Sachsenring: Ein Zeichen für den Motorrad-GP
Der Sachsenring: Trotz Absage soll die Veranstaltung auch 2020 nicht in Vergessenheit geraten
201.162 Besucher wurden 2019 beim Motorrad Grand Prix auf dem Sachsenring gezählt. 2020 hätte der Event bereits vom 19. bis 21. Juni stattfinden sollen, aber die Corona-Pandemie machte das Vorhaben zunichte: Schweren Herzens entschlossen sich die Veranstalter und WM-Promotor Dorna Ende April dazu, den Deutschland-GP 2020 aufgrund des Verbotes für Großveranstaltungen bis 31. August und der insgesamten Planungsunsicherheit ersatzlos zu streichen.
Ein Grand Prix ohne Publikum ist auf dem Sachsenring finanziell nicht zu stemmen – und auch nicht vorstellbar: «Denn der Motorrad-GP am Sachsenring lebt von den Fans, er lebt vom Ankerberg», betonte ADAC-Motorsportchef Thomas Voss. «Es hätte keiner über das Herz gebracht, den Leuten nach 22 Jahren zu sagen: ‚Ihr dürft hier nicht rein‘.»
Den Umsatzverlust für die Region durch den Ausfall des Deutschland-GP schätzte Peter Weidinger, Vorstandsmitglied für Sport des ADAC Sachsen e.V., auf einen zweistelligen Millionenbetrag: «Man denke nur an die Hotelübernachtungen, das ganze Catering, an die Campingplatz-Betreiber, alle müssen ernährt und betreut werden. Das ist sicher ein großer Verlust. Wichtiger ist, dass wir für das nächste Jahr noch enger zusammenstehen, damit wir die Verluste nicht größer werden lassen.»
Um ein Zeichen zu setzen, entstand auf den sozialen Netzwerken bereits die Idee zum «Spaziergang für den MotoGP». Nun ruft auch die Stadtverwaltung Oberlungwitz die Motorrad-begeisterten Mitbürger zu einer Aktion auf: «Wer Lust hat, der möge doch bitte für die nächsten fünf Tage eine passende Renn-Flagge bzw. eine andere Deko, z.B. ein kleines Transparent, an seiner Hausfassade aufhängen oder seinen Gartenzaun oder Vorgarten schmücken – alle Ideen sind willkommen», heißt es auf der Facebook-Seite der Stadtverwaltung. «Macht mit und setzt ein Zeichen für den GP am Sachsenring, sodass alle, die unser Örtchen durchqueren, auch an diese einmalige Veranstaltung erinnert werden – verbunden mit der Hoffnung, dass wir dann nächstes Jahr wieder eine tolle Party am Sachsenring feiern dürfen.»