MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Cal Crutchlow äußert sich zu Aprilia-Gerüchten

Von Maximilian Wendl
Cal Crutchlow und LCR-Honda könnten zukünftig getrennte Wege gehen

Cal Crutchlow und LCR-Honda könnten zukünftig getrennte Wege gehen

Cal Crutchlow wird sich aller Voraussicht nach vom LCR-Honda-Rennstall verabschieden. Das bedeutet aber nicht, dass sich der Engländer aus der MotoGP-WM zurückzieht. Er zieht einen Wechsel zu Aprilia in Erwägung.

Dass LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello sein Aushängeschild nach sechs Jahren wahrscheinlich verlieren wird, schmeckt dem sonst so auskunftsfreudigen Italiener gar nicht. Allerdings deutet mittlerweile vieles darauf hin, dass Cal Crutchlow zu Aprilia Racing wechseln wird. Sollte die Dopingsperre von Aprilias Andrea Iannone auch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS bis zum 17. Juni 2021 bestehen bleiben, könnte der Engländer in der kommenden Saison an der Seite von Aleix Espargaró starten.

In einem Interview mit «Bikesportnews» sagt Crutchlow: «Ich hatte bei Honda eine großartige Zeit, wir haben vieles gemeinsam erreicht. Aber alles geht irgendwann einmal zu Ende.» Da Hersteller Honda und Sponsor Idemitsu gerne einen Japaner im Starterfeld haben möchten, hat Takaaki Nakagami die besseren Chancen auf einen Verbleib bei LCR-Honda. Er wird an der Seite von Alex Márquez fahren, obwohl das noch nicht bestätigt ist. Der Bruder des Weltmeisters Marc wird im Honda-Werksteam von Pol Espargaró ersetzt werden, das gilt als fix. Lediglich die offizielle Bestätigung des Espargaró-Wechsels von KTM zu Repsol-Honda steht noch aus.

Somit ist für Crutchlow kein Platz mehr, obwohl Cecchinello gerne mit dem Engländer weitermachen würde. Daraus hatte er nie ein Geheimnis gemacht.

Crutchlow sagt: «Wenn kein Deal mit Taka zustande kommen sollte, kann ich vielleicht bleiben. Aber ich denke, diese Chance ist gering.» Dementsprechend blickt Crutchlow nach vorne. Ein Karriereende, das hatte er bereits im Frühjahr unterstrichen, ist keine Option und auch beim Gehalt würde Crutchlow wohl Einbußen in Kauf nehmen: «Es geht nicht ums Geld. Die Aprilia RS-GP mit Aleix zu entwickeln, könnte Spaß machen.» Eine forsche Aussage, der gleich danach noch eine weitere folgt: «Ich sehe es als Chance, denn ich bin mit all meinen Motorrädern in der MotoGP-WM auf das Podium gefahren und ich bin sehr entschlossen. Ich bin mir sicher, dass wir das Motorrad entwickeln können.»

Ein weiteres Indiz dafür, dass Crutchlow der Königsklasse noch ein weiteres Jahr erhalten bleibt, ist die Tatsache, dass die MotoGP-Vermarktungsgesellschaft Dorna daran interessiert ist, einen Briten im Feld zu haben.

Neben Crutchlow schielt aber auch Johann Zarco in Richtung des Werks in Noale. Momentan fährt der mit einem Ducati-Werksvertrag ausgestattete Franzose bei Reale Avintia Racing. Für 2021 hat Zarco aber noch kein neues Arbeitspapier unterzeichnet.

So sehen die MotoGP-Teams 2020 aus

Repsol-Honda
Marc Márquez, Alex Márquez

Ducati Team
Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci

Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Valentino Rossi

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Pol Espargaró, Brad Binder

Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Bradley Smith

Pramac Racing
Jack Miller, Francesco Bagnaia

Reale Avintia Racing
Tito Rabat, Johann Zarco

Petronas Yamaha SRT
Fabio Quartararo, Franco Morbidelli

LCR Honda
Cal Crutchlow, Takaaki Nakagami

Red Bull KTM Tech3
Miguel Oliveira, Iker Lecuona

So sehen die MotoGP-Teams 2021 aus

Repsol-Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró

Ducati Team
Andrea Dovizioso? Jorge Lorenzo? Jack Miller

Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Fabio Quartararo

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Miguel Olieira

Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Cal Crutchlow? Andrea Iannone? Johann Zarco?

Pramac Racing
Jorge Martin, Jorge Lorenzo? Pecco Bagnaia? Johann Zarco?

Reale Avintia Racing
Tito Rabat, Johann Zarco?

Petronas Yamaha SRT
Valentino Rossi, Franco Morbidelli

LCR Honda
Alex Márquez, Takaaki Nakagami

Red Bull KTM Tech3
Danilo Petrucci, Iker Lecuona

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