Miguel Oliveira (KTM): Ärger in Leistung umwandeln
Miguel Oliveira konnte sein Aus beim Österreich-GP kaum fassen
Wutentbrannt pfefferte Miguel Oliveira vom Red Bull KTM Tech3-Rennstall seine Handschuhe durch die Box. Von nichts und niemandem schien sich der Portugiese nach seinem Unfall mit Pol Espargaró beruhigen lassen zu wollen.
Für Oliveira war es der zweite Zwischenfall mit einem KTM-Markenkollegen innerhalb weniger Wochen. Seine Erklärung: «Pol ist sehr, sehr weit gegangen, ich war in diesem Turn 4 sehr nahe hinter ihm. Und wenn ich als Rennfahrer so ein großes Loch sehe, dann starte ich ein Überholmanöver. Als Pol dann wieder auf die Piste zurückgekommen ist, hat er mich natürlich nicht gesehen. Wir haben uns inzwischen die Daten angeschaut. Wir haben uns berührt, dann ist mir das Vorderrad weggerutscht.»
Das Duo von der iberischen Halbinsel hat sich mittlerweile ausgesprochen, sodass Oliveira nach vorne blicken kann. Obwohl: Erst einmal müssen er und Espargaró noch bei der Rennleitung antanzen und eine Erklärung abgeben.
Nachdem er schon in Jerez von Brad Binder abgeräumt worden war, ist Oliveira in der Gesamtwertung inzwischen auf P14 durchgereicht worden. Und das, obwohl sein Motorrad durchaus Potenzial hat. Aufgeben will er natürlich nicht. Stattdessen will er die Enttäuschung aus der Vorwoche vergessen machen: «Ich freue mich auf das Rennen. Ich blicke nach vorne und möchte einfach nur das Rennen beenden und eine ordentliche Punktzahl erzielen, um diese drei aufeinanderfolgenden Rennen positiv abzuschließen.»
Positiv abgeschlossen hat Iker Lecuona den Grand Prix auf dem Red Bull Ring. Der Rookie wurde starker Neunter und kam zum ersten Mal in dieser Saison in die Punkte. Der 20-Jährige war mit dem respektablen Abschneiden zufrieden. Mit Blick auf den Steiermark-GP sagt er: «Das zweite Wochenende in Österreich möchten wir einfach so fortsetzen, wie wir es beim ersten Mal angefangen haben. Wir sind an den drei Tagen gewachsen und haben uns verbessert, das ist wahrscheinlich die wichtigste Erkenntnis.»
Team-Manager Hervé Poncharal sagt: «Es ist gut, dass wir ein zweites Rennen hier haben. Wir haben gesehen, dass wir konkurrenzfähig sind. Aber die Kombination von Motorrad und Reifen funktioniert hier gut. Ich wüsste nicht, was uns stoppen sollte, um ein noch besseres Gesamtergebnis herauszufahren.»
Das Selbstbewusstsein ist also gewachsen. Jetzt muss Miguel Oliveira nur noch seinen Ärger in Leistung umwandeln.