Valentino Rossi (Yamaha/12.): «Meine Pace ist gut»
Valentino Rossi will in Spielberg aufholen
Über den Einzug ins Q2 freute sich Valentino Rossi noch mit geballter Faust, in der entscheidenden Qualifying-Session reichte es aber nur für den zwölften Startplatz. «Ich bin sehr enttäuscht, weil es von Platz 12 aus für morgen sehr schwierig wird», seufzte der Yamaha-Star. «Ich war glücklich, weil wir im FP4 gut gearbeitet haben. Am Morgen waren die Bedingungen leider schwierig, aber am Nachmittag haben wir eine gute Verbesserung erzielt, im FP4 war ich stark. Das Q1 ist aber verflixt, das ist immer sehr schwierig. Man muss eine Rundenzeit fahren, die nahe an der Pole-Zeit ist, um noch ins Q2 zu kommen. Wie immer sind alle eng zusammen. Im Q2 war meine Rundenzeit auf dem Medium sehr gut, ich hatte nicht mehr genug Soft-Reifen. Leider war ich dann mit dem weichen Reifen nicht mehr dazu in der Lage, mich noch deutlich zu steigern. Ich fühlte mich auf dem Soft nicht wirklich wohl und war nur ein Zehntel schneller. Und heute ist es so, dass man sich mit dem zweiten Reifen verbessern muss – sonst startet man eben hinten», erklärte er.
Im Hinblick auf den Österreich-GP gilt es noch einige Fragen zu klären: «Wir müssen entscheiden, welchen Hinterreifen wir verwenden, Soft oder Medium. Dann müssen mir auch auf das Wetter schauen. Denn auch für morgen sind die Prognosen nicht fantastisch», weiß auch «Vale».
Während der neunfache Weltmeister auf Startplatz 12 steht, sind auf dem Red Bull Ring mit Viñales und Quartararo gleich zwei seiner Markenkollegen in der ersten Startreihe – obwohl die M1 beim Top-Speed bekanntlich schwächelt.
«Das ist eine Strecke, auf der der Motor viel zählt, weil es viele Beschleunigungsphasen gibt und die Durchschnittsgeschwindigkeit sehr hoch ist. Da ist es merkwürdig, die Yamaha so weit vorne zu sehen, weil wir normalerweise in Sachen Top-Speed hinten liegen», bestätigte auch der 41-Jährige. «Ich glaube, dass Maverick und Quartararo auch auf der einen Runde einfach sehr gut waren. Bei der Pace gibt es andere wie Pol Espargaró, Dovi und Suzuki, die besser aufgestellt zu sein scheinen. Aber die Yamaha starten vorne – und auch ich bin von der Pace her ziemlich schnell. Aber natürlich ist es schwer, wenn man hinten startet.»
Mit welchen Erwartungen würde der «Dottore» in ein Regenrennen gehen? «Ich weiß nicht, wir haben schon lange kein Rennen mehr im Nassen bestritten. Am Vormittag, bei den wenigen Runden, die wir gemacht haben, hat man aber schon gesehen, dass alle schnell sind. Es kann also alles passieren», hielt sich Vale mit Prognosen zurück. «Auf dem Trockenen geht es darum, gut zu starten und zu versuchen, Plätze gut zu machen. Es wird ein schwieriges Rennen, vom zwölften Startplatz aus. Meine Pace ist aber gut. Auch hier ist überholen schwierig, aber es gibt auch einige Möglichkeiten auf der Bremse, wir werden sehen.»
Zur Neuigkeit, dass Andrea Dovizioso den Platz im Ducati-Werksteam am Ende der Saison räumen wird, sagte Rossi: «Ich bin überrascht, weil ich dachte, dass sie etwas zu kämpfen haben, am Ende aber eine Lösung finden würden, um gemeinsam weiterzumachen. Es ist immer schwierig, von außen über diese Dinge zu sprechen, weil man die ganze Geschichte – auf der Seite von Dovi und jener von Ducati – nicht kennt. Es hat mich aber überrascht – und diese Nachricht wird auf dem Fahrermarkt einen Dominoeffekt auslösen, weil jetzt einer der besten Plätze im Feld – die Werks-Ducati – offen ist: Wer kommt ins Ducati-Werksteam, wer zu Pramac… Ich glaube, es gibt viele Fahrer, die ins Ducati-Werksteam wollen. Darunter auch unser Pecco Bagnaia, der leider in Brünn im für ihn schlimmsten Moment eine Verletzung erlitten hat, weil ich glaube, dass er sehr konkurrenzfähig sein kann. Gleichzeitig wird es interessant zu sehen, was mit Dovi passiert, wo er fahren wird oder ob er überhaupt weitermacht.»
MotoGP, Q2, Spielberg, 15. August:
1. Viñales, Yamaha, 1:23,450 min
2. Miller, Ducati, 1:23,518 min, + 0,068 sec
3. Quartararo, Yamaha, 1:23,537, + 0,087
4. Dovizioso, Ducati, 1:23,606, + 0,156
5. Pol Espargaró, KTM, 1:23,612, + 0,162
6. Mir, Suzuki, 1:23,673, + 0,223
7. Morbidelli, Yamaha, 1:23,719, + 0,269
8. Rins, Suzuki, 1;23,731, + 0,281
9. Zarco, Ducati, 1:23,828, + 0,378
10. Nakagami, Honda, 1:23,872, + 0,422
11. Oliveira, KTM; 1:23,939, + 0,489
12. Rossi, Yamaha, 1:23,995, + 0,545
Die weitere Startaufstellung:
13. Petrucci, Ducati, 1:23,915
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:24,151
15. Crutchlow, Honda, 1:24,228
16. Lecuona, KTM, 1:24,405
17. Binder, KTM, 1:24,485
18. Alex Márquez, Honda, 1:24,490
19. Bradl, Honda, 1:24,662
20. Smith, Aprilia, 1:24,831
21. Rabat, Ducati, 1:25,287
22. Pirro, Ducati, 1:25,431