Massimo Rivola (Aprilia): «Aleix ist unser Kapitän»
Massimo Rivola würde auch in Zukunft gerne mit dem gesperrten Andrea Iannone und Aleix Esparagró bei Aprilia arbeiten
Andrea Iannone hat in den vergangenen Monaten für viele Negativschlagzeilen gesorgt. Der Italiener war nach der Einnahme der verbotenen Substanz Drostanolon für 18 Monate gesperrt worden. Sein Rennstall Aprilia hält dennoch an ihm fest. Trotz des unsicheren Ausgangs, Iannones Fall wird bald vor dem Sportgerichtshof CAS verhandelt, möchte der Aprilia-CEO mit Iannone und Teamkollege Aleix Espargaró die Zusammenarbeit fortsetzen, bestätigt er in einem Interview bei den Kollegen von GPOne.com: «Wir sind glücklich mit unseren beiden Fahrern, obwohl wir noch nicht wissen, was die Zukunft mit sich bringen wird.»
Rivola hofft, dass in der Causa Iannone bis Ende August Klarheit herrscht. Der 30-Jährige ist seit dem 17. Dezember gesperrt. Rivola kann sich einen Seitenhieb jedoch nicht verkneifen: «In allen bisherigen Dopingfällen waren die zuständigen Verbände schneller. Der Fahrer hat erklärt, dass es nicht sein Fehler war. Nichtsdestotrotz wurde eine Strafe von vier Jahren gefordert. Meine Angst ist es, dass die Wada versucht, ein Exempel zu statuieren, um die Wichtigkeit zu verdeutlichen und, dass die FIM nur in der Zuschauerrolle ist. Das Ganze bereitet Sorgen. Ich vermute, dass die Wada vier Jahre fordern wird.»
In der Zwischenzeit steigt Ersatzfahrer Bradley Smith auf die Aprilia RS-GP, die bei den Tests vor der Corona-Zwangspause einen guten Eindruck hinterließ. Maßgeblich dafür verantwortlich ist Aleix Espargaró, auf den Rivola große Stücke hält: «Er ist unser Kapitän und verdient unsere Anerkennung. Wir sind kurz davor, den Vertrag zu erneuern. Ich bin der Meinung, er ist in der Lage, auf das Podium zu fahren. Er hat wichtige Arbeit verrichtet, wenn ich an das Motorrad für 2020 denke. Es ist einfacher zu fahren als das Vorgängermodell. Der Motor hat den Charakter der RS-GP verändert und Aleix mag die Veränderungen sehr.»
Motor ist ein gutes Stichwort. Konkurrent KTM hatte gefordert, dass Aprilia die Entwicklung auf dem Stand von Anfang des Jahres belässt. Dagegen wehrt sich Rivola: «Wir haben gesagt, dass wir das nicht tun können. Es ist ein neues Projekt und wir brauchen mehr Zeit. Ich denke, wir haben jetzt einen gesunden Kompromis gefunden. Tatsächlich bestrafen uns die Regeländerungen mehr als die anderen Hersteller, weil wir eben ein neues Projekt gestartet haben.»