Stefan Bradl: So wird Valentino Rossi nicht aufhören
Ein Bild von 2014: Stefan Bradl (li.) mit Valentino Rossi
Die Coronakrise hat den Motorrad-GP-Sport auf den Kopf gestellt: Es gibt weniger Rennen, vorläufig keine Zuschauer und nur 1600 Personen sind im Paddock erlaubt – viele weitere Vorschriften mussten angepasst werden.
«Das alles geschieht aus einer Notfallsituation heraus», weiß Stefan Bradl, mit 50 Top-Ten-Plätzen Deutschlands erfolgreichster MotoGP-Pilot. «Im Moment müssen die Rennen eben so durchgeführt werden. Wir müssen froh sein, dass wir dann überhaupt die MotoGP-WM im Fernsehen beobachten können. Die Saison wird nicht so werden, wie wir sie uns erhofft haben, aber wir müssen das Beste daraus machen. Das versucht die Dorna mit allen Mitteln, für die MotoGP- und die Superbike-WM. Sie probieren eine vernünftige Meisterschaft zu entwickeln, für 2021 schauen sie, dass es zurück zur Normalität geht. Niemand will vor leeren Rängen fahren, jeder will die Stimmung haben, wie wir sie gewöhnt sind.»
Inwiefern der 30-jährige Honda-Testfahrer für ServusTV als Experte in die Übertragungen eingebunden sein wird, ist noch unklar. «Der Plan war ursprünglich, dass ich mir das 50:50 oder 60:40 mit Gustl Auinger aufteile», verriet Bradl SPEEDWEEK.com. «Ich habe nicht die Zeit, um alle Rennen für ServusTV zu begleiten, das wäre zu viel. Wie es dieses Jahr aussieht, weiß ich noch nicht. Weil ich noch nicht weiß, wie das Konzept für die TV-Journalisten vor Ort aussieht. Ich glaube, es dürfen ein paar Leute hin. Das muss ServusTV ausmachen, wie genau sie das einteilen und wie die Szenarien vor Ort aussehen. Wenn sie mich für Jerez und das erste Rennen haben wollen, dann werde ich das sehr gerne machen.»
Bradl verfolgte die letzten Wochen intensiv die Transfers in der MotoGP-WM, auch er freut sich, dass Superstar Valentino Rossi bei Petronas Yamaha noch eine Saison anhängen wird. «So eine großartige Karriere sollte nicht mit Corona enden», unterstrich der Bayer. «Petronas ist eine gute Alternative, vielleicht kann er noch ein paar Mal aufs Podium fahren oder sogar noch mal gewinnen. Wenn ihm das gelingt, sind wir alle glücklich. Vale hat Großartiges für den Rennsport und MotoGP gemacht. Wenn er noch geil drauf ist und Bock hat, dann soll er doch fahren, bis er keine Lust mehr hat. Er ist nach wie vor konkurrenzfähig, da mache ich mir keine großen Sorgen.»
Der provisorische Motorrad-GP-Kalender 2020
08. März: Doha/Q (ohne MotoGP)
19. Juli: Jerez (GP von Spanien)
26. Juli: Jerez (GP von Andalusien)
09. August: Brünn (GP von Tschechien)
16. August: Spielberg (GP von Österreich)
23. August: Spielberg (GP der Steiermark)
13. September: Misano (GP San Marino e Della Riviera di Rimini)
20. September: Misano (GP Emilia Romagna e Della Riviera)
27. September: Barcelona-Catalunya (GP Catalunya)
11. Oktober: Le Mans (GP von Frankreich)
18. Oktober: Aragón (GP von Aragonien)
25. Oktober: Aragón (GP von Teruel)
08. November: Valencia (GP von Europa)
15. November: Valencia (GP Comunitat Valenciana)
Ersatzlos gestrichen:
07. Juni: Mugello/I
21. Juni: Sachsenring/D
28. Juni: Assen/NL
12. Juli: KymiRing/FIN
30. August: Silverstone/GB
18. Oktober: Motegi/J
25. Oktober: Phillip Island/AUS
Noch nicht abgesagt:
GP von Amerika (Circuit of the Americas, Austin/Texas)
GP von Argentinien (Termas de Río Hondo)
GP von Thailand (Chang International Circuit)
GP von Malaysia (Sepang International Circuit)
Übersee-Rennen werden nur ausgetragen, wenn Zuschauer-Tickets verkauft werden können. In Thailand und Malaysia könnte das klappen.