Marc Márquez (1.): Warum er noch nicht zufrieden ist
Konstrukteurs-WM gewonnen: Honda ist happy
Kein Wunder, wenn sich Marc Márquez, Repsol und Honda zum Ziel gesetzt haben, den neuen Zwei-Jahres-Vertrag für die Jahre 2021 und 2022 bereits vor dem Start der nächsten MotoGP-Saison zu unterschrieben. Denn der Weltmeister betonte in den letzten Wochen mehrmals, er sehe keinen Anlass, sich um ein anderes Fabrikat umzuschauen, solange Honda alle seine Wünsche erfüllt und ihm HRC ein Sieger-Motorrad hinstellt.
Marc Márquez spürte auf dem Twin Ring Motegi schon im Warm-up, dass der Sonntag wieder sein großer Tag werden würde, er sicherte sich dann den zehnten Saisonsieg, und er kann in diesem Jahr sogar noch seinen eigenen Rekord von 16 Podestplätzen pro Saison übertreffen, denn 15 hat er bereits errungen. Motegi markierte den insgesamt 80. GP-Sieg von Márquez, es war sein 54. in der Königsklasse, damit hat er die Marke von Mick Doohan egalisiert.
Márquez hat 2019 bisher 350 von 400 möglichen Punkten ergattert. Die Reifenwahl am Startplatz war wichtig. «Ich freue mich über den Siueg hier in japan. Wir sind mit Regenreifen auf den Startplatz gefahren... Denn es war bewölkt, und wir wollten die Regenreifen sicherheitshalber abschrubben für den Fall, dass es ein flag-to-Flag- Rennen gibt. Am Grid sah ich, dass viele Fahrer den Soft-Hinterreifen drauf hatten. Aber ich glaubte an den Medium. Denn wir haben mit einer Pace von niedrigen 1:46er-Runden gerechnet. Ich bin dann sogar locker hohe 1:45er-Zeiten gefahren. Das wäre normal erfreulich, aber wir sind in Motegi mit dem Sprit immer knapp dran. Deshalb habe ich den Verbrauch das ganze Rennen hindurch gewissenhaft kontrolliert. Bei zwei Sekunden Vorsprung habe ich nicht mehr attackiert. Doch ich musste am Ende das Gas trotzdem etwas zudrehen und niedrige 1:46er fahren. In der Auslaufrunde war trotzdem der Saft zu Ende. Ich hatte Glück, denn der Sprit-Alarm hat sich bereits eineinhalb Runden vor der Zieldurchfahrt gemeldet... Aber ich hatte genug Treibstoff, um als Erster über die Linie zu fahren.»
Márqiez hat also zum fünften Mal in Motegi gewonnen. Hat er mehr Widerstand von den Gegnern erwartet? «Ich dachte, ich werde heute entweder jemand verfolgen und am Ende attackieren. Die zweite Strategie lautete: Vom Start weg gleich richtig pushen. Nach dem guten Warm-up habe ich die zweite Strategie gewählt. Deshalb habe ich Fabio in der ersten Runde sofort wieder überholt. Er war anfangs schnell, denn er hatte den weichen Hinterreifen drauf. Aber dann konnte ich den Abstand Schritt für Schritt vergrößern.»
Marc Márquez hat den Löwenanteil der Team-WM-Punkte für Repsol-Honda ergattert, aber der Team-Titel ist noch offen, Ducati liegt in Führung. Wie wichtig wäre es für den Spanier, diese «Triple Crown» für Honda zu sichern? «Sicher ist es schwierig, Ducati noch von Platz 1 zu verdrängen, denn Dovi und Petrucci fahren sehr konstant», ist sich Marc bewusst. «Aber für das Team hoffen wir, dass sich Jorge verbessern kann, damit er mithelfen kann. Wir hoffen das Beste für ihm. Denn das wäre hilfreich, wenn wir die Team-WM gewinnen wollen.»
Jetzt kommt am nächsten Wochenende das Rennen auf Phillip Island, eine Woche später folgt schon Sepang.
Márquez hat jetzt vier Rennen hintereinander gewonnen, der Fahrer-WM-Titel ist ihm nicht mehr zu nehmen. Was erwartet er in Australien auf einer Piste, die ihm noch nie viel Glück gebracht hat?
Márquez: «Phillip Island ist einer meiner Lieblingspisten. Ich fahre sehr gerne dort, denn die Piste verläuft gegen den Uhrzeigersinn. Ich habe dort viele Linkskurven. Aber Phillip Island ist eine ideale Piste für Yamaha. Sie finden dort langgezogene Kurven, die Traktion ist wichtig, es gibt auch sehr schnelle Kurven, Yamaha kann dort alle Trümpfe ausspielen. Deshalb ist Yamaha dort normal sehr stark. Auch Viñales, er hat 2018 dort gewonnen. Quartararo wird auch dort gefährlich sein. Es wird also mühsam… In Australien werde ich am Donnerstag sagen: Das Ziel ist der Sieg im Rennen. Und im Laufe des Wochenendes werden wir sehen, ob das klappt. Doch zuerst freuen wir uns aber einmal über den Sieg hier in Japan.»
Was sagt Marc zu den 54 MotoGP-Siegen, die ihn auf das Level von Mick Doohan bringen? «Mich war der erste Name, der mir in den Kopf kommt, wenn ich an meine ersten Rennen in TV zurückdenke. Doohan gegen Crivillé im Repsol-Team. Das sind meine ersten MotoGP-Erinnerungen, damals noch mit 500 ccm. 54 Siege, das ist eine unfassbare Anzahl. Aber wir machen einfach weiter, an unserer Mentalität ändert sich nichts. Wir wollen auch nächstes Wochenende Spaß haben auf der Rennstrecke.»
MotoGP-Ergebnis, Motegi:
1. Márquez. 2. Quartararo. 3. Dovizioso. 4. Viñales. 5. Crutchlow. 6. Morbidelli. 7. Rins. 8. Mir. 9. Petrucci. 10. Miller. 11. Pol Espargaró. 12. Oliveira. 13. Bagnaia. 14. Kallio. 15. Aleix Espargaró. 16. Nakagami. 17. Lorenzo. 18. Abraham. 19. Syahrin. 20. Guintoli.
MotoGP-WM-Stand nach 16 von 19 Rennen:
1. Marc Márquez 350 (Weltmeister). 2. Dovizioso 231. 3. Rins 176. 4. Viñales 176. 5. Petrucci 169. 6. Quartararo 163. 7. Rossi 145. 8. Miller 125. 9. Crutchlow 113. 10. Morbidelli 100. 11. Pol Espargaró 85. 12. Nakagami 74. 13. Mir 66. 14. Aleix Espargaró 47. 15. Bagnaia 37. 16. Oliveira 33. 17. Iannone 33. 18. Zarco 27. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Guintoli 7. 24. Syahrin 7. 25. Abraham 5. 26. Kallio 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Honda 356 (Weltmeister). 2. Ducati 270. 3. Yamaha 268. 4. Suzuki 201. 5. KTM 96. 6. Aprilia 68.
Team-WM:
1. Ducati Team 400. 2. Repsol Honda Team 383. 3. Monster Energy Yamaha 321. 4. Petronas Yamaha SRT 263. 5. Team Suzuki Ecstar 246. 6. LCR Honda 187. 7. Pramac Racing 162. 8. Red Bull KTM Factory Racing 114. 9. Aprilia Racing Team Gresini 80. 10. Red Bull KTM Tech3 40. 11. Reale Avintia Racing 23.