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Mike Leitner (KTM): «15 Fahrer in einer Sekunde»

Von Günther Wiesinger
Mike Leitner

Mike Leitner

Weil im Herbst viele KTM-Tests in Wasser fielen, betrieb das Werk in Sepang einen Riesenaufwand. Aber die Zeiten von Pedrosa, Pol Espargaró und Oliveira zeigen: Die KTM RC16 ist deutlich besser geworden.

Das Red Bull-KTM-Team will in der kommenden Saison Richtung Top-5 marschieren und zumindest viele einstellige Ergebnisse einfahren. Die Österreicher betrieben deshalb beim MotoGP-Test einen riesigen Aufwand; mehr als 15 Tonnen Material waren nach Sepang verfrachtet worden. Vier 2020-Werksmaschinen standen für Pol Espargaró und Brad Binder in der Box des Red Bull Factory Teams, vier weitere bei Tech3 für Miguel Oliveira und Iker Lecuona, dazu parkte ein neues RC16-Bike in der Box des Testteams für Dani Pedrosa und Mika Kallio.

Am zweiten MotoGP-IRTA-Testtag in Sepang am Samstag sorgte Dani Pedrosa mit der drittbesten Zeit des Tages für eine saftige Überraschung, Pol Espargaró hielt sich konstant in den Top-8. Er war schon im November in Valencia und Jerez zweimal Gesamtneunter. Als er am Sonntagmittag seine Siebensachen packte, hielt er sich an 7. Position. Er lag nur 0,261 Sekunden hinter Überflieger Quartararo. Und Oliveira meldete sich bei KTM mit Platz 11 auch eindrucksvoll zurück.

«Nach sechs Tagen können wir wirklich ein positives Resümee über diesen Test ziehen», sagte Mike Leitner, MotoGP Race Manager bei KTM. «Ende 2019 waren wir mit unserem Testprogramm nicht vom Wetterglück begünstigt, die Tests wurden oft von Regen beeinträchtigt. Wir hatten damals schon viele Ideen auf dem Tisch, die wir aber in Europa damals wegen des Wetters nicht testen konnten. Dadurch waren wir zu einer ziemlichen Operation für Sepang gezwungen, wir haben viel Material angeliefert für diese zwei separaten Drei-Tage-Tests. Wir haben in letzter Minute noch einige Entscheidungen getroffen. Deshalb waren das wirklich wichtige Testtage.»

«Diese sechs Tage bei guter Witterung haben wir dringend benötigt. Das Feedback der Fahrer ist sehr erfreulich», fasste Leitner zusammen. «Alle Leute daheim im Werk schuften unermüdlich, um dieses Motorrad noch konkurrenzfähiger zu machen. Auch unsere beiden Testfahrer Dani und Mika leisten wertvolle Beiträge. Sie haben am Ende der Testsaison 2019 gute Arbeit geleistet. Was sie damals entwickelt haben, hat sich hier bewährt, die Stammfahrer haben das einhellig bestätigt. Bei vielen Ideen und Änderungen haben wir von den GP-Piloten ein positives Feedback bekommen. Es war schön zu sehen, dass wir sowohl über eine einzelne Runde ziemlich stark sind und sich auch unsere Pace in den Long-runs sehen lassen kann. Wir spüren, dass wir wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben. Jetzt müssen wir beobachten, wozu die Gegner imstande sind.»

«Unsere GP-Fahrer haben hier viel arbeiten und leisten müssen, besonders unsere zwei Rookies, Brad Binder und Iker Lecuona», sagt Leitner. «Sie haben viele Runden gedreht und sich gut aus der Affäre gezogen. Sie haben sich viel neues MotoGP-Wissen angeeignet. Da geht es auch um die Anpassung des Fahrstils. Was Dani Pedrosa betrifft, so musste er ebenfalls viele Runden fahren, weil wir viele Ideen überprüfen mussten. Auch Pol und Miguel haben viele Runs absolviert, und mit ihnen haben wir viele Set-ups und viel Material ausprobiert. Sie waren sehr fokussiert und haben alle Aufgaben mit Bravour erledigt.»

«Zum Glück sind wir von Verletzungen verschont geblieben, also können wir Malaysia mit vier fitten GP-Piloten verlassen», gab der KTM-Race-Manager zu bedenken. «Das ist sehr positiv.»

Mike Leitner nahm auch zur Kenntnis, dass das MotoGP-Feld noch enger zusammengerückt ist, denn 18 von 22 Stammpiloten verfügen jetzt über 2020-Rennmaschinen. Nur Rabat, Zarco, Nakagami und Morbidelli fahren Bikes von 2019.

«Kleine Details werden in dieser Saison in der MotoGP-Klasse den Unterschied ausmachen», ist Leitner überzeugt. «15 Fahrer liegen innerhalb einer Sekunde. Diese Kategorie ist ungeheuer konkurrenzfähig. Es wird sicher eine sehr schwierige Saison. Wichtig ist, dass wir in dieser Gruppe mitmischen können. Jetzt sind wir gespannt, wie die Zeitentabelle in Doha aussehen wird. Aber so richtig geht es erst in vier Wochen im März los…»

MotoGP-IRTA-Test Sepang, Sonntag, 9. Februar, 16 Uhr

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,349 min
2. Cal Crutchlow, Honda, + 0,082
3. Alex Rins, Suzuki, + 0,101
4. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,153
5. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,192
6. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,257
7. Pol Espargaró, KTM, + 0,261
8. Jack Miller, Ducati, + 0,267 sec
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,345
10. Joan Mir, Suzuki, + 0,387
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,415
12. Marc Márquez, Honda, + 0,423
13. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,489
14. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,510
15. Johann Zarco, Ducati, + 0,602
16. Alex Márquez, Honda, + 0,693
17. Brad Binder, KTM, + 0,755
18. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,820
19. Tito Rabat, Ducati, + 1,200
20. Jorge Lorenzo, Yamaha, + 1,348
21. Bradley Smith, Aprilia, + 1,492
22. Iker Lecuona, KTM, + 1,549
23. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,583
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 1,751
25. Mika Kallio, KTM, + 1,751

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