Andrea Dovizioso (Ducati/17.): «Sehr frustrierend»
Die Bremsphase bereitet Andrea Dovizioso Kopfzerbrechen
Als Andrea Dovizioso nach zwei enttäuschenden Misano-Rennen immer noch die MotoGP-WM anführte, musste er selbst schmunzeln. Nach Platz 17 im Qualifying von Montmeló war dem 34-Jährigen aber deutlich anzusehen, dass ihm das Lachen vergangenen ist.
Vom schlimmsten Moment in seiner gesamten Karriere will der Vizeweltmeister der vergangenen drei Jahre dennoch nicht sprechen. «Leider habe ich nicht in jedem Jahr um den Titel gekämpft, deshalb ist es meiner Meinung nach ein bisschen fehl am Platz, das zu sagen.»
Gleichzeitig gibt «Dovi» aber auch zu: «Es ist sehr frustrierend.» Denn obwohl die Probleme, die der Ducati-Pilot auf die neue Konstruktion des Michelin Hinterreifens zurückführt, bekannt sind, ist eine Lösung noch nicht in Sicht. «In den vergangenen drei Jahren haben wir viel mit den Daten gearbeitet. Wir konnten einige Dinge verbessern, uns an den Reifen und die Gegner anpassen, am Fahrstil arbeiten… All diese Dinge machten den Unterschied. Aber mit diesem Reifen ist es vor allem auf der Bremse komplett anders. Das macht es für mich sehr schwierig und das ist der Grund dafür, dass ich noch immer nicht stark bin. Es ist sehr frustrierend.»
«Ich bin ein ziemlich rationaler Typ, deshalb setzen wir uns mit meiner Mannschaft normalerweise hin, analysieren, arbeiten und bekommen etwas zurück, das mehr oder weniger gut ist. In diesem Jahr funktioniert es aber nicht so», erklärte der 15-fache MotoGP-Sieger niedergeschlagen. «Und das ist wirklich hart. Vor allem, weil es speziell meine eigentliche Stärke betrifft, die Bremsphase. Jetzt ist es der Punkt, wo ich wirklich große Schwierigkeiten habe. Ich bin nicht konstant, ich kann nicht das Maximum herausholen und weil wir alle so schnell und so nahe beieinander sind, ist ein Nichts genug, um die Top-10 zu verpassen. Dann verpasst du das Q2, startest hinten – und selbst wenn die Pace gut wäre, kannst du im Rennen nichts ausrichten.»
Die Aussichten für das achte MotoGP-Rennen der Saison sind demnach wenig erfreulich: «Morgen werden – wie jedes Mal in Barcelona – alle mit den nachlassenden Reifen zu kämpfen haben. Die einzige Chance wäre, flüssig zu fahren, es in der Kurvenmitte laufen zu lassen, das Gas im Kurvenausgang nicht hart aufzudrehen – aber wenn du hinten bist, kannst du das nicht tun», seufzte Dovi.
Catalunya-GP, MotoGP, Q2:
1. Morbidelli, Yamaha, 1:38,798 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:39,008
3. Rossi, Yamaha, 1:39,129
4. Miller, Ducati, 1:39,225
5. Viñales, Yamaha, 1:39,371
6. Zarco, Ducati, 1:39,378
7. Pol Espargaró, KTM, 1:39,495
8. Mir, Suzuki, 1:39,628
9. Petrucci, Ducati, 1:39,641
10. Binder, KTM, 1:39,659
11. Nakagami, Honda, 1:39,713
12. Oliveira, KTM, 1:40,188
Die weitere Startaufstellung:
13. Rins, Suzuki, 1:39,751
14. Bagnaia, Ducati, 1:39,777
15. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,973
16. Crutchlow, Honda, 1:39,988
17. Dovizioso, Ducati, 1:40,109
18. Alex Márquez, Honda, 1:40,164
19. Lecuona, KTM, 1:40,490
20. Bradl, Honda, 1:40,721
21. Smith, Aprilia, 1:40,838
22. Rabat, Ducati, 1:41,013