Fabio Quartararo (4.): «Ich wurde nicht vorgewarnt»
Hier war Fabio Quartararo im Bereich des Erlaubten
Seine eigenen Fehler sah Fabio Quartararo ein. Trotzdem fühlte er sich seines Podestplatzes beraubt. Weil er die «Track Limits» überschritten hatte, erhielt der Franzose auf seine Rennzeit drei Sekunden addiert und rutschte dadurch vom Podium und hinter Pol Espargaró auf den vierten Platz zurück. Er sagte: «Wir wollten auf das Treppchen und es fühlt sich für mich auch so an. Wir hätten die Punkte verdient gehabt.»
Die Formkurve des jungen Petronas Yamaha SRT-Piloten zeigte nach zuletzt schwächeren Leistungen und zwei Stürzen in der Vorwoche bei Misano I nun endlich wieder nach oben. Lange Zeit duellierte sich Quartararo mit KTM-Rivale Pol Espargaró. Dann zog Joan Mir (Suzuki) an beiden Streithähnen vorbei und erst dann schlüpfte auch der WM-Dritte durch. «Ich habe mich beim Überholen ein bisschen schwergetan. In der Mitte des Rennens haben auch die Reifen noch besser gearbeitet, aber die KTM-Motorräder sind so schnell auf den Geraden. Sie haben viel mehr Power und Pol bremst so spät. Es war unmöglich einfach vorbeizukommen. Joan hat von der guten Beschleunigung profitiert.»
Quartararo selbst ist dann aber auch noch vorbeigekommen und zwar in Kurve 3. Ein für ihn ungewöhnlicher Ort zum Überholen, wie er bestätigt: «Das war eine der komischsten Stellen. Aber es hat geklappt. Einfach war es aber nicht.»
In der Schlussphase des Rennens wurde Quartararo dann bestraft. Er bemängelt jedoch, dass die vorausgegangenen Warnungen nie bei ihm angekommen seien: «Ich habe eine Long-Lap-Penalty bekommen, aber die Renndirektion hat mir keine Nachrichten auf die Anzeige geschickt. Ich war ein bisschen überrascht nach dem Rennende. Ich habe die Strafe bemerkt, als ich schon an der Long-Lap-Möglichkeit vorbeigefahren war. Es war zu spät, ich konnte die Strafe nicht absitzen. Wenn ich gewusst hätte, dass ich schon verwarnt bin, dann wäre ich vorsichtiger gefahren. Natürlich darf mir das nicht passieren, fünf Mal über den Bordstein zu fahren. Also ist es auch mein Fehler, aber ich wusste es nicht und auf dem Motorrad ist das als Fahrer auch nicht wirklich zu sehen.»
Die Nachfrage sei erlaubt: Hat Quartararo die Nachricht in der umkämpften und spannenden Schlussphase vielleicht einfach übersehen? «Nein. Ich schaue drei Mal pro Runde auf die Anzeige, ich hätte es gesehen», versicherte der 21-Jährige. Die Renndirektion hat mir nicht Bescheid gesagt.»
Und auch das Team hat ihn über seine Vergehen nicht in Kenntnis gesetzt. «Vielleicht muss das Team mich künftig mit einer Info auf der Boxentafel versorgen. Jetzt bin ich erst einmal gefrustet.»
Quartararo bleibt übrigens seiner Line treu und möchte auch weiterhin nicht großartig über die WM-Gesamtwertung sprechen. Aktuell liegt er gemeinsam mit Marken-Kollege Maverick Vinales einen Zähler hinter Andrea Dovizioso auf Platz 2. «Ich schaue nicht nach der Tabelle. Wir haben große Probleme beim Überholen, das interessiert mich mehr. Denn so werden wir erst einmal weiter nicht gewinnen.»
Zur Erinnerung: Der Pilot aus Nizza hatte die ersten beiden Saisonrennen für sich entschieden. Seither zeigte die Formkurve nach unten. Vielleicht hat er aber trotz seiner Bestrafung für das Rennen in Barcelona wieder Selbstvertrauen getankt, denn bei der Musik war er definitiv wieder.
Ergebnis MotoGP, Emilia Romagna-GP, 20. September
1. Viñales, Yamaha, 41:55,846 min
2. Mir, Suzuki, + 2,425 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 4,528
4. Quartararo, Yamaha, + 6,419
5. Oliveira, KTM, + 7,368
6. Nakagami, Honda, + 11,139
7. Alex Márquez, Honda, + 11,929
8. Dovizioso, Ducati, + 13,113
9. Morbidelli, Yamaha, + 15,880
10. Petrucci, Ducati, + 17,682
11. Zarco, Ducati, + 23,144
12. Rins, Suzuki, + 24,962
13. Smith, Aprilia, + 30,008
Fahrer-WM nach 7 von 14 Rennen:
1. Dovizioso 84 Punkte. 2. Quartararo 83. 3. Viñales 83. 4. Mir 80. 5. Morbidelli 64. 6. Miller 64. 7. Nakagami, 63. 8. Oliveira 59. 9. Rossi 58. 10. Pol Espargaró 57. 11. Binder 53. 12. Rins 44. 13. Zarco 36. 14. Petrucci 31. 15. Bagnaia 29. 16. Alex Márquez 24. 17. Aleix Espargaró 18. 18. Lecuona 15. 19. Smith 11. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM nach 7 von 14 Rennen:
1. Yamaha 138 Punkte. 2. Ducati 115. 3. KTM 104. 4. Suzuki 93. 5. Honda 63. 6. Aprilia 26.