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Danilo Petrucci (Ducati): «Angst Fehler zu machen»

Von Waldemar Da Rin
Danilo Petrucci war zuletzt nicht immer glücklich

Danilo Petrucci war zuletzt nicht immer glücklich

«Wenn du etwas unbedingt willst, dann gelingt es dir sicher nicht», hat Danilo Petrucci nach zwei enttäuschenden MotoGP-Rennen erkannt. Vor Silverstone sprach der Ducati-Star mit einem Sportpsychologen.

Die Plätze 8 und 9 nach der Sommerpause stellten Danilo Petrucci nicht zufrieden, immerhin feierte er in Mugello seinen ersten MotoGP-Sieg und belegt in der WM-Tabelle Rang 3. In den knapp zwei Wochen vor dem Silverstone-GP machte sich der 28-Jährige auf Ursachensuche, dabei beanspruchte er auch die Hilfe eines Sportpsychologen. «Das ist aber keine Arbeit, die man nur macht, wenn man Probleme hat. Es ist eine Routine. Schon seit 2016 arbeite ich mit Personen, die mir im psychologischen Aspekt helfen können», hielt er fest.

«Im Rennen bin ich manchmal verkrampft, weil ich keine Fehler machen will. Manchmal fällt es mir schwer. Aber das ist eine Sache, an die ich nicht gedacht habe, als es besser gelaufen ist», schilderte «Petrux». «Ich habe also versucht zu verstehen, was in den vergangenen zwei Rennen passiert ist. Das Einzige, mit dem ich Mühe hatte, war die Angst, Fehler zu machen, und der Wille, es noch besser zu machen. Und wenn du etwas unbedingt willst, dann gelingt es dir sicher nicht. Wenn die Erwartungen nicht so groß waren – auch wenn mir keiner gesagt hat, dass ich WM-Dritter werden muss, vor allem ich will es. Ich habe mich selbst unter Druck gesetzt... Wenn ich das Motorrad auf natürliche Weise fahre, wie ich es kann, dann fahre ich es gut. Ich muss einfach wieder dahin zurückfinden.»

Silverstone könnte die richtige Strecke dafür sein, immerhin stand der Italiener dort zum ersten Mal in seiner Karriere auf einem MotoGP-Podium. «Ich bin froh über den neuen Asphalt, weil es um den Streckenbelag in den vergangenen Jahren meiner Meinung nach nicht so gut bestellt war. Mehr Grip kann uns helfen. Was den Rest angeht, muss ich nur das Beste aus unserem Motorrad herausholen, wie ich es dieses Jahr gemacht habe, wenn man die letzten zwei Rennen weglässt», so der Ducati-Werksfahrer.

«Für mich ist jedes Rennen eine gute Chance. Klar, es gibt Strecken, wo wir eher die Favoriten sind, auf anderen weniger. Aber es ist nicht mehr so, dass es Strecken gibt, wo unbedingt eine Ducati oder eine Yamaha gewinnt. Es geht immer um Details, die am Ende des Rennens den Unterschied machen», meinte Petrucci. Das habe auch das enge Finish in Spielberg gezeigt, wo sein Ducati-Teamkollege Andrea Dovizioso Honda-Ass Marc Márquez in der letzten Kurve besiegte.

«Ich habe es mit sehr starken Fahrern und Motorrädern zu tun», weiß der Mugello-Sieger. «Vielleicht habe ich ein bisschen dem Druck Tribut zollen müssen. Diese zwei Rennen waren aber ein bisschen ein Weckruf, so geht es nicht weiter. Entweder ich höre auf nachzudenken oder ich denke auf eine andere Art und Weise nach. Ich habe angefangen, es anders zu sehen: Für das nächste Jahr ist alles geregelt und ich zeige trotzdem eine großartige Saison... Aber weil ich mich nie zufrieden gebe, gehe ich zu weit und bin nie glücklich.»

Diese Herangehensweise wirkt sich auf auf die Abstimmungsarbeit mit dem Motorrad aus: «Das ich mich nie zufrieden gebe, ist schon mein ganzes Leben so, im Training, in meiner Fahrweise, in allem. Das hat mich erst an diesen Punkt gebracht. Aber es ist auch etwas, was mich manchal kaputt gemacht hat, denn wenn du dich nicht verbessern kannst, weißt du irgendwann keinen Rat mehr. Ich muss lernen, damit umzugehen und methodischer zu arbeiten: Weniger dem Instinkt nachzugeben, sondern manchmal nachzudenken, die Ruhe nicht zu verlieren – auch aus technischer Sicht. Mit einem Motorrad zu fahren und das Feeling zu finden auf einem Motorrad, das dir vielleicht nicht gefällt, kann dich auch dahin führen, das Beste aus dem Bike herauszuholen – anstatt zu versuchen, es zu verändern, auf den Kopf zu stellen und im Set-up die Lösung für alles zu suchen», erklärte Petrux.

WM-Stand nach 11 von 19 Rennen: 1. Marquez, 230 Punkte. 2. Dovizioso 172. 3. Petrucci 136. 4. Rins 124. 5. Rossi 103. 6. Vinales 102. 7. Quartararo 92. 8. Miller 86. 9. Crutchlow 78. 10. Nakagami 62. 11. Pol Espargaro 61. 12. Morbidelli 58. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaro 33. 15. Oliveira 26. 16. Bagnaia 24. 17. Zarco 22. 18. Iannone 21. 19. Lorenzo 19. 20. Bradl 16. 21. Rabat 14. 22. Pirro 9. 23. Abraham 4. 24. Guintoli 3. 25. Syahrin 3.

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