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Davide Brivio (Suzuki): «Großes Verlangen»

Von Maximilian Wendl
Davide Brivio träumt von einem zweiten Suzuki-Team in der Königsklasse

Davide Brivio träumt von einem zweiten Suzuki-Team in der Königsklasse

Davide Brivio, Teammanager von Suzuki Ecstar, verdeutlicht noch einmal die Pläne bezüglich eines MotoGP-Satelliten-Teams. Ab 2022 könnte das Vorhaben tatsächlich Realität werden.

Teammanager Davide Brivio vom Team Suzuki Ecstar hat seine Pläne bezüglich eines Satelliten-Teams ab der MotoGP-Saison 2022 erneuert. Seit Jahren reden die Verantwortlichen des Werks aus Hamamatsu darüber, doch wirklich konkret wurde seither nicht. Dabei würde ein Satelliten-Team in vielerlei Hinsicht helfen. Im Interview mit den Kollegen von GPOne.com sagt Brivio: «Es wäre logisch, wenn wir zwei Teams hätten. Dadruch könnte man mehr Daten und Informationen sammeln und die Entwicklung beschleunigen.»

Allerdings liegen die Pläne schon seit Jahren in der Schublade und deswegen mahnt Brivio zur Vorsicht: «Es ist unser großes Verlangen, ein Satelliten-Team ins Leben zu rufen. Das haben wir schon länger so erklärt. Ich muss aber aufpassen, was ich sage, denn wir reden davon schon seit Jahren.»

2022 könnte nun der ideale Zeitpunkt gekommen sein, meint Brivio: «Wir haben mit der Dorna gesprochen. In zwei Jahren beginnt der neue Vertrag zwischen der Vermarktungsgesellschaft und den Teams. Wir würden das gerne versuchen. Wir tauschen uns mit Leuten im Paddock darüber aus. Es besteht Interesse, aber Pflicht ist ein Satelliten-Team für uns nicht.»

In den Verträgen zwischen der Dorna und den Teams ist aktuell zum Beispiel eine maximale Anzahl von 20 Grand Prix festgelegt, außerdem bekommt jedes Kundenteam 2,5 Millionen Euro von der Dorna für jeden Fahrer. Gleichzeitig sind die Leasing-Pakete der Werke für die Privatteams mit 2,2 Millionen Euro pro Fahrer und Saison gedeckelt. Nur die Sturz- und Entwicklungsteile können gesondert verrechnet werden.

Könnte es für Suzuki eine Möglichkeit geben, mittelfristig ein Satelliten-Team mit Valentino Rossi aufzubauen? Schließlich besteht zwischen dem neunfachen Weltmeister und Brivio eine Verbindung und Rossi ist mit Rennställen bereits in der Moto2- und Moto3-Klasse vertreten. Brivio wiegelt ab: «Wir wollen dieses Satelliten-Team wirklich. Wir müssen einfach jemanden finden, der es mit uns machen möchte. Wir befinden uns im Austausch.»

Im Vorjahr hatte Suzukis MotoGP-Projektleiter Shinichi Sahara gesagt: «Wir überlegen, wie wir das mit einem Satelliten-Team bewerkstelligen und organisieren können. Wir sind noch zu keinem Ergebnis gekommen. Sicher ist, dass wir nächstes Jahr noch kein Satelliten-Team haben werden, das ist erst ab 2021 möglich.» Jetzt schiebt Brivio die Pläne bis 2022 auf.

Honda verfügt mit LCR, Yamaha mit Petronas, Ducati mit Pramac und KTM mit Tech3 über Satelliten-Teams. Nur Suzuki und Aprilia haben aktuell lediglich zwei Motorräder im Grid. Avintia Racing, das aktuell mit Ducati kooperiert, ist das letzte verbliebene Team ohne engere Herstellerbildung. Der Rennstall gilt aber auch als einziges finanzschwaches Kundenteam. Die Truppe von Raúl Romero könnte ein Übernahme-Kandidat für ein Suzuki-Kundenteam oder das Aprilia-Werksteam werden. Wenn Avintia zum Beispiel Ende 2021 seine beiden Plätze an Aprilia übergibt, könnte Gresini künftig ein zweites Suzuki-Team bilden.

Bei Aprilia schildert Technikchef Romano Albesiano die Ideen bezüglich der Zukunft so: «Wir planen ab 2022 mit einem eigenen Werksteam anzutreten. Zudem hoffen wir, dann ein Kundenteam auszurüsten.» Das würde Carmelo Ezpeleta gefallen. Der Dorna-Chef träumt seit Jahren davon, dass jeder Hersteller mit vier Motorrädern antritt: «Ideal wäre es, sechs Werksteams und sechs Kundenteams zu haben. Wir zwingen die Hersteller nicht dazu, weil wir sonst auf den Markt einwirken würden.»

Übrigens: Neue Hersteller wie Kawasaki, BMW oder MV Agusta haben sich bislang nicht angekündigt.

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