MotoGP mit Zuschauern: «Es wird zwei Welten geben»
Die bisherigen vier MotoGP-Rennen der Saison fanden ohne Zuschauer statt, so wird es auch am kommenden Wochenende beim zweiten Event auf dem Red Bull Ring in Spielberg sein. Danach ist drei Wochen Pause, bevor es mit dem nächsten Doppel-Event in Misano weitergeht.
Die Rennstreckenbetreiber und GP-Veranstalter auf dem Misano World Circuit bekamen vergangene Woche von den Behörden grünes Licht für Besucher. «Es werden pro Tag 10.000 Zuschauer erlaubt sein. Sie werden die Trainings und Rennen von den Tribünen beobachten können. Der Zugang zu den Naturtribünen wird verboten sein», heißt es in einer Mitteilung.
Ob bei den folgenden Rennen in Barcelona, Le Mans, Aragon und Valencia Fans vor Ort dabei sein dürfen, ist offen.
Für das Finale am 22. November in Portimao läuft bereits der Ticketverkauf. Während Promoter Dorna vorläufig von 30.000 Fans spricht, verriet Rennstrecken-Geschäftsführer Paulo Pinheiro im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com, dass er für MotoGP und das Formel-1-Rennen vier Wochen vorher mit 50.000 Zuschauern kalkuliere.
Für diese Anzahl Fans wurde das Corona-Sicherheitsprotokoll erarbeitet. Wer dabei sein will, muss allerhand Restriktionen in Kauf nehmen.
Paulo, das Sicherheitsprotokoll für MotoGP wird dasselbe sein, wie bei allen bisherigen Rennen dieses Jahr?
Ja, aber es wird zwei Welten geben. Nur weil bei uns Zuschauer erlaubt sein werden, bedeutet das nicht, dass alles erlaubt sein wird. Wenn du dir ein Ticket kaufst, bekommst du es nach Hause geschickt. Zusammen mit zahlreichen Regeln, denen du zustimmen musst.
Wenn du zum Beispiel von Deutschland kommst, dann kannst du auf dem Flughafen in Faro landen. Dir wird gesagt, wo du einen Mietwagen nehmen kannst, auf welcher Straße du an die Rennstrecke kommst und wo du dort zu parken hast. Dort wird dich ein Ordner am Auto abholen und dir zeigen, durch welchen Eingang du auf deinen Tribünenplatz kommst. Die Leute müssen immer eine Maske tragen und sich regelmäßig die Hände desinfizieren. Nur zum Essen und Trinken darf die Maske entfernt werden. Wer auf die Toilette muss, muss das in Absprache mit den Ordnern tun. Es wird nicht sein wie normal.
Es wird also keine große Party um die Rennstrecke herum geben?
Die Party wird sein, sich in Sicherheit ein Rennen anzusehen. Der Sicherheit der Menschen gilt unsere Priorität, das ist entscheidend. Wir wollen, dass sie die Rennen genießen, aber so sicher wie möglich.
Und wie wollt ihr verhindern, dass die Fans abends in der Stadt Party feiern?
Wir werden für das Wochenende zusätzliche 5000 Polizisten haben, die in Portimao und Alvor alles kontrollieren. Wir werden einen großen Event haben, aber alle müssen sich an die Regeln halten. Wir sind der Testdummy für alle zukünftigen Großevents, das muss jedem klar sein. Die Fans müssen sich korrekt verhalten, es gibt keinen Spielraum.