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Paolo Ciabatti (Ducati): Viel Respekt für Quartararo

Von Günther Wiesinger
Ein Highlight 2019: Andrea Dovizioso besiegte Márquez in Spielberg

Ein Highlight 2019: Andrea Dovizioso besiegte Márquez in Spielberg

Andrea Dovizioso liegt in der WM bereits 78 Punkte hinter Márquez. Liegt es am Fahrer oder am Motorrad? Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti lässt sich nicht in die Karten schauen, bewundert aber Rookie Fabio Quartararo.

Ducati Corse wird die MotoGP-Weltmeisterschaft voraussichtlich auch 2019 nicht gewinnen, denn Marc Márquez liegt nach 12 von 19 Rennen mit einem unfassbaren Vorsprung 78 Punkte voran. Doch Andrea Dovizoso sagt: «Solange eine rechnerische Chance besteht, geben wir die Hoffnung nicht auf.»

Doch nach menschlichem Ermessen werden Honda und Marc Márquez in diesem Jahr den sechsten MotoGP-Titel in sieben Jahren gewinnen. Und die Ducati-Corse-Verantwortlichen müssen sich wie alle anderen MotoGP-Werksteams bald den Kopf darüber zerbrechen, wie sie für die Jahre 2021/2022 die schlagkräftigste Fahrerpaarung engagieren können.

Nach dem gescheiterten sündteurem Experiment mit Lorenzo wird die neue Generation aufmerksam beobachtet. Denn Suzuki hat mit Alex Rins einen klugen Schachzug gemacht, Yamaha ist mit Fabio Quartararo ein Glücksgriff gelungen wie Ducati 2007 mit dem jungen Casey Stoner. Auch KTM hat. mit Oliveira und Binder zwei heiße Eisen im Feuer.

Die Ducati-Rennmanager haben ihre Lektion gelernt. «Wir müssen uns über die Gegenwart und die Zukunft Gedanken machen. Das ist ein Faktor. Immer nur in die Vergangenheit zu schauen, ist vielleicht nicht der richtige Zugang», räumt Ciabatti ein.

Fahrer wie Bradl, Smith, Bautista, Lüthi und Redding haben ihre Positionen als MotoGP-Stammfahrer verloren, weil alle Werke vom Jugendwahn übermannt wurden und auf Talente wie Rins, Mir, Bagnaia, Miller und Quartararo setzten. «Alle hofften, sie finden den neuen Marc Márquez, aber es gibt keinen neuen Márquez», seufzte Bradley Smith.

«Vielleicht entpuppt sich Quartararo als neuer Márquez. Obwohl er nicht über die neueste Bike-Spezifikation verfügt, hat er bewiesen, dass er unglaublich schnell ist», räumt Ciabatti bewundernd ein. «Er übertrifft als Rookie alle Erwartungen. Natürlich sitzt er auf einer Yamaha, die vielleicht für einen Neuling den Umstieg in die MotoGP erleichtert. Er fährt keine sechsten oder achten Plätze heraus, wie man sie von einem Rookie erwarten würde. Nein, er zeigt einen außergewöhnlichen Speed. Früher oder später wird jemand kommen, der besser ist als Márquez. Er ist sehr jung, sehr stark und fährt die Honda, die vielleicht perfekt auf ihn maßgeschneidert worden ist. Aber wer weiß? Vielleicht ist Quartararo die Zukunft.»

Selbstverständlich lässt sich Ducati nicht in die Karten blicken, wenn es um die Pläne für 2021 geht.

«Wir haben mit Miller und Bagnaia zwei junge Fahrer unter Vertrag. Deshalb werden wir zuerst in die Ducati-Boxen schauen, wenn wir uns Gedanken über die Fahrerduos 2021 machen», versichert Ciabatti. «Klar, die erste MotoGP-Saison von Bagnaia ist komplizierter als erwartet. Aber er hat sein riesiges Talent beim Gewinn der Moto2-WM 2018 bewiesen. Er ist jung, und unser Motorrad ist nicht das einfachste Gerät für einen Rookie. Doch Pecco hat weiter unsere volle Unterstützung, er bekommt nächstes Jahr eine 2020-Werksmaschine. Wir haben also zwei junge Fahrer im Haus, dazu haben wir Dovi und Danilo. Sie sind nicht so alt, dass man sie für die Zukunft außer acht lassen sollte. Wir haben noch ausreichend Zeit und verfügen für 2020 über vier starke Fahrer, zwei davon sind recht jung. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werden wir die Situation auf dem Fahrermarkt bewerten.»

WM-Stand nach 12 von 19 Grand Prix:

1. Márquez 250. 2. Dovizioso 172. 3. Rins 149. 4. Petrucci 145. 5. Viñales 118. 6. Rossi 116. 7. Miller 94. 8. Quartararo 92. 9. Crutchlow 88. 10. Morbidelli 69. 11. Pol Espargaró 68. 12. Nakagami 62. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaró 33. 15. Bagnaia 29. 16. Iannone 27. 17. Oliveira 26. 18. Zarco 22. 19. Lorenzo 21. 20. Bradl 16. 21. Rabat 14. 22. Pirro 9. 23. Guintoli 7. 24. Syahrin 6. 25. Abraham 5.

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