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Johann Zarco (Ducati/6.): «Es ist die Power»

Von Nora Lantschner
Johann Zarco am Freitag in Spielberg

Johann Zarco am Freitag in Spielberg

Johann Zarco berichtet von seinem ersten Trainings-Tag als Ducati-Pilot auf dem Red Bull Ring von Spielberg und seinem Gespräch mit seinem letztjährigen Teamkollegen Pol Espargaró.

Nach seinem dritten Platz im Brünn-GP begann Johann Zarco auch auf dem Red Bull Ring gut: Mit einem Rückstand von 0,462 Sekunden lag der Avintia-Esponsorama-Fahrer auf der 2019er-Ducati am Freitag auf dem sechsten Platz. «Der Vormittag ist gut gelaufen, weil es hier aus strategischer Sicht wichtig ist, gleich in den Top-10 zu sein und direkt ins Q2 zu kommen. Das habe ich geschafft und ich hatte Glück, weil es dann am Nachmittag geregnet hat. Ich war auf Anhieb schnell und habe mich kontinuierlich gesteigert. Ich habe gesehen, dass ich auf dem Zeitenmonitor nicht nach unten gerutscht bin, also habe ich mich Schritt für Schritt verbessert, genau wie meine Gegner. Das bedeutet, dass wir eine gute Pace haben. Die Strecke gefällt mir, die Ducati funktioniert hier gut und man spürt auf Anhieb das Potenzial. Das Motorrad ist hier die Referenz, aber ich muss noch ein paar Details in Ordnung bringen. Die Basis ist aber schon sehr gut.»

Bestzeit fuhr beim KTM-Heimspiel am ersten Trainingstag Pol Espargaró. Mit seinem letztjährigen Teamkollegen unterhielt sich Zarco übrigens noch über den Zwischenfall in Brünn, der den Spanier aus dem Kampf um die Podestplätze nahm und den Franzosen aufgrund des Long-Lap-Penalty die Chancen auf den zweiten Rang kostete. «Ich habe ihn am Donnerstag auf dem Parkplatz getroffen und bin zu ihm hin, um direkt mit ihm zu sprechen», erzählte Zarco. «Ich habe ihm gesagt, dass mir leidtut, was passiert ist – nicht um mich zu entschuldigen, sondern um zu sagen, dass es mir für die Situation leidtat. Es ist sicher nicht mein erstes Ziel, jemanden zu Sturz zu bringen. Er wollte das nicht akzeptieren, weil ich hätte wissen müssen, dass ich nicht innen durch kann. Aber er ging weit und ich habe es versucht. Das ist logisch, der Platz war da. Er sah es nicht so. Wir sind uns nicht einig, aber wenigstens haben wir persönlich darüber gesprochen.»

Zurück zur Ducati-Hochburg Spielberg: «Es ist die Power», erwiderte Zarco auf die Frage, was sein aktuelles Arbeitsgerät auf dem 4,3 km langen Highspeed-Kurs in der Steiermark im Vergleich zur Konkurrenz auszeichne. «Der Unterschied war in den Jahren zuvor aber größer. Schon im Vorjahr hat Honda mit Marc einen großen Fortschritt in Sachen Motor erzielt. Dovi hatte aber noch den Vorteil. In diesem Jahr glaube ich, dass wir noch immer einen Vorteil haben. Vor allem dann, wenn es darum geht, mit der Power über 25 Runden umzugehen. Wir haben aber auch gesehen, dass die KTM schnell sind, ihnen ist auch eine große Verbesserung beim Motor gelungen. Honda, KTM und Ducati sind jetzt alle drei schnell. Suzuki und Yamaha haben mit dem Reihenmotor dagegen noch Mühe. Aber ja, warum Ducati hier immer sehr stark war, ist, weil wir meist Vollgas fahren.»

Seine Markenkollegen analysierten nach dem Brünn-GP die Daten des zweifachen Moto2-Weltmeisters. Nutzt er ebenfalls die Informationen von Dovizioso und Co.? «Ich muss auf der Ducati noch lernen. In Brünn lief alles gut zusammen, schon am Freitag und vor allem nach der Pole-Position. Alles hat gepasst. Der Hauptfahrer von Ducati ist aber noch immer Dovizioso, wie wir es auch hier am Freitag gesehen haben. Sobald er sich wohler fühlt auf der Strecke, ist er schnell. Ich vergleiche mich viel mit ihm und schau, was ich mir abschauen kann. Aber auch wenn du anhand der Daten versuchst, alles gleich zu machen, ist die Position auf dem Bike doch anders – und das sieht man in den Daten nicht. Vielleicht hat mir meine Fahrweise in Brünn geholfen, weil es ein wirklich schwieriges Rennen für die Reifen war.»

Ergebnis Spielberg, MotoGP, kombinierte Zeitenliste, 14. August

1. Pol Espargaró, KTM, 1:24,193 min
2. Dovizioso, Ducati, + 0,044 sec
3. Nakagami, Honda, + 0,185
4. Rins, Suzuki, + 0,380
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,395
6. Zarco, Ducati, + 0,462
7. Oliveira, KTM, + 0,525
8. Miller, Ducati, + 0,531
9. Mir, Suzuki, + 0,550
10. Quartararo, Yamaha, + 0,560
11. Viñales, Yamaha, + 0,586
12. Petrucci, Ducati, + 0,644
13. Rossi, Yamaha, + 0,686
14. Crutchlow, Honda, + 0,751
15. Lecuona, KTM, + 0,798
16. Binder, KTM, + 0,812
17. Pirro, Ducati, + 0,959
18. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,972
19. Alex Márquez, Honda, + 1,056
20. Smith, Aprilia, + 1,104
21. Bradl, Honda, +1,178
22. Rabat, Ducati, + 1,5

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