Andrea Iannone: «Alles passiert aus einem Grund»
Andrea Iannone blickt in eine ungewisse MotoGP-Zukunft
Andrea Iannone ist seit dem 17. Dezember vom Motorrad-Weltverband FIM gesperrt, weil in seiner Urinprobe vom Sepang-GP 2019 der verbotene Stoff Drostanolon, ein anaboles Steroid, nachgewiesen wurde. Auch wenn seine Verteidigung versuchte, durch eine Haarprobe die These einer ungewollten Aufnahme über den Verzehr eines Steaks in Asien zu untermauern, war das am 1. April verkündete Urteil knallhart: Mit der 18-monatige Sperre (bis zum 16. Juni 2021) steht die MotoGP-Karriere des 30-jährigen Italieners vor dem Aus.
Letzte Hoffnung für den Aprilia-Werksfahrer ist der Internationale Sportgerichtshof (CAS), sein Anwalt Antonio De Rensis kündigte an, den Einspruch bis Mittwoch einzureichen. Mit einem Urteil wird innerhalb von zwei Monaten gerechnet.
Der 30-jährige Italiener gibt sich fest entschlossen und lässt seine Fans auf Instagram immer wieder an seinem Seelenleben teilhaben. «Ich muss gestehen, dass es nicht leicht war – und es ist noch nicht zu Ende», beschreibt er die wohl schwierigste Phase seiner Karriere. «Ich bin aber überzeugt davon, dass alles aus einem Grund passiert: Dieser Moment hat mich viel gelehrt und mir mehr Gewissheit gegeben.»
Deshalb sagt Iannone auch: «Ich fühle mich heute gut. Ich habe verstanden, dass sich in einer Sekunde alles ändern kann, und ich bin stolz darauf, nicht eine Sekunde gezögert zu haben. Ich habe von Anfang an gekämpft.»
Was hat der 13-fache GP-Sieger daraus gelernt? «Mit welcher Schwierigkeit man auch immer konfrontiert wird, zögere nie: Suche die Kraft in dir und reagiere! Lass nicht zu, dass nicht du dein Schicksal lenkst.»
Kraft schöpft Iannone dabei aus seinem eigenen Weg: «Indem ich sehe, was ich geschafft habe, wer mich unterstützt hat und es jetzt tut, wer mich liebt, wer mich motiviert. Aber die Wahrheit ist, dass du die Kraft nur in dir finden kannst.»
Und was sieht der Spielberg-Sieger von 2016 in seiner Zukunft? «Speed auf meinem Motorrad, auf den Rennstrecken dieser Welt. Liebe für meine Familie und alle, die in den besten Momenten an meiner Seite waren. Und Gelassenheit, dank des Gleichgewichts, das ich in dieser Zeit gefunden habe», zählte Iannone trotz der Dopingsperre vielsagend auf.