Misano: Zusätzlicher Vorderreifen für die MotoGP
Misano erwartet die MotoGP-WM
Den 4,226 km lange «Misano World Circuit Marco Simoncelli» zählt Reifenlieferant Michelin zu den komplexeren Layouts der Saison, auch weil die Rennstrecke an der Adria sowohl Highspeed-Kurven als auch langsamere Turns aufweist. Am 13. und 20. September werden dort zwei Grand Prix in Folge ausgetragen.
«Misano ist eine ungewöhnliche Strecke und du weißt nie wirklich, was du erwarten kannst», gab Piero Taramasso zu. «2018 gab es jede Menge Grip, wir haben Rekorde gebrochen und schnelle und konstante Rundenzeiten gesehen. Im Vorjahr sah es dann aber so aus, als gäbe es kaum Traktion. Deshalb war es gut, dass ein neuer Streckenbelag aufgetragen wurde.»
Die Asphaltierungsarbeiten wurden noch kurz vor dem im März verhängten Lockdown abgeschlossen. Nach den ersten Track-Days im Mai gab es Ende Juni auch einen privaten MotoGP-Test mit KTM, Aprilia, Ducati und Suzuki.
«Dank des Tests, den wir mit mehreren Teams und Fahrern absolviert haben, verfügen wir über Daten, um die diesjährigen Mischungen auszuwählen. Jetzt müssen wir nur noch sehen, wie sich der Asphalt an einem Rennwochenende verhält», ergänzte der Michelin-Zweirad-Manager.
Das Regelwerk ermöglicht Michelin, aufgrund des neu gelegten Streckenbelags einen zusätzlichen Vorderreifen in die Auswahl zu nehmen: Neben den drei üblichen symmetrischen Varianten (Soft, Medium und Hard) steht den MotoGP-Stars auch ein zusätzlicher harter Vorderreifen mit einer verstärkten rechten Flanke zur Verfügung. Denn in Misano reihen sich insgesamt sechs Links- und zehn Rechtskurven aneinander.
Ebenfalls ein asymmetrisches Design weisen die Hinterreifen – auch hier wie gewohnt in der weichen, mittleren und harten Ausführung – auf. Auch die rechte Flanken der Regenreifen hinten (Soft oder Medium) ist verstärkt, bei den weichen oder mittleren Vorderreifen für nasse Bedingungen kommt dagegen die symmetrische Variante zum Zug.
Übrigens: In Misano hat Michelin auch wieder die MotoE im Programm, zum zweiten Mal nach Jerez kommen die eigens für den Weltcup entwickelten Reifen zum Einsatz – mit nachhaltigen Ressourcen und einer verbesserten Performance.