KTM bekräftigt MotoGP-Teilnahme 2025

Pol Espargaró (KTM): «Mutiger Schritt von Zarco»

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró

Pol Espargaró

Vor dem Silverstone-GP dreht sich nicht nur bei Red Bull KTM alles um die frühzeitige Vertragsauflösung mit Johann Zarco. Pol Espargaró spricht von einem Schock – und seinem Wunschkandidat für 2020.

Johann Zarco sorgte beim Grand Prix von Österreich in Spielberg für einen Paukenschlag, als er KTM am Samstagabend um eine vorzeitige Vertragsauflösung ersuchte. Bereits am 12. August wurde die Trennung zum Jahresende offiziell bestätigt. «Ich war sehr überrascht, das war natürlich ein Schock – für mich, die ganzen Mechaniker, die Mitarbeiter und alle», gab sein Teamkollege Pol Espargaró zu. «Es war eine mutiger Schritt von Johann, er war nicht glücklich auf dem Motorrad. Ich habe auch großen Respekt vor KTM und der ganzen Familie, sie haben zusammen eine freundschaftliche Einigung gefunden, ohne Vertragsstrafen. Für beide Seiten war es ein gutes Ende, aber es ist natürlich ein Schock.»

Der jüngere der Brüder-Espargaró sprach schon kurz mit Zarco über dessen Entscheidung: «Er hat mir gesagt, dass er keine gute Zeit erlebte, dass er nicht glücklich war. Und um dieses Motorrad zu fahren, musst du es genießen. Ist das nicht der Fall, bist du nicht schnell. Er hatte einen sehr, sehr schlechten Moment und war nicht happy. Meiner Meinung nach war es für beide Seiten die richtige Entscheidung. Es ist aber trotzdem ein harter Moment und sehr mutig von Johann. Ich kennen keinen, der das vorher gemacht hat. Von beide Seiten ist es mutig.»

Die Situation könne sich für den Franzosen nun in zwei Richtungen entwickeln, meinte sein Red Bull-KTM-Teamkollege: «Alles kann so weiterlaufen wie bisher, Johann wird es sicher versuchen, gut zu sein. Oder – ohne Druck – kann er die Ergebnisse vielleicht verbessern und gute Ergebnisse und gute Informationen liefern, wie er es im Moment schon macht. Ich weiß es nicht, ich habe das noch nie erlebt in meinem Leben. Es ist eine sehr merkwürdige Situation.»

Die große Frage ist nun, wer den Platz im Red Bull-KTM-Werksteam an der Seite von Pol Espargaró einnehmen wird. Wen würde der Spanier 2020 gerne als Teamkollegen sehen?
«Ich habe keine Ahnung. Das Problem ist, dass alle großen Namen in der MotoGP-WM einen unterschriebenen Vertrag haben. Wir haben natürlich ein Satellitenteam, wo Oliveira sehr gute Ergebnisse erzielt. Er war in der Moto2-Klasse schon sehr schnell und ist ein sehr guter Fahrer, aber sein Vertrag sieht Tech3 vor. Ich habe keine Ahnung, wer kommt. Wenn ihr mich fragt, will ich den Schnellsten an meiner Seite, um mich zu verbessern und ans Limit zu pushen», so der Elfte der MotoGP-WM.

Ist die Arbeit von Pol bei KTM nun noch wichtiger? «Johann erlebt sicher keinen guten Moment, aber er ist ein sehr, sehr talentierter Fahrer, er ist schnell. Das einzige Problem ist, dass er sich nicht mit dem Bike anfreunden konnte, das ist klar. Aber auch so konnte er uns so viel helfen», entgegnete Espargaró. «Ich bin nicht der Einzige, der hier den Job macht. Auch Dani [Pedrosa] und Mika [Kallio] machen im Hintergrund einen guten Job, auch Johann. Johann bringt die Ergebnisse nicht, aber er war in vielen Sessions schnell und konnte uns eine Menge helfen. Auf direktem und indirektem Weg. Am Ende werden wir so weiter machen und ich werde sicherlich so weiter arbeiten, wie ich es in den letzten Jahren gemacht habe.»

Edeltester Pedrosa wäre der Wunschkandidat bei Red Bull KTM, allerdings will der 33-Jährige eigentlich keine Rennen mehr bestreiten. «Wenn Dani mein Teamkollege werden würde, wäre ich sehr glücklich, denn so eng mit ihm an den Rennwochenenden zusammenzuarbeiten, wäre unglaublich», bestätigte Pol Espargaró. «Aber Dani hat eine Rolle bei KTM. Er hat entschieden, dass er nicht mehr Rennen fahren will, weil er die mediatische Seite in der MotoGP nicht mehr mochte. Jetzt macht er einen sehr guten Job als KTM-Testfahrer und ich glaube, dass er das weiterhin machen wird, weil er es so entschieden hat. Ich habe aber keine Ahnung.»

WM-Stand nach 11 von 19 Rennen: 1. Marquez, 230 Punkte. 2. Dovizioso 172. 3. Petrucci 136. 4. Rins 124. 5. Rossi 103. 6. Vinales 102. 7. Quartararo 92. 8. Miller 86. 9. Crutchlow 78. 10. Nakagami 62. 11. Pol Espargaro 61. 12. Morbidelli 58. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaro 33. 15. Oliveira 26. 16. Bagnaia 24. 17. Zarco 22. 18. Iannone 21. 19. Lorenzo 19. 20. Bradl 16. 21. Rabat 14. 22. Pirro 9. 23. Abraham 4. 24. Guintoli 3. 25. Syahrin 3.

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