Jonas Folger: Yamaha spannt ihn auf die Folter
Jonas Folger mit der M1 auf dem neuen KymiRing
Der 26-jährige Bayer Jonas Folger hat sich vor zwei Jahren vor dem Motegi-GP in Japan wegen eines Erschöpfungszustands aus der MotoGP-WM zurückziehen müssen, er hatte zuvor schon in Spielberg, Silverstone und Aragón nicht mehr jene Form ausspielen können, die ihn im Juli 2017 beim Sachsenring-GP zum stärksten Gegner von Marc Márquez machte und ihn dort mit dem famosen zweiten Platz glänzen ließ.
Im Herbst 2017 war zuerst vom Pfeifferschen Drüsenfieber die Rede, dann vom Epstein Barr-Virus. Aber am 15. Januar 2018 kündigte Folger alle Verträge auf und verzichtete auf alle Renneinsätze. Ab Juni desselben Jahres ließ er sich von Kalex als Testfahrer für die neuen Motorräder mit dem 765-ccm-Dreizylinder-Triumph-Motor engagieren. Danach unterschrieb Folger einen Vertrag als Yamaha-Testfahrer und saß im November in Valencia erstmals wieder auf der M1.
Doch Yamaha kochte beim Testteam 2019 auf Sparflamme, in Sepang musste sich Folger ein Motorrad mit dem Japaner Nozane teilen. Er durfte nie auf Zeitenjagd gehen, von den erhofften Wildcard-Einsätzen war bald keine Rede mehr.
Folger bekam von Yamaha aber die Freitrage für vier Moto2-Rennen in Assen, auf dem Sachsenring, in Brünn und Spielberg bei Petronas Sprinta als Ersatz für den verletzten Khairul Idham Pawi. Doch er schaffte keine WM-Punkte und fuhr in Assen ca. 55 Sekunden hinter dem Sieger als Vorletzter ins Ziel.
Folgte hoffte damals noch auf eine Rückkehr in die Moto2-WM mit Kiefer oder sonstwo, diese Hoffnungen wurden inzwischen zunichte gemacht.
Auch die lukrativen Plätze in der Superbike- und Supersport-WM sind längst alle vergeben.
Und bei der Verlängerung des Yamaha-Testfahrervertrags wird Folger auf die Folter gespannt. Denn dort steht Johann Zarco auf der Wunschliste, der 2017 und 2018 auf der M1 sechs Podestplätze und zwei sechste WM-Ränge errungen hat. Das Yamaha Factory European Test Team hat Folger für 2020 noch keine Zusage gemacht. Auch keine mündliche, versicherte Renndirektor Lin Jarvis. «Wir haben eine Übereinkunft und befinden uns in laufenden Diskussionen», sagte er. «Denn wir haben unsere Testpläne bisher nicht definiert.»