Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Alberto Puig (Honda): «Keine große Show»

Von Nora Lantschner
Marc Márquez, Crew-Chief Santi Hernandez und Teammanager Alberto Puig (v.l.n.r.)

Marc Márquez, Crew-Chief Santi Hernandez und Teammanager Alberto Puig (v.l.n.r.)

Honda will die MotoGP-Saison 2019 mit der «Triple Crown» beschließen. Die Analyse von Teammanager Alberto Puig nach dem Sepang-GP – und einer «unglaublichen ersten Runde» von Marc Márquez.

Marc Márquez sorgte mit Platz 2 in Sepang für einen neuen Punkterekord in einer MotoGP-Saison. Ein Rennen vor Schluss hat der Weltmeister bereits 395 Zähler auf dem Konto. Damit löste er seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo ab, der 2010 als Yamaha-Werksfahrer auf dem Weg zu seinem ersten Titel in der Königsklasse in 18 Grand Prix 383 Punkte sammelte.

Der Mallorquiner, der die schwierigste Saison seiner Karriere erlebt, kam in Sepang als 14. erstmals seit Misano (15. September) zumindest wieder in die Punkteränge – und für Repsol Honda zählt jeder Zähler: Die Entscheidung in der Fahrer- und der Konstrukteurs-WM ist längst zu Gunsten von Márquez und Honda gefallen, aber in der Teamwertung ist vor dem Saisonfinale am 17. November noch alles offen. «Unser Ziel besteht darin, in Valencia die 'Triple Crown' zu holen», unterstrich Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig. «Das Positive am Malaysia-GP war, dass wir einen weiteren Podestplatz geholt haben und in der Team-WM nur zwei Punkte hinter Ducati liegen.»

Den sechsten Márquez-Sieg in Folge verhinderte in Sepang aber Yamaha-Werksfahrer Maverick Viñales, der sich bereits in der Anfangsphase absetzen konnte. Das war auch der entscheidende Punkt, analysierte Puig: «Unser Ziel war, wie immer, zu versuchen um den Sieg oder das Podest zu kämpfen, wenn der Sieg nicht möglich war. Unsere Strategie sah vor gut zu starten und dann in der Spitzengruppe mitzufahren. Der Start war kritisch, nachdem Marc im Q2 hart gestürzt ist und deshalb nur von Startplatz 11 losfuhr.»

Das hinderte den 26-jährigen Spanier aber nicht daran, bereits in der ersten Runde bis auf Platz 2 vorzustoßen. «Marc hat es geschafft, einen seiner besten Starts überhaupt zu zeigen, seine erste Runde war unglaublich», staunte selbst sein Teammanager. «Dann hat er versucht Viñales zu folgen. Leider hat er im Kampf mit Miller Zeit verloren und der Rückstand auf Viñales war deshalb ein bisschen zu groß. Unser Plan war eigentlich zu versuchen, das zu wiederholen, was er auf Phillip Island gemacht hat, aber die Rivalen waren vorbereitet.»

Am Ende war Platz 2 für Márquez – abgesehen vom Sturz in Austin – das schlechteste Ergebnis der Saison, wie der nun sechsfache MotoGP-Champion mit einem Schmunzeln immer wieder gerne betont.

Übrigens: Nicht weniger als 103.850 Zuschauer besuchten allein am Sonntag den «Sepang International Circut» bei Kuala Lumpur. «Der Malaysia-GP wird für uns Jahr für Jahr wichtiger. Der asiatische Markt ist sehr wichtig und wir haben dort viele Honda-Fans. Wir sind glücklich, dass unsere Fahrer dazu beitragen können, das MotoGP-Erlebnis für die Fans unvergesslich zu machen», kommentierte Puig. Er gab aber auch zu: «Der Start und die ersten Runden waren gut, mit vielen Überholmanövern – das war sehr aufregend. Aber danach gab es keine große Show mehr.»

Bei aller Aufregung vergaß der 52-jährige Spanier auch nicht, an den tragischen Tod von Afridza Mundanar zu erinnern, der nicht nur dem MotoGP-Fahrerlager nahe ging: «Leider ist die traurige Nachricht des Wochenendes, dass wir am Samstag im Idemitsu Asia Talent Cup Afridza Mundanar verloren haben. Er war ein guter Fahrer und ein großartiger Junge. Mein tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und allen bei Astra Honda und im Asia Talent Cup, die ihn getroffen und mit ihm gearbeitet haben.»

MotoGP-WM-Stand nach 18 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 395 (Weltmeister). 2. Dovizioso 256. 3. Viñales 201. 4. Rins 194. 5. Petrucci 176. 6. Quartararo 172. 7. Rossi 166. 8. Miller 149. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 94. 12. Mir 83. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 56. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 25. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 8. 24. Guintoli 7. 25. Abraham 7. 26. Kallio 3.

Konstrukteurs-WM nach 18 von 19 Rennen:
1. Honda 401 (Weltmeister). 2. Ducati 302. 3. Yamaha 301. 4. Suzuki 223. 5. KTM 105. 6. Aprilia 81.

Team-WM nach 18 von 19 Rennen:
1. Ducati Team 432. 2. Repsol Honda Team 430. 3. Monster Energy Yamaha 367. 4. Petronas Yamaha SRT 287. 5. Team Suzuki Ecstar 281. 6. LCR Honda 210. 7. Pramac Racing 203. 8. Red Bull KTM Factory Racing 124. 9. Aprilia Racing Team Gresini 99. 10. Red Bull KTM Tech3 41. 11. Reale Avintia Racing 25.

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