Valentino Rossi: Warum ihn Morbidelli überzeugt hat
Der 41-jährige Valentino Rossi hat mit seiner «VR46 Riders Academy» schon etliche vielversprechende Talente entdeckt, nicht nur seinen Bruder Luca Marini, Pecco Bagnaia, Andrea Migno, Niccolò Antonelli, Lorenzo Baldassarri, Nicolò Bulega, Marco Bezzecchi oder Celestino Vietti, sondern auch den 25-jährigen Ex-Moto2-Weltmeister Franco Morbidelli.
Wie ist Rossi einst auf Morbidelli gestossen, dessen Mutter aus Brasilien stammt? «Ich kenne Franco seit rund zehn Jahren; er war der erste Fahrer in unserer Akademie. Er kommt aus Rom; nein, in Wirklichkeit kommt seine Mutter aus Brasilien, sein Vater aus Rom. Francos Papa war Motorradrennfahrer und ist extra nach Tavullia übersiedelt, weil er Franco gute Möglichkeiten für seine Rennfahrerlaufbahn eröffnen wollte.»
Valentino weiter: «Francos Vater hat sich dann bei meinem Papa Graziano erkundigt, ob es möglich sei, Franco zu unterstützen. Vor langer Zeit hat er dann begonnen, mit mir und Marco Simoncelli zu trainieren. Wir haben auf der Crosspiste in Cavallara mit der 450er trainiert. Von diesem Augenblick an sind wir Freunde geworden. Ich war früh überzeugt: Franco hat ein riesiges Potenzial und sehr viel Talent. Er kann sehr viel erreichen. Er hat 2017 die Moto2-WM gewonnen und mit acht GP-Siegen damals viel von seinem Können demonstriert. Wenn wir gemeinsam trainieren, ist Morbidelli immer ein großes Problem. Deshalb habe ich schon vor zwei Jahren geahnt: Wenn er in die MotoGP-WM kommt, wird er für viele Gegner ein Problem darstellen.»
Nach einem mühseligen ersten MotoGP-Jahr 2018 bei Marc VDS-Honda mit dem 15. WM-Rang auf der problematischen Kunden-Honda (bestes Ergebnis: Platz 8 in Phillip Island) blieb «Franky» 2019 seinem schnellen Petronas-Yamaha-Teamkollegen Fabio Quartararo oft dicht auf den Fersen. Der WM-Fünfte und Wunderknabe aus Frankreich kassierte zwar 192 WM-Punkte, aber mit 115 Punkten und dem zehnten WM-Rang (hinter Crutchlow und vor Pol Espargaró) gelang dem Yamaha-Privatfahrer Morbidelli eine gehörige Steigerung.
Und jetzt bahnt sich sogar an, dass Rossi und sein Schützling 2021 bei Petronas-Yamaha Teamkollegen werden.