Alberto Puig zu Lorenzo-Abschied: «Perfektes Ende»
In Valencia ging am Sonntag die MotoGP-Saison 2019 mit dem zwölften Saisonsieg von Marc Márquez und der «Triple Crown» für Honda zu Ende. Gleichzeitig war es das letzte Rennen der 18-jährigen WM-Karriere von Jorge Lorenzo: Der Mallorquiner gewann fünf Titel und 68 Grand Prix, auf der RC213V gelang ihm in einer von Verletzungen geprägten Saison aber kein einziger Top-10-Platz.
Marc Márquez holte die Kohlen für das erfolgsverwöhnte Repsol Honda Team im Alleingang aus dem Feuer. Der Weltmeister ließ auch im Saisonfinale keinen Zweifel daran aufkommen, wer aktuell der dominierende Fahrer der Königsklasse ist. «Die Strategie war, gut zu starten und das Rennen von der Spitze weg zu kontrollieren, wie er es schon zuvor in einigen Rennen gemacht hat», verriet Teammanager Alberto Puig. «Denn Valencia ist eine Strecke, auf der es nicht einfach ist, wenn du hinterher fährst. Márquez hat allerdings nicht den besten Start gezeigt, aber er hat die ersten zwei Runden sehr gut hinbekommen und viele Plätze gutgemacht. Dadurch konnte er die Führung übernehmen und das Rennen kontrollieren, indem er einen Abstand auf seine Gegner herausholte.»
Mit den Plätze 1 und 13 (durch Lorenzo) machte das Repsol Honda Team im Saisonfinale den Zwei-Punkte-Rückstand auf das Ducati-Werksteam locker wett. Zur Erinnerung: Andrea Dovizioso beendete das Rennen nur auf Rang 4, Danilo Petrucci landete im Kiesbett.
«Marcs Strategie war das Rennen zu gewinnen», hielt Puig fest. «Er hat nicht an die Team-WM gedacht, aber es war natürlich eine willkommene Zugabe. Er war fest entschlossen, das letzte Rennen des Jahres zu gewinnen. Es war wichtige für ihn, nach einer so starken und beeindruckenden Saison.»
Der Repsol-Honda-Teammanager war mit dem Finale vollauf zufrieden: «Alles war positiv. Marc hat das Rennen gewonnen, Repsol Honda die 'Triple Crown' und es war das letzte Rennen für Jorge Lorenzo, das von einem positiven Gefühl und einer freudigen Stimmung begleitet wurde, die bei jedem im Team spürbar war. Alle waren glücklich und haben die Art und Weise, auf die Jorge entschied aufzuhören, respektiert und geschätzt, wie er Honda für die Unterstützung gedankt hat. Auch wenn es für Jorge traurig war, war es doch ein schöner Abschluss für seine großartige Karriere. Das ganze Wochenende über war das Feeling in der Box gut. Es war ein sehr schöner Moment für alle im Team. Es war eine Freude, ihm zuzusehen.»
Puig gab aber auch zu, dass der Valencia-GP ein Wechselbad der Gefühle war: «Es war sehr aufregend, das Rennen zu verfolgen. Es waren zwei gegensätzlich Emotionen im Spiel. Die Team-WM zu gewinnen war aber ein perfektes Ende. Insgesamt war es ein sehr emotionaler Tag für das Repsol Honda Team.»
Mit der Verpflichtung von Moto2-Champion Alex Márquez und dem Valencia-Test wurden inzwischen schon die Weichen für die Saison 2020 gestellt. Das Ziel im Weltmeisterteam um Marc Márquez ist klar: «In diesem Unternehmen arbeiten wir weiter, um das Maximum herauszuholen – die größtmögliche Anzahl an Siegen im nächsten Jahr», unterstrich Puig.
Ergebnisse Valencia-GP:
1. Marc Marquez (Honda). 2. Fabio Quartararo (Yamaha). 3. Jack Miller (Ducati). 4. Andrea Dovizioso (Ducati). 5. Alex Rins (Suzuki). 6. Maverick Vinales (Yamaha). 7. Joan Mir (Suzuki). 8. Valentino Rossi (Yamaha). 9. Aleix Espargaro (Aprilia). 10. Pol Espargaro (KTM). 11. Tito Rabat (Ducati). 12. Mika Kallio (KTM). 13. Jorge Lorenzo (Honda). 14. Karel Abraham (Ducati). 15. Hafizh Syahrin (KTM).
MotoGP-WM-Endstand nach 19 Rennen:
1. Marc Márquez, 420 Punkte. 2. Dovizioso 269. 3. Viñales 211. 4. Rins 205. 5. Quartararo 192. 6. Petrucci 176. 7. Rossi 174. 8. Miller 165. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 100. 12. Mir 92. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 63. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 28. 20. Rabat 23. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 9. 24. Abraham 9. 25. Guintoli 7. 26. Kallio 7.
Konstrukteurs-WM:
1. Honda 426. 2. Yamaha 321. 3. Ducati 318. 4. Suzuki 234. 5. KTM 111. 6. Aprilia 88.
Team-WM:
1. Repsol Honda Team 458. 2. Ducati Team 445. 3. Monster Energy Yamaha 385. 4. Petronas Yamaha SRT 307. 5. Team Suzuki Ecstar 301. 6. Pramac Racing 219. 7. LCR Honda 210. 8. Red Bull KTM Factory Racing 134. 9. Aprilia Racing Team Gresini 106. 10. Red Bull KTM Tech3 42. 11. Reale Avintia Racing 32.