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Hervé Poncharal (KTM): «Alles fühlt sich leichter an»

Von Simon Patterson
Miguel Oliveira jubelt gemeinsam mit Hervé Poncharal

Miguel Oliveira jubelt gemeinsam mit Hervé Poncharal

Hervé Poncharal vom Red Bull KTM Tech3-Rennstall blickt noch einmal auf den Premierensieg von Miguel Oliveira zurück. Der Franzose erzählt, was sich seither in Bezug auf die Atmosphäre innerhalb des Teams getan hat.

Mittlerweile sind ein paar Tage ins Land gegangen. Das Ergebnis hat sich aber nicht verändert: Miguel Oliveira hat dem Red Bull KTM Tech3-Team um Team-Manager Hervé Poncharal den ersten Sieg der Geschichte beschert. Beim Franzosen hat es ein wenig gedauert, bis er diese Nachricht verarbeitet hatte: «Es fühlt sich inzwischen real an. Langsam kommen wir wieder auf die Erde zurück. Aber seit unserer Rückkehr nach Frankreich hat sich die Atmosphäre in der Firma komplett verändert. Wenn wir morgens gemeinsam Kaffee trinken und uns unterhalten, dann sieht man viele lachende Gesichter. Die Mitarbeiter sind positiver.»

Rückblick: Beim zweiten Rennen auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg lag Miguel Oliveira vor der letzten Runde auf dem dritten Platz. In der vorletzten Kurve war der Portugiese immer noch Dritter, doch dann gerieten Jack Miller und Oliveiras Markenkollege Pol Espargaró aneinander. Und so kam es so, wie es kommen musste: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Oliveira fuhr vorbei und überquerte die Ziellinie als Erster. Nachdem er eine Woche zuvor an gleicher Stelle das Rennen nach einem Unfall mit Espargaró nicht beenden konnte, war die Freude auch beim Portugiesen riesig, denn für ihn war es der Premierensieg in der Königsklasse. «Es war ein unglaubliches Rennen. Wir haben etwas Unglaubliches erreicht. Wir haben darauf so lange gewartet. Wenn es dann tatsächlich passiert, dann ist das eine Explosion der Freude – besonders für bei allen Jungs in der Box. Sie waren so glücklich und für mich war es so emotional, sie so zu sehen», denkt Poncharal gerne zurück.

Er erzählt weiter: «Zunächst versteht man gar nicht, was da gerade passiert ist. Man sieht die Flagge und Miguel, der als Erster über die Linie fährt. Dann kommen auf einmal alle TV-Sender und man muss schnell zur Siegerehrung. Man realisiert den Erfolg erst, wenn man auf dem Weg zurück in die Garage ist. Der größte Moment ist es, wenn du gemeinsam mit deinem Fahrer in der Box bist und keine Fernsehsender um dich herum sind.»

Noch im Juni hatte Poncharal unmittelbar nach den Privattests in Misano, bei denen Oliveira am zweiten Tag der schnellste Pilot war, gesagt: «Glauben Sie mir, wenn wir eine Chance haben, unter die besten 5 oder sogar auf das Podium zu fahren, dann wollen wir darum kämpfen. Das ist nicht komplett verrückt, diese Möglichkeit gibt es. Wenn man keine großen Träume hat, dann wird man auch niemals etwas Großes erreichen.» Nicht einmal zwei Monate später hat das Team die Erwartungen bereits übertroffen.

Ausgeruht und mit dem Plan ausgestattet, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, planen Poncharal und sein Team den nächsten Coup in Misano. «Seit dem Sieg hatte ich ein paar schöne Tage und habe wirklich gut geschlafen. Es ist nichts Besonderes passiert, aber alles fühlt sich irgendwie leichter an», sagt Poncharal.

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