Andrea Dovizioso (Ducati/7.): Top-4 außer Reichweite
Andrea Dovizioso gefolgt von Cal Crutchlow und Aleix Espargaró
Andrea Dovizioso beendete den ersten Teil des Aragón-Doppels auf Rang 7, nachdem er nur auf Startplatz 13 gestanden war. Wäre mit einer besseren Startposition mehr drin gewesen?
«Ich glaube, maximal zwei Positionen. Mehr nicht», gestand der Ducati-Werksfahrer. «Denn der Medium hat am Ende nicht so gut funktioniert wie im Training, der Reifen war in den letzten acht Runden dahin. Wir hätten also nicht mit den ersten vier Fahrern mithalten können. Aber es macht den Unterschied, vor allem wenn der Drop am Ende des Rennens bedeutend ist: Es wird also sehr wichtig, in der nächsten Woche in den ersten zwei Startreihen zu stehen. Davor müssen wir uns aber noch in einigen Bereichen verbessern, weil ich zu Beginn des Rennens viel verloren habe. In einigen Kurven war ich wirklich nicht schnell. Wenn das im Rennen passiert, dann bist du aufgeschmissen, weil du es nicht ändern kannst. Ich habe im Rennen überlebt.»
Angesichts der Umstände konnte der Italiener, der in der WM-Tabelle jetzt als Vierter 15 Punkte hinter dem neuen WM-Leader Joan Mir zurückliegt, mit dem Endergebnis doch gut leben: «Ich habe einen guten Start erwischt und war konstant. Ich bin also happy, weil es vor allem in Aragón sehr schwierig ist, wenn du als 13. startest. Du kannst den Reifen nicht zu sehr beanspruchen. Wir müssen also glücklich sein, aber wir müssen in den Trainings-Sessions mehr tun.»
Traut sich der 15-fache MotoGP-Sieger für den Teruel-GP, der in einer Woche ebenfalls im MotorLand Aragón stattfindet, eine Steigerung zu? «Für nächste Woche ist es schwierig, weil sich unsere Gegner bei jedem Doppel in dieser Saison stark gesteigert haben», grübelte der Sieger des Österreich-GP. «Aber ich glaube, wenn es etwas wärmer wird, dann haben auch wir etwas mehr Spielraum, um uns zu verbessern. Denn an diesem Wochenende konnten wir nicht wirklich arbeiten, in drei Trainings-Sessions war es so kalt. Und bei diesen Bedingungen zerstören wir den Soft-Reifen. Wir verstehen nicht warum, aber – wie schon in Le Mans – zerstören wir im Vergleich zu unseren Gegnern die weichen Reifen, wenn es kalt ist. Wir können es in der Kurvenmitte weniger laufen lassen und beanspruchen daher mehr die Reifenkante. Dort nutzen wir den Reifen ab – und danach kann man nicht mehr arbeiten. Du kannst keine Set-up-Tests mehr machen oder nichts mehr an der Linie ausprobieren, weil sich die Herangehensweise an die Bremsphase, das Einlenken und die Kurvenausfahrt verändert, wenn der Reifen nicht mehr funktioniert. So bekommen wir gar nicht die Chance, wirklich zu arbeiten. Mit haben hier erst im FP4 begonnen. Falls das nächste Wochenende also etwas wärmer wird, was wir hoffen, gibt es sicher einige Punkte, wo wir besser sein können. Und wir müssen etwas weiter vorne starten.»
Auch die Reifenwahl, Dovizioso setzte auf Medium vorne und hinten, ließ Zweifel aufkommen, da beispielsweise die Top-3 allesamt auf dem weichen Hinterreifen unterwegs war. «Vielleicht haben wir nicht den richtigen Hinterreifen gewählt, weil es im Rennen am Ende warm war und der Soft besser als in den Trainings funktioniert hat. Der Drop war nicht so groß wie im Training», stellte auch der Ducati-Pilot fest. Daher will er sich die Daten seines Markenkollegen Johann Zarco zunutze machen.
«Zarco ist mit dem Soft gefahren, das ist sehr positiv», bestätigte «Dovi». «Denn wir können seine Daten analysieren und verstehen, wie er gefahren ist und wie der Reifen funktioniert hat, mit den Temperaturen, die wir im Rennen vorgefunden haben. Vielleicht haben wir nicht die beste Entscheidung getroffen für den Hinterreifen. Aber bis zum Rennen war es nicht so warm und die weichen Reifen haben uns ruiniert, weil der Verschleiß stärker war. Deshalb haben wir unsere Entscheidung so getroffen. Es ist aber bekannt, dass die Michelin sehr sensibel auf die Temperaturen reagieren, und wir müssen gut darin sein, für nächste Woche die richtige Entscheidung zu treffen. Das Rennen von Zarco wird sicher hilfreich sein.»
Die Wutrede von Dovizioso sorgte nach dem Qualifying in Aragón für Gesprächsstoff. Kam es inzwischen zur Aussprache mit Danilo Petrucci? «Ich habe noch nicht wirklich mit ihm gesprochen, aber wir sitzen später im selben Flieger, da wird es die Chance geben», schmunzelte der 34-Jährige aus Forlì.
Ergebnis, MotoGP-Rennen, Aragón (18.10.):
1. Rins, Suzuki, 41:54,391 min
2. Alex Márquez, Honda, + 0,263 sec
3. Mir, Suzuki, + 2,644
4. Viñales, Yamaha, + 2,880
5. Nakagami, Honda, + 4,570
6. Morbidelli, Yamaha, + 4,756
7. Dovizioso, Ducati, + 8,639
8. Crutchlow, Honda, + 8,913
9. Miller, Ducati, + 9,390
10. Zarco, Ducati, + 9,617
11. Binder, KTM, + 13,200
12. Pol Espargaró, KTM, + 13,689
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 14,598
14. Lecuona, KTM, + 15,291
15. Petrucci, Ducati, + 15,941
16. Oliveira, KTM, + 18,284
17. Bradl, Honda, + 20,136
18. Quartararo, Yamaha, + 21,498
19. Smith, Aprilia, + 25,300
20. Rabat, Ducati, + 25,558
Fahrer-WM-Stand nach 10 von 14 Rennen:
1. Mir, 121 Punkte. 2. Quartararo 115. 3. Viñales 109. 4. Dovizioso 106. 5. Nakagami 92. 6. Morbidelli 87. 7. Rins 85. 8. Miller 82. 9. Pol Espargaró 77. 10. Oliveira 69. 11. Binder 67. 12. Alex Márquez 67. 13. Petrucci 65. 14. Rossi 58. 15. Zarco 53. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaró 27. 18. Crutchlow 21. 19. Lecuona 20. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 183. 2. Ducati 160. 3. Suzuki. 4. KTM 130. 5. Honda 112. 6. Aprilia 35.
Team-WM:
1. Team Suzuki Ecstar 206. 2. Petronas Yamaha SRT, 202 Punkte. 3. Ducati Team 171. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 167. 5. Red Bull KTM Factory Racing 144. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 113. 8. Red Bull KTM Tech3 89. 9. Repsol Honda Team 75. 10. Esponsorama Racing 61. 11. Aprilia Racing Team Gresini 38.