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MotoGP-WM 2020: Sieben Grand Prix in Spanien geplant

Von Günther Wiesinger
In Misano sollen im September zwei Grand Prix bestritten werden

In Misano sollen im September zwei Grand Prix bestritten werden

Allmählich nimmt der neue MotoGP-Kalender Gestalt an. Bisher kommen in Europa nur vier Länder in Betracht. In Spanien sollen auf vier Strecken sieben Grand Prix gefahren werden.

Anfang Juni will die Dorna Sports S.L. den neuen voraussichtlichen MotoGP-Kalender für die zweite Jahreshälfte vorlegen. Bis dahin muss der Dorna-Krisenstab in allen in Frage kommenden Ländern das «closed doors protocol» von den Regierungen und Gesundheitsbehörden absegnen lassen. Es sieht vor, dass keine Zuschauertickets verkauft werden und maximal 1100 bis 1300 Personen Zutritt zum Fahrerlager finden. Also keine Teamgäste und nur eine Handvoll Fotografen, bisher sind keine Journalisten vorgesehen.

Der Kalender für die Monate Juli, August und September steht bereits in groben Umrissen fest. Der Re-Start ist für 19. und 26. Juli in Jerez vorgesehen. Dann soll am 9. August in Brünn gefahren werden, wobei bisher zwischen Brünn-Promoter «Spolek pro porádání Grand Prix» und Streckenbetreiber Karel Abraham senior noch um die Höhe der Streckenmiete gestritten wird, die eigentlich mit 1,1 Mio Euro für die GP-Woche vereinbart war. Auf dem Red Bull Ring in Spielberg werden dann am 16. und 23. August zwei Grand Prix ausgetragen.

Spanien wird in Europa der Hauptschauplatz der WM-Läufe sein. Denn auch in Aragón und Valencia sollen je zwei Grand Prix ausgetragen werden, dazu einer in Barcelona und zwei in Misano (im September). Die Iberische Halbinsel wird also im Rahmen dieses Corona-Notfalls-Programms womöglich sieben GP-Events erleben, mehr als die Hälfte der erhofften Gesamtzahl.

Fakt ist, dass jeder Rennstall alle Teammitglieder vor der Abreise einem Virus-Test unterziehen muss. Die Dorna wird die Teams dann bei der Ankunft an der Rennstrecke testen, dazu wird es an jedem Morgen ein Bodyscreening vor dem Eingang zum Paddock gegen – zwecks Temperaturmessung. Nur so können die Quarantäne-Bestimmungen umgangen werden, die auch in Spanien jetzt vorläufig für jeden Besucher ohne Gesundheitsbescheinigung 14 Tage Hausarrest bedeuten.

In den vier erwähnten Ländern werden also voraussichtlich je zehn Rennen zur MotoGP-, Moto2- und Moto3-WM stattfinden. Die beiden kleinen Klassen haben außerdem bereits am 8. März den Katar-GP auf dem Losail Circuit absolviert.

Übrigens: Seit 1980 gab es nie eine GP-Saison ohne Übersee-Event. und es gab seit 1949 auch noch nie eine GP-Saison, in der nur vier Länder als Austragungsorte für die Motorrad-WM reichten.

Deshalb will die Dorna die GP-Saison im November und Dezember nach Japan, Thailand und Malaysia ausdehnen, aber nur wenn bis dahin wieder Zuschauertickets verkauft und von der Dorna vom jeweiligen Promoter die üblichen GP-Gebühren kassiert werden können.

Die Meldungen, in der MotoGP-Klasse könnte auch Katar noch einmal ein Thema werden, obwohl die Piste im Herbst eigentlich wegen eines neuen Asphaltbelags gesperrt werden sollte, werden von den Dorna-Funktionären dementiert. Vorläufig werde der Losail Circuit nicht in Betracht gezogen, ist von der Dorna zu hören.

Während die Rennen auf dem Sachsenring, in Assen und auf dem KymiRing ersatzlos gestrichen wurden, macht sich Le Mans-Promoter Claude Michy (mit den Zugpferden Fabio Quartararo und Johann Zarco) noch Hoffnungen auf einen neuen GP-Termin im Oktober.

Auf Strecken wie Jerez, Misano und Aragón wird am Wochenende nach den MotoGP-Rennen jeweils ein Superbike-WM Event stattfinden.

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