Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Valentino Rossi (Yamaha): «Wer gewinnt diese WM?»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi äußert sich auch zu den Problemen von Fabio Quartararo

Valentino Rossi äußert sich auch zu den Problemen von Fabio Quartararo

Die MotoGP-WM ist auf der Suche nach dem Nachfolger für Marc Márquez. Keiner konnte sich bisher aber konstant an der Spitze behaupten: «Alle Favoriten mussten Fehlschläge hinnehmen», weiß auch Valentino Rossi.

Vier Sieger in fünf Rennen, darunter mit Fabio Quartararo, Brad Binder und Miguel Olveira gleich drei Premierensieger in der Königsklasse. KTM auf dem Vormarsch, Yamaha kam nach einem Dreifachsieg im zweiten Jerez-GP ins Straucheln – und nicht nur der routinierte Andrea Dovizioso grübelt über ungewohnte Leistungsschwankungen und die Michelin-Reifen. Seit der sechsfache MotoGP-Champion Marc Márquez verletzungsbedingt zuschauen muss, geht es in der verkürzten WM-Saison 2020 drunter und drüber.

Darüber staunt selbst Valentino Rossi, der in seinen 25 WM-Saisonen schon einiges erlebt hat: «Die Motorräder, die zunächst noch in der zweiten Riege waren – KTM vor allem, aber auch Suzuki – haben sich sehr stark verbessert. Das macht sechs oder zumindest vier weitere Motorräder, die um den Sieg kämpfen können. Dadurch werden die Karten neu gemischt. Alle MotoGP-Fahrer sind stark, die Abstände sind sehr gering – es ist wirklich interessant.»

«Man ist schnell, wenn man es schafft, dass die Reifen gut arbeiten. Manchmal gehst du am Freitag auf die Strecke und sie funktionieren – alles geht dir leicht von der Hand und du bist schnell. Eine Woche später bist du auf einer anderen Strecke – und alles geht schief, nichts funktioniert mehr und du bist weit hinten. Das größte Problem ist: Keiner weiß warum, dadurch wird es schwierig», gab der Yamaha-Star lachend zu.

Nach fünf von 14 MotoGP-Rennen trennen die Top-7 – Quartararo, Dovizioso, Miller, Binder, Viñales, Nakagami und Rossi – in der WM-Tabelle nur 25 Punkte. Mit 26 bzw. 27 Zählern Rückstand folgen dicht dahinter noch Mir und Oliveira.

«Es zeichnet sich eine sehr interessante Situation für diese Weltmeisterschaft ab, denn ganz ehrlich: Wer wird gewinnen? Wer weiß das schon», lachte der neunfache Weltmeister. «Alle, die eigentlich die Favoriten waren, mussten dann Fehlschläge hinnehmen.»

WM-Leader Quartararo liegt nach enttäuschenden Vorstellungen in Brünn und Spielberg nur noch drei Punkte vor Dovizioso. «Ich weiß nicht, ob Quartararo den Druck spürt. Ich glaube aber eher, dass er unter den technischen Problemen unseres Motorrads leidet», analysierte «Vale». «In Jerez war er beeindruckend, das war dort aber in seiner gesamten Karriere schon so, dazu lief das Bike gut und er hat zweimal gewonnen. Dann kommst du aber auf die Strecken, wo du leidest, und es wird etwas schwieriger. Meiner Meinung nach liegt es mehr an technischen Ursachen.»

Sieht sich der «Dottore» vor Misano, seinem Heim-GP auf einer Yamaha-freundlicheren Strecke, also auch noch im Titelkampf? «Es fehlen 25 Punkte, aber es sind alle eng beieinander, wir sind nicht weit weg», schmunzelte der 41-jährige Italiener. «Wir hoffen, dass unser Motorrad auf den kommenden Strecken besser funktioniert – wie in Misano, da waren wir im Vorjahr konkurrenzfähig. Wir hoffen das Beste.»

WM-Stand nach 5 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 70 Punkte. 2. Dovizioso 67. 3. Miller 56. 4. Binder 49. 5. Vinales 48. 6. Nakagami 46. 7. Rossi 45. 8. Mir 44. 9. Oliveira 43. 10. Pol Espargaró 35. 11. Morbidelli 32. 12. Zarco 30. 13. Rins 29. 14. Petrucci 25. 15. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 15. 17. Lecuona 13. 18. Bagnaia 9. 19. Smith 8. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 5 von 14 Rennen:

1. Yamaha 88. 2. Ducati 87. 3. KTM 82. 4. Suzuki 57. 5. Honda 46. 6. Aprilia 20.

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