Dorna nützte Stefan Bradl (19.) als Versuchskaninchen
Stefan Bradl
Stefan Bradl hatte bereits vor dem Misano-Wochenende von einer schwierigen Aufgabe gesprochen, dies bewahrheitete sich auch am Samstag. Der 30-jährige Zahlinger lieferte eine solide Leistung ab, produzierte keine Schäden und war einmal mehr schneller als Moto2-Weltmeister Alex Marquez.
«Alex und ich haben Probleme aus ähnlichen Gründen», hielt er fest. «Wir versuchen Tag für Tag das Bike zu verbessern, auch heute haben wir viele verschiedene Komponenten probiert. Aber wir werden das wahre Potenzial der 2020er-Honda erst kennen, wenn Marc zurück und voll fit ist. Ich bin HRC-Testfahrer, teste unter Rennbedingungen und gebe mein Bestes. Das Bike gibt im Moment leider nicht mehr her. Wir haben Grenzen, ganz klar.»
Bradl wurde zudem kurzfristig auch noch zum Versuchskaninchen, was die Kommunikations-Tests der Dorna über Funk betrifft. «Am Freitag habe ich mit Ohrhörern im Helm einen Test gemacht. Ich konnte zwei Nachrichten hören. Die dritte Message konnte ich nicht klar verstehen, weil ich Wind im Helm hatte und die Ohrhörer sich etwas verschoben hatten. Die Pads haben das Geräusch des Motors und des Winds nicht mehr abgedeckt. Aber es war nicht so wichtig. Es ist gut, die Messages zu haben, ich konnte sie klar hören. Wir kennen das Problem und müssen Ohrstöpsel finden, die das Motorengeräusch und den Wind abdecken und mit denen wir dennoch die Nachrichten hören können. Aber das sind kleine Dinge und eher Feintuning.»
Zur Frage, ob die Fahrer auch kommunizieren dürfen, verriet Bradl: «Ich denke, es wäre möglich. Wenn das Team kommunizieren darf und wir es auch verstehen. Wir werden aber sicher nicht sprechen oder singen wie Lando Norris. Ich kann mir vorstellen, dass wir eventuell ja oder nein sagen und die Anfragen bestätigen. Wir sind aber nicht so entspannt wie F1-Fahrer während der Fahrt. Es wird also keine Geschichte geben, die man während der Fahrt diskutieren kann. Es war etwas lustig, als die Dorna diese Funk-Tests machen wollte. Es hat Spaß gemacht, ein wenig für die Zukunft zu arbeiten und es hat unser Programm nicht grob gestört.»
Bradl weiß: «Das Bike reagiert im Moment nicht so, wie wir es gerne hätten. Wir werden nicht schneller und müssen herausfinden, in welche Richtung wir gehen müssen. Mit der neuen Reifen-Konstruktion leiden wir etwas mehr, als die anderen Hersteller. Wir hoffen auf Komponenten, mit denen wir schneller werden. Ich bin nicht glücklich mit der Race-Pace. Es ist anstrengend, wir müssen sehen, wie es läuft. Ich hatte Probleme mit den Armen. Ich muss mich gut erholen, ein paar Überholmanöver machen und will das Rennen am Sonntag überstehen. Vielleicht sollte ich einige Fahrer kopieren und ihnen folgen, um zu sehen, wo wir uns verbessern können.»
Ergebnisse Misano, MotoGP, Q2:
1. Viñales, Yamaha, 1:31,411 min
2. Morbidelli, Yamaha, 1:31,723
3. Quartararo, Yamaha, 1:31,791
4. Rossi, Yamaha, 1:31,877
5. Miller, Ducati, 1:32,052
6. Bagnaia, Ducati, 1:32,054
7. Rins, Suzuki, 1:32,090
8. Mir, Suzuki, 1:32,102
9. Dovizioso, Ducati, 1:32,184
10. Zarco, Ducati, 1:32,218
11. Pol Espargaró, KTM, 1:32,266
12. Oliveira, KTM, 1:32,323
Die weitere Startaufstellung:
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:32,295
14. Nakagami, Honda, 1:32,382
15. Petrucci, Ducati, 1:32,418
16. Binder, KTM, 1:32,534
17. Rabat, Ducati, 1:32,791
18. Lecuona, KTM, 1:32,838
19. Bradl, Honda, 1:32,915
20. Smith, Aprilia, 1:33,166
21. Alex Márquez, Honda, 1:33,333