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Mike Leitner (KTM): «Kaum neue Teile bis Ende Juni»

Von Günther Wiesinger
Die KTM RC16: Bis zum Jerez-GP wird sich technisch nicht viel ändern, sagt Mike Leitner

Die KTM RC16: Bis zum Jerez-GP wird sich technisch nicht viel ändern, sagt Mike Leitner

Das KTM-MotoGP-Werksteam darf wie Aprilia die Motoren bis 29. Juni weiterentwickeln. Race Manager Mike Leitner hält nicht viel davon. «Unser Bike wird sich gegenüber dem Katar-Test kaum verändern.»

KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer hat schon vor zwei Wochen erklärt, er habe sich bei der Dorna und MSMA für einen offiziellen Testtag vor dem Jerez-GP starkgemacht. Er wird jetzt am Mittwoch, 15. Juli, durchgeführt. Außerdem prüft KTM Factory Racing wie alle anderen Teams, welche Möglichkeiten sich für private Testfahrten in den nächsten Wochen ergeben.

Bisher wurden zum Beispiel bereits auf dem Sachsenring, in Spielberg (mit Folger und Schrötter) und in Misano Racing-4-Fun-Fahrten abgewickelt. Aber die Italiener dürfen bisher ihre Region nicht verlassen, deshalb kreisten in Misano nur 13 Rennmaschinen. Auch auf dem engen «Andorra Circuit» wurde bereits wieder trainiert – die ortsansässigen Steuerflüchtlinge waren am Werk. Stefan Bradl hat sich mit seinem Honda CBR1000RR-R SP-Superbike für 15./16. Juli beim Racing-4-Fun-Anbieter «Race Camp» auf dem Sachsenring angemeldet.

Mike Leitner, MotoGP Race Manager bei KTM Factory Racing, klärt jetzt noch ab, wie sich in den verschiedenen Ländern die Verfügbarkeit der Rennstrecken darstellt und wie sich die Reisebeschränkungen entwickeln. Denn KTM will das neue Material noch vor dem Jerez-GP testen.

Österreich hat ja die Grenzen zur Schweiz, zu Liechtenstein, Ungarn, Slowakei und Tschechien am Sonntag um 00.00 Uhr geöffnet. Es gibt keine konstanten Grenzkontrollen zu diesen Ländern mehr, es wird nur stichprobenartig kontrolliert. Italien öffnet die Grenzen am 3. Juni. Die Teams könnten also bald nach Italien reisen, doch bei der Rückkehr nach Österreich wird dann vorläufig ein negativer Covid-19-Test verlangt.

Seit Freitag steht fest, dass die «concession teams» Aprilia und KTM ihre Motoren bis 29. Juni entwickeln dürfen, während die Sieger-Teams Honda, Yamaha, Suzuki und Ducati ihre «engine specification» bereits nach dem Katar-Tests (22. bis 24.2.) bei Technical Director Danny Aldridge eingereicht haben.

Pit Beirer hatte bei der Telefonkonferenz der Hersteller-Vereinigung MSMA eingewilligt, die Motoren-Entwicklung ebenfalls auf dem Stand von Katar 2020 einzufrieren. Aber Aprilia Racing sträubte sich wegen des noch unausgereiften RS-GP20-Motors dagegen. Also bekamen die beiden Neueinsteiger eine Schonfrist bis 29. Juni zugestanden.

Außerdem wurde vereinbart: Die Siegerteams dürfen für die mutmasslich zehn Grands Prix in diesem Jahr vier (statt der geplanten sieben) Motoren verwenden, die Neueinsteiger Aprilia und KTM sechs statt neun. Die «concessions teams» werden also mehr frische Motoren haben. Wenn es bei zehn Rennen bleibt, kann nach jeweils eineinhalb Grands Prix ein frisches Triebwerk verplombt werden.

«Mir wäre lieber gewesen, wenn sich alle Werke auf den Entwicklungsstopp nach dem Katar-Test geeinigt hätten», versichert Mike Leitner. «Denn wir hatten dann die Firma sowieso im März und April wochenlang zugesperrt. Und wir dürfen wegen der Abstandsregeln, Hygienevorschriften und der Home Office-Verordnung bis heute in der Rennabteilung nicht mit der kompletten Mannschaft arbeiten. Testfahrten sind vorläufig auch nicht möglich. Und bis Ende Juni haben wir nicht mehr viel Zeit. Es wird sich also am Material zwischen dem Katar-Test und dem Rennen in Jerez sehr, sehr wenig ändern. Denn es wird nicht genug Zeit auf der Rennstrecke geben, um neue Motor-Komponenten ausgiebig zu testen.»

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