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Jack Miller (Pramac): «Bagnaia ist kein Nasenbohrer»

Von Günther Wiesinger
Pecco Bagnaia (li.) mit Jack Miller

Pecco Bagnaia (li.) mit Jack Miller

Seit 2005 bildet das Pramac-Team von Paolo Campinoti ein Ducati-Kundenteam in der MotoGP-WM. Ein GP-Sieg wurde in dieser Zeit nie gefeiert, trotz starker Fahrer wie Barros, Capirossi, Iannone, Petrucci und Miller.

Aber wie in Le Mans 2018 freute sich Pramac in Phillip Island über ein ausgezeichnetes Teamergebnis. «Wir sind mit Miller und Bagnaia auf den Plätzen 3 und 4 gelandet. 2018 haben wir in Le Mans ein ähnliches gutes Resultat geschafft. Damals war Petrucci Zweiter, Miller Vierter», erinnerte sich Pramac-Teammanager Francesco Guidotti, dessen Bruder Giacomo Crew-Chief bei LCR Honda ist, üblicherweise für Takaaki Nakagami, jetzt für Johann Zarco.

In den letzten Jahren erhielt immer ein Fahrer aus dem Pramac-Team eine aktuelle Werksmaschine. 2019 steuert Miller die Desmosedici GP19, Bagnaia muss sich als Rookie mit einer GP18 herumschlagen. Aber er steuerte sie in Australien auf den sauberen vierten Platz.

Dort kam der Moto2-Weltmeister von 2018 auch seinem VR46-Rider-Academy-Chef Valentino Rossi mehrmals in die Quere. ?

Muss Pecco Bagnaia besonders aufpassen, wenn er sich mit dem Altmeister matcht, also mit seinem Vorgesetzten? Oder ist der Yamaha-Star ein Gegner wie jeder andere?

Bagnaia: «No, no! Es gibt Fahrer und es gibt Valentino Rossi. Normalerweise nehme ich mir vor, ihn im Rennen nicht zu stören. Aber diesmal hatte ich in Australien eine bessere Pace. Und es war zum Glück recht einfach, die Yamaha auf Phillip Island auf den Geraden zu überholen. Aber fahrerisch war Valentino dort sehr stark. Es war sehr schön, ihn so weit vorne zu sehen.»

Bagnaia räumte aber zuletzt bei den Übersee-Rennen ein, dass er sich die MotoGP-Saison als Rookie bei Pramac leichter vorgestellt hat. «Denn bei den Wintertests war ich sehr schnell. Aber dadurch ist vielleicht zu viel Druck auf meinen Schultern gelastet. Ich bin froh, dass wir jetzt wieder stärker geworden sind.»

Tatsächlich: Bagnaia fuhr zum Beispiel beim Sepang-Test im Februar die zweitbeste Zeit hinter Petrucci!

Teammanager Guidotti freut sich schon auf 2020: «Wir haben dann erstmals für beide Fahrer aktuelle GP20-Desmosedici in der Box. Das kostet mehr Geld, wir müssen finanziell tiefer in die Tasche greifen und das Budget erhöhen. Aber wir wollen als Team jedes Jahr erfolgreicher werden. Und neben dem Budget steigen dann auch die Erwartungen…»

Jack Miller hat Verständnis für die Anfangsschwierigkeiten von Pecco Bagnaia: «Es war eine schwierige Saison für ihn. Aber man hat in Phillip Island gesehen, dass er sehr schnell ist. Er ist auch in Sepang in einigen Sessions konkurrenzfähig gewesen. Er hat dort beim Wintertest im Februar eine Alltime-Bestzeit erreicht. Er ist kein Nasenbohrer auf einem MotoGP-Bike. Aber trotzdem hatte er zwischendurch in diesem Jahr oft Mühe.»

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