MotoGP-WM 2020: Fordert Yamaha Marc Márquez (Honda)?
In Sepang hielt Maverick Viñales Marc Márquez (im Hintergrund) auf Distanz
Nur noch ein Grand Prix, dann ist die Saison 2019 auch schon wieder Geschichte. Marc Márquez fuhr mit elf Siegen und sechs zweiten Plätzen bei nur einem Fehler in Austin in dominierender Manier zu seinem sechsten MotoGP-Titel, den er schon in Buriram vier Rennen vor Schluss fixierte. Fast im Alleingang bescherte er Honda beim Heim-GP in Motegi auch die Krone in der Konstrukteurs-WM, während in der Teamwertung die Entscheidung noch aussteht: Vor dem Saisonfinale in Valencia (17. November) führt das Ducati-Werksteam gerade einmal zwei Zähler vor Repsol Honda. Die «Triple Crown» ist das erklärte Ziel von Márquez und seinem Arbeitgeber für 2019, aber im Hintergrund wird längst schon auf die kommende Saison hingearbeitet, die mit den Testfahrten in Valencia (19. und 20. November) und Jerez (25. und 26. November) offiziell eingeläutet wird, bevor es in die Winterpause geht.
Eine Frage beschäftigt alle im MotoGP-Paddock: Wer kann Márquez und Honda 2020 gefährlich werden? «Was den Speed angeht, sieht es ganz so aus, als wäre Yamaha in dieser zweiten Saisonhälfte etwas besser aufgestellt», meinte der alte und neue Weltmeister selbst dazu. «Wenn es um die Konstanz geht, ist Andrea [Dovizioso] aber immer da. Er ist sehr konstant, sie werden starke Gegner sein», verwies er auf den Ducati-Star, der zum dritten Mal in Folge mit dem Titel des Vizeweltmeisters Vorlieb nehmen muss.
«2020 starten wir aber alle bei null Punkten, es gibt also keinen Favoriten, alle sind gleichauf», gab sich Márquez gewohnt zurückhaltend. «In dieser zweiten Saisonhälfte war Yamaha sehr stark. Aber am Ende habe ich mehr Punkte als sie geholt, wenn wir nur die zweite Hälfte beachten. Es war schwieriger, aber wir waren gleich konstant. Wir haben in einigen Rennen gelitten, aber wenn wir gelitten haben, waren wir auf Platz 2», erklärte der Repsol-Honda-Star seinem Schlüssel zum Erfolg.
Trotzdem mahnte der achtfache Weltmeister: «Es ist an der Zeit zu arbeiten und sich zu verbessern. Nach dem Winter werden wird man dann sehen, unsere Gegner werden uns die Antwort geben, ob wir in der richtigen Form sind oder nicht.»
Maverick Viñales tankte mit dem Sieg in Sepang auf jeden Fall viel Zuversicht. «Es gab einige Rennen, wo wir nur 0,5 oder eine Sekunde vom Sieg weg waren, aber ich konnte nicht attackieren. Das war für mich ein bisschen frustrierend, weil ich fühlte, dass ich für die letzten zehn Runden viel Potential hatte. Ich konnte aber nicht pushen», seufzte er.
«In Australien wusste ich, dass es meine Strecke war, ich habe von Anfang an gepusht. Marc war aber sehr clever und ist im Windschatten geblieben», erinnerte der Yamaha-Star an das Rennen auf Phillip Island, als er in der letzten Runde im Kampf um Platz 1 zu Sturz kam. «In Sepang hatte ich wieder die Möglichkeit mit Platz 2 im Qualifying. Ich wusste, was ich zu tun hatte – und wir haben es geschafft. Es ist erst der zweite Sieg in dieser Saison, das ist sicher nicht das Ergebnis, was wir wollen. Denn wir wollen mehr. Wir können aber sehr zufrieden damit sein, wenn man bedenkt, wie wir in die Saison gestartet sein.»
Mit den 25 Punkten aus dem Malaysia-GP löste der Yamaha-Werksfahrer auch Alex Rins (Suzuki) als WM-Dritten ab. Vor dem Saisonfinale trennen die beiden sieben Punkte. «Ich werde versuchen, dieses Momentum mitzunehmen. Ich lebe diesen Moment und genieße es, denn man gewinnt nicht so einfach», weiß der 24-Jährige, der bisher sieben MotoGP-Siege auf dem Konto hat. «Wir werden mit viel Motivation und einem guten Spirit nach Valencia kommen und versuchen, das bestmögliche Ergebnis einzufahren. Wir schauen aber nicht so sehr auf die Gesamtwertung, weil wir wissen, dass dieses Jahr sehr schwierig und hart war. Wir wissen aber auch, dass wir einen guten Job gemacht haben, um so zurückzukommen.»
MotoGP-WM-Stand nach 18 von 19 Rennen:
1. Marc Márquez 395 (Weltmeister). 2. Dovizioso 256. 3. Viñales 201. 4. Rins 194. 5. Petrucci 176. 6. Quartararo 172. 7. Rossi 166. 8. Miller 149. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 94. 12. Mir 83. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 56. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 25. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 8. 24. Guintoli 7. 25. Abraham 7. 26. Kallio 3.
Konstrukteurs-WM nach 18 von 19 Rennen:
1. Honda 401. 2. Ducati 302. 3. Yamaha 301. 4. Suzuki 223. 5. KTM 105. 6. Aprilia 81.
Team-WM nach 18 von 19 Rennen:
1. Ducati Team 432. 2. Repsol Honda Team 430. 3. Monster Energy Yamaha 367. 4. Petronas Yamaha SRT 287. 5. Team Suzuki Ecstar 281. 6. LCR Honda 210. 7. Pramac Racing 203. 8. Red Bull KTM Factory Racing 124. 9. Aprilia Racing Team Gresini 99. 10. Red Bull KTM Tech3 41. 11. Reale Avintia Racing 25.