Miguel Oliveira (KTM/1.): «Habe Rangelei erwartet»
In der Zielkurve: Oliveira (88) innen, dann Miller (43) und Pol Espargaró
Miguel Oliveira hat in der Moto3-WM 2015 und Moto2-WM 2017 zwei Weltmeistertitel für Red Bull KTM knapp verpasst, aber jetzt hat der künftige Zahnarzt für Red Bull KTM den ersten Heimsieg in der Königsklasse erkämpft, den zweiten Sieg für KTM innerhalb von 14 Tagen, den ersten für Tech3-Team in 22 Jahren.
Miguel Oliveira behielt beim «last corner thriller» in diesem 12-Runden-Sprintrennen die Übersicht, er wartete cool ab, was sich beim Duell zwischen Miller udn Pol Espargaró vor ihm in der Zielkurve ereignen würde – und flitzte dann sauber auf der Ideallinie Richtung Zielstrich.
Der WM-Neunte Oliveira versicherte nach der Zieldurchfahrt, seine Füße seien zwar auf dem Boden, aber er wisse nicht genau, wo sein Kopf stehe. der Portugiese triumphierte ausgerechnet beim 900. Grand Prix in der Königsklasse, den 700. und den 800. hat übrigens Jorge Lorenzo gewonnen. Und er nimmt als Prämie von GP-Sponsor BMW einen 510 PS starken M4 mit nach Hause.
«Über die Ereignisse in der letzten Kurve kann ich eigentlich gar nicht viel erzählen», seufzte Miguel. «Das war einfach Racing, lupenreiner Rennsport. Ich war froh, dass wir ein zweites Rennen und eine zweite Chance bekommen haben. Ich habe den Vorderreifen gewechselt und dann das zweiten Rennen mit einem harten Reifen bestritten, mit dem Medium habe ich mich nach dem ersten Start nicht so gut gefühlt, Mit dem Hard habe ich mich sofort besser gefühlt. Das hat mir erlaubt, nach vorne zu fahren und um einen Podestplatz zu fighten. In den letzten paar Kurven habe ich einfach Kapital aus dem Kampf vor mir geschlagen, denn ich wusste, dass man hier in Spiel in den letzten zwei Kurven noch einen bewirken kann, wenn man an zweiter Stelle dicht hinter dem Spitzenreiter liegt. Ich konnte mir also ausmalen, dass sich Pol und Jack in der Zielkurve erbarmungslose bekämpfen würden. Ich kenne Pol, und ich kenne Jack, also rechnete ich mit einem heftigen Geplänkel. Ich sagte mir also: ‚Okay. Ich bleibe auf Platz 3, konzentriere mich auf meine Linie und bereite mich möglichst perfekt auf das Rausfahren aus der Zielkurve vor. Dass ich dann die Ziellinie als Sieger überqueren konnte, war sehr emotionell. Ich war sehr happy. Es gibt viele Gründe, heute glücklich zu sein, zum Beispiel ist das mein 150. Grand Prix gewesen. Diesen Tag mit einem Sieg zu beenden, ist fantastisch.»
Übrigens: KTM hat mit zwei Siegen und einem dritten Platz in dieser Saison schon acht Konzessionspunkte gesammelt und verliert dadurch für 2021 erstmals die Neueinsteiger-Privilegien. Diese lauten: zwei Motoren mehr, unbeschränkte Testtage, fünf statt drei Wildcard-Fahrer-Einsätze pro Saison.
MotoGP-Ergebnisse Steiermark-GP:
1. Miguel Oliveira, KTM, 12 Runden, 16:56,015
2. Jack Miller, Ducati, +0,316
3. Pol Espargaro, KTM, + 0,540
4. Joan Mir, Suzuki
5. Andrea Dovizioso, Ducati
6. Alex Rins, Suzuki
7. Takaaki Nakagami, Honda
8. Brad Binder, KTM
9. Valentino Rossi, Yamaha
10. Iker Lecuona, KTM
11. Danilo Petrucci, Ducati
12. Aleix Espargaró, KTM
13. Fabio Quartararo, Yamaha
14. Johann Zarco, Ducati
15. Framnco Morbidelli, Yamaha
16. Alex Márquez, Honda
17. Cal Crutchlow, Honda, + 11,447
18. Stefan Bradl, Honda, + 11.943
19. Bradley Smith, Aprilia
20. Michele Pirro, Ducati
21. Tito Rabat, Ducati
WM-Stand nach 5 von 14 Rennen:
1. Quartararo, 70 Punkte. 2. Dovizioso 67. 3. Miller 56. 4. Binder 49. 5. Vinales 48. 6. Nakagami 46. 7. Rossi 45. 8. Mir 44. 9. Oliveira 43. 10. Pol Espargaró 35. 11. Morbidelli 32. 12. Zarco 30. 13. Rins 29. 14. Petrucci 25. 15. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 15. 17. Lecuona 13. 18. Bagnaia 9. 19. Smith 8. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM nach 5 von 14 Rennen:
1. Yamaha 88. 2. Ducati 87. 3. KTM 82. 4. Suzuki 57. 5. Honda 46. 6. Aprilia 20.