht so gut spürt. Das wurde bei Honda ein bisschen unterschätzt, meiner Meinung nach.»
Bradl nimmt jetzt am Montag in einer Woche und tags darauf am MotoGP-Test auf dem neuen KymiRing in Finnland teil. Dann wird er aller Voraussicht nach in Silverstone noch einmal für Lorenzo einspringen.
«Vor dem Finnland-Test schaue ich mir vielleicht das You-tube-Video noch einmal an», meinte der Honda-Pilot. «Aber man wird am ersten Tag nur rumrollen können. Es wird noch viel Dreck von der Baustelle auf dem Asphalt zu sehen sein. Ich kann mich an Las Termas-Test 2013 erinnern. Ich fürchte, das wir kein ernsthafter Test sein, den man nutzen kann, um das Motorrad zu entwickeln. Wir werden halt ein paar Runden abspulen.»
Danach steht auch noch der Misano-Test an. Bradl: «Eine weiteren Wildcard-Einsatz werden wir in diesem Jahr nicht mehr machen, schätze ich, denn wir können dann bei dem Grand Prix keine nutzvolle Testarbeit machen. Für den Misano-test komm viel neues Material. Da kann ich den ganzen Tag damit fahren. Dadurch bekommen wir mehr Aufschlüsse als bei den kurzen GP-Trainings. Wir werden dann eventuell noch ein zweites Mal in Misano testen und einmal in Jerez.»
Ergebnisse MotoGP Spielberg:
1. Dovizioso. 2. Márquez. 3. Quartararo. 4. Rossi. 5. Vinales. 6. Rins. 7. Bagnaia. 8. Oliveira. 9. Petrucci. 10. Morbidelli. 11. Nakagami. 12. Zarco. 13. Bradl. 14. A. Espargaro. 15. Abraham. 16. Iannone.
WM-Stand nach 11 von 19 Rennen:
1. Marc Márquez, 230 Punkte. 2. Dovizioso 172. 3. Petrucci 136. 4. Rins 124. 5. Rossi 103. 6. Vinales 102. 7. Quartararo 92. 8. Miller 86. 9. Crutchlow 78. 10. Nakagami 62. 11. Pol Espargaro 61. 12. Morbidelli 58. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaro 33. 15. Oliveira 26. 16. Bagnaia 24. 17. Zarco 22. 18. Iannone 21. 19. Lorenzo 19. 20. Bradl 16. 21. Rabat 14. 22. Pirro 9. 23. Abraham 4. 24. Guintoli 3. 25. Syahrin 3.