Valentino Rossi und Yamaha: Vertrag für zwei Jahre?
Valentino: Vielleicht verkündet er den neuen Deal in Jerez
Lin Jarvis, der britische Managing Director von Yamaha Motor Racing, vermutete im Juni im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, der neue Werksvertrag mit Valentino Rossi könnte noch vor dem Saisonstart in Jerez (17. bis 19. Juli) unter Dach und Fach gebracht werden. Auch Petronas-Yamaha-SRT-Teamprinzipal Razlan Razali ließ zu diesem Zeitpunkt durchblicken, man sei sich grundsätzlich einig, man müsse nur noch an Vertragseinzelheiten feilen. Dazu soll auch der Vertrag mit Franco Morbidelli frühzeitig verlängert werden.
Doch jetzt zeichnet sich ab, dass Rossis neuer Vertrag nicht vor dem GP von Spanien verlautbart werden kann. Es müsse noch an Vertragsdetails gefeilscht werden. Es bestünden jedoch keine Hürden mehr, es gehe nur um Formalitäten, ist beim Monster Yamaha-Team zu hören.
Es muss zum Beispiel im Detail geklärt werden, wie viele Techniker Rossi vom Werksteam zum malaysischen Petronas-Kundenteam mitnehmen und welche Mannschaft sich Neuzugang Fabio Quartararo zusammenstellen will. Der Franzose hat zum Beispiel mit seinem italienischen Crew-Chief Diego Gubellini (vormals Gresini und Marc VDS) sehr gute Erfahrungen gemacht. Rossi hingegen will seinen neuen Crew-Chief Davide Munoz mitbringen, während Ramon Forcada (vormals im Yamaha-Werksteam für Lorenzo und Viñales zuständig) voraussichtlich weiter für Morbidelli tätig sein wird.
Valentino Rossi ist von 2004 bis inklusive 2010 sieben Jahre im Yamaha-Werksteam unter Vertrag gewesen, er hat in dieser Phase die MotoGP-WM 2004, 2005, 2008 und 2009 gewonnen. Nach zwei Ducati-Jahren kehrte er 2013 zurück und sicherte sich dann von 2014 bis 2016 dreimal in Serie den zweiten Gesamtrang.
Rossis letzter GP-Sieg (bei der Dutch-TT in Assen 2017) liegt mittlerweile mehr als drei Jahre zurück.
«Aber solange ich motiviert bin, Chancen auf Podestplätze habe und mit den Jungen mithalten kann, fahre ich weiter», hat der 115-fache GP-Sieger und neunmalige Weltmeister mehrmals angekündigt.
Papa Graziano Rossi hat vor einem Jahr – halb im Scherz – angekündigt: «Valentino hört erst mit 46 Jahren auf.»
Das mag sich zwar heute niemand vorstellen. Bei Yamaha will sich niemand zur geplanten Vertragsdauer äußern. «Valentino wird für mindestens ein Jahr unterschreiben», lautet die aktuelle und vielsagende Auskunft.