Valentino Rossi und sein Vorzug der ewigen Jugend
Valentino Rossi
Vor einer Woche fand in Aragón erstmals seit mehr als 20 Jahren ein Grand Prix ohne aktuellen oder ehemaligen Weltmeister in der MotoGP-Klasse statt. Denn Marc Márquez ist weiter verletzt, Valentino Rossi wurde vom Coronavirus lahmgelegt, und Yamaha verzichtete auf den Einsatz von Ersatzfahrer Jorge Lorenzo.
So musste Rossi daheim in Tavullia vor dem Fernseher mit ansehen, wie Luca Marini und Marco Bezzecchi, seine beiden Moto2-Fahrer aus dem Sky VR46 Racing Team, in aussichtsreichen Positionen stürzten. Und dann erlebte er noch mit, wie seine Yamaha-Kollegen trotz der vielversprechenden Trainingsergebnisse beim Aragonien-GP keinen Podestplatz zustande brachten.
Jetzt fehlt «The Doctor» auch beim Teruel-GP; er verpasst also erstmals seit seinem Schien- und Wadenbeinbruch von Mugello 2010 mehr als ein Rennen. Damals fehlte er nach Mugello auch in Silverstone, Assen und Catalunya, auf dem Sachsenring schaffte er beim Comeback den vierten Platz.
Inzwischen ist auch Rossis Namensvetter Riccardo Rossi aus der Moto3 positiv auf den SARS-CoV2-Virus getestet worden. Er ist der dritte GP-Fahrer in diesem Jahr, dem dieses Schicksal widerfahren ist, der erste war Red Bull-KTM-Ajo-MotoPilot Jorge Martin. Und der Moto3-WM-Vierte Tony Arbolino (er fährt 20212 bei Intact) musste letzte Woche als Kontaktperson-1 (er saß mit einer erkrankten Person im gleichen Flugzeug) pausieren.
Nicht nur die Fans machen sich Sorgen um den Zustand von Publikumsliebling Rossi, auch die Gegner sowie Manager und Teammitglieder der Konkurrenz. Hat er starke Symptome?
Deshalb hat sich SPEEDWEEK.com nach dem Gesundheitszustand des neunfachen Weltmeisters erkundigt.
Inzwischen wird übrigens vermutet, Valentino habe sich bei der Geburtstagsfeier seiner Freundin Francesca Novello infiziert, die am 13. Oktober stattfand, zwei Tage nach dem Le-Mans-GP. Vor dem Abflug zum Aragón-GP (16. bis 18. Oktober) bekam Rossi sein positives PCR-Testergebnis. Damit bekam er keinen Zutritt zum Paddock, er musste für zwei Wochen in Quarantäne.
Aus dem Yamaha-Werksteam haben wir erfahren: Valentino geht es inzwischen wieder besser, aber er spürte zu Beginn der Erkrankung deutliche Symptome.
«Zum Glück wissen wir alle, dass Vale mit dem Vorzug der ewigen Jugend gesegnet ist», atmete Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis auf.
Das Team geht davon aus, dass Valentino bei den letzten drei Grand Prix ab Valencia (8.11.) wieder um WM-Punkte fighten wird.