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Überraschung: Aprilia verhandelt mit Chaz Davies

Von Günther Wiesinger
Chaz Davies: Von Ducati zu Aprilia

Chaz Davies: Von Ducati zu Aprilia

Der Andrang auf den zweiten Platz im Aprilia-MotoGP-Werksteam ist riesig. SPEEDWEEK.com verrät, warum Superbike-Star Chaz Davies ausgezeichnete Chancen hat.

Nach der Verlängerung der Dopingsperre von Andrea Iannone von 1,5 auf 4 Jahre sucht das Aprilia Racing Team dringend einen Teamgefährten für Aleix Espargaró, der 2021 neben dem zehn Jahre älteren Valentino Rossi der zweitälteste MotoGP-Fahrer sein könnte. Denn Andrea Dovizioso (34) und Cal Crutchlow (35) steigen als Stammfahrer aus.

Seit dem Bekanntwerden der verlängerten Sperre rennen die bisher arbeitslosen und verfügbaren Piloten den Aprilia-Managern die Türen ein. Dovizioso und Crutchlow haben Aprilia einen Korb gegeben. Dafür stehen jetzt junge Fahrer wie Di Giannantonio und Bezzecchi zur Diskussion, Aprilia Botschafter Max Biaggi hat auch Aron Canet ins Gespräch gemacht. Tito Rabat hat sich ebenfalls angeboten, aber seine Aussichten tendieren gegen Null.

Aber jetzt ist durchgesickert: Aprilia verhandelt auch mit dem bei Ducati entlassenen Superbike-Star Chaz Davies, der am 10. Februar 34 Jahre alt wird.

Dieser Deal hat durchaus große Erfolgsaussichten, da die Dorna Sports S.L. einen Vertrag mit dem Pay-TV-Sender BT Sport hat, der den Engländern nach Möglichkeit einen MotoGP-Fahrer pro Saison zusichert, dazu auch Briten in den zwei kleinen Klassen, also John McPhee in der Moto3 und Sam Lowes und Jake Dixon in der Moto2-Klasse.

BT Sport verliert jetzt innerhalb von zwei Jahren mit Crutchlow nach Smith und Redding den nächsten MotoGP-Stammfahrer, was für die Einschaltquoten einen heftigen Rückschlag bedeutet.

Nicht zuletzt deshalb hat Aprilia auch dem nach dem zweiten Aragón-GP in Ungnade gefallenen Briten Bradley Smith wieder ein Angebot als Test- und Ersatzfahrer gemacht.

Chaz Davies begann seine internationale Karriere in der 125er und 250er-WM, ehe ihm sein Kumpel Casey Stoner einen Ducati-Superbike-Werksvertrag vermittelte. Doch nach sieben Jahren muss er einen Platz im Werksteam jetzt für den jüngeren Michael Rinaldi räumen.Chaz wolte in seiner Ducati-Zeit immer wieder in die MotoGP-WM umsteigen, es bekam jedoch bei Pramac nie einen Platz, weil dort Fahrer wie Iannone, Petrucci und Miller Vorrang hatten.

Davies war in sieben Jahren bei Ducati dreimal SBK-Vizeweltmeister, zweimal WM-Dritter. Er hat 28 WM-Laufsiege errungen, davon allerdings 25 mit der V2-Maschine. Ingesamt hat Davies 98 Superbike-WM-Podestplätze vorzuweisen, 88 davon auf Ducati. 2011 hat er die Supersport-WM auf Yamaha gewonnen.

Der Routinier dementiert die Gespräche mit Aprilia-Rennchef Massimo Rivola nicht. «Ja, Aprilia wäre für mich interessant», versichert Chaz Davies heute gegenüber SPEEDWEEK.com.

Aprilia Racing bemüht sich um Gefälligkeiten für die Dorna, weil das italienische Werk für die fünf Jahre von 2022 bis 2026 zwei eigene MotoGP-Startplätze haben will wie alle anderen Werke. Bisher nützt Aprilia seit 2015 durch ein Joint Venture die zwei Plätze des privaten Gresini-Teams.

So sehen die MotoGP-Teams 2021 aus

Repsol-Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró

Ducati Team
Jack Miller, Pecco Bagnaia

Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Fabio Quartararo

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Miguel Oliveira

Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Chaz Davies? Fabio Di Giannantonio?
Marco Bezzecchi? Tito Rabat? Araon Canet?

Pramac Racing
Jorge Martin, Johann Zarco

Esponsorama Avintia Racing
Luca Marini, Enea Bastianini

Petronas Yamaha SRT
Valentino Rossi, Franco Morbidelli

LCR Honda
Alex Márquez, Takaaki Nakagami

Red Bull KTM Tech3
Danilo Petrucci, Iker Lecuona

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