Dorna bestätigt: WM-Neustart ohne Medienvertreter
Bereits beim Katar-GP im März war das Media Centre nur dürftig besucht
Dass die strengen Vorgaben des «closed doors protocols» für die Medienvertreter gravierende Einschränkungen mit sich bringen würden, wurde schon Anfang Mai klar. Denn die Anzahl der Personen im Fahrerlager muss für den WM-Neustart bekanntlich unter 1600 gedrückt werden.
Deshalb einigten sich die Teams und Werke darauf, in der Moto3- und Moto2-Klasse nur jeweils zwölf Teammitglieder zu den Grands Prix mitzunehmen. In der MotoGP-WM dürfen die fünf Werksteams je 45 Personen ins Fahrerlager einschleusen, die Privatteams je 25. Zudem wurde die Errichtung der großen Hospitalitys verboten, Team-Gäste und Sponsoren müssen ohnehin zu Hause bleiben. Selbst Wildcard-Fahrer kommen in der Saison 2020 nicht zum Einsatz.
Am heutigen Dienstag wurden die Medienvertreter von WM-Promotor Dorna in einem Schreiben nun auch offiziell darüber informiert, dass aufgrund der Covid-19-Pandemie keine Presse bei den Grand Prix vor Ort dabei sein wird. «Wir verstehen, dass dies ein schwerer Rückschlag ist, aber wir sehen uns mit Einschränkungen der Behörden konfrontiert, die uns nur dann das grüne Licht für die Durchführung der Rennen geben, wenn wir auf diese Bedingungen eingehen», hieß es dort. «Unsere höchste Priorität ist, so schnell wie möglich wieder Rennen zu fahren.»
Der Nachrichtenfluss wird unter anderem mit Pressekonferenzen über Zoom-Meetings sichergestellt werden. Diese Videokonferenzen wurden von Suzuki Ecstar bereits im April und Mai erfolgreich erprobt, als sich Alex Rins und Joan Mir kurz nach ihrer Vertragsverlängerung aus ihrer Wahlheimat Andorra zu Wort meldeten und auf die Fragen der GP-Berichterstatter inklusive SPEEDWEEK.com eingingen.
Dorna betonte heute, man arbeitet eng mit den Teams zusammen, um auch in Zukunft solche Möglichkeiten für Medienrunden zu schaffen.
Übrigens: Auch die Präsenz der Fotografen wird stark limitiert, nur einige wenige werden an der Rennstrecke ihrer Arbeit nachgehen können. Die Auswahl sei mit dem Ziel getroffen worden, die größtmögliche Anzahl an Gebieten sowie Nachrichtendiensten und Redaktionen abzudecken. Zudem sind Fotografen von Dorna im Einsatz.
Ob und wann die Einschränkungen gelockert werden können, ist im Moment noch nicht abzusehen.