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Marc Márquez: Arztbesuch in Österreich, neuer Doktor

Von Günther Wiesinger
Wann marschiert Marc Márquez wieder in die Honda-Box?

Wann marschiert Marc Márquez wieder in die Honda-Box?

Marc Márquez hat sich in Österreich eine zweite medizinische Meinung eingeholt. Er lässt sich jetzt statt von Dr. Xavier Mir von Dr. Angel Villamor in Madrid behandeln.

Die Spekulationen, der entthronte MotoGP-Weltmeister Marc Márquez müsse sich womöglich einer dritten Operation am rechten Oberarm unterziehen, bekamen in den letzten Tagen neue Nahrung. Und offensichtlich haben Márquez und sein Manager Emilio Alzamora das Vertrauen in die Ärzte des «Hospital Universitari Dexeus» in Barcelona verloren. Dr. Xavier Mir und Dr. Barrera haben Marc am 21. Juli zwei Tage nach dem Crash beim Jerez-GP am gebrochenen rechten Oberarm eine Titanplatte mit Schrauben eingesetzt. Vier Tage später erlaubte Honda ein sinnlos frühes Comeback im FP3 beim Andalusien-GP in Jerez. Doch der Honda-Star hatte nicht genug Kraft, um die fast 290 PS starke Werks-Honda im Zaum zu halten. Nach der «out lap» zum Qualifying 1 beendete Marc das frühe Comeback. Er klagte über Schmerzen, es wurde eine Entzündung im Bereich der Narbe diagnostiziert.

Am Montag, 3. August, meldete Repsol-Honda einen neuerlichen Oberarmbruch nach einem Haushaltsunfall. Bei Márquez ging der Bruch wieder entzwei, als er in seinem neuen Haus in Cervera eine Terrassentüre öffnen wollte. Seither war von einem komplizierten Trümmerbruch die Rede.

Heute ist bekannt: Für die beiden Operationen musste der Oberarmknochen mehrmals für die Schrauben durchlöchert werden, die Kallusbildung macht keine Fortschritte, deshalb ist Márquez auch dreieinhalb Monate nach der zweiten Operation nicht einsatzfähig.

Inzwischen ist es ein offenes Geheimnis: Marc Márquez könnte eine dritte Operation drohen, die seine Teilnahme an den MotoGP-Tests in Sepang im Februar und in Katar im März sowie seine Mitwirkung an den ersten Rennen 2021 gefährden könnte. Für diesen Fall könnte Andrea Dovizioso als Ersatzfahrer einspringen.

Nach Informationen von SPEEDWEEK.com haben Márquez und sein engstes Umfeld Kontakt mit einem Spezialisten in Österreich aufgenommen und den Superstar dort untersuchen lassen. Dieser Chirurg könnte von den Experten im Red Bull's Diagnostic & Training Centre in Thalgau empfohlen worden sein.

Marc Márquez ist seit Beginn seiner GP-Karriere ein Red Bull-Athlet, und auch Repsol-Honda-Teamprinzipal Alberto Puig hat beste Verbindungen zu Red Bull, weil er einst als Dani-Pedrosa-Manager jahrelang Sponsorship-Deals mit der Energy-Drink-Firma aus Österreich ausgehandelt hat.

Offensichtlich macht die Genesung des achtfachen Weltmeisters Márquez keine vielversprechenden Fortschritte. Deshalb wurde kürzlich eine unabhängige Meinung eines Mediziners in Österreich eingeholt.

Die Vermutung von SPEEDWEEK.com: Marc Márquez hat sich in Innsbruck von Dr. Karl Golser untersuchen lassen, der im November 2019 schon die lädierte Schulter von Miguel Oliveira operiert hat und der für KTM schon etliche Motocross-Stars wie Jeffrey Herlings untersucht oder behandelt hat.

Dr. Golser gilt als renommierter Schüler des international bekannten Schulterchirurgen Uni. Prof. Dr. Herbert Resch, der bis zu seiner Pensionierung 2015 als Vorstand der Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie in Salzburg agierte.

Eventuell muss Márquez bei einem dritten Eingriff am lädierten rechten Oberarm eine Knochentransplantation über sich ergehen lassen und den demolierten Oberarmknochen mit Hilfe von körpereigenen Stammzellen wiederherstellen lassen. Dani Pedrosa hat nach einem Schlüsselbveinbruch im Januar 2019 wegen eines ähnliches Eingriffs rund vier Monate pausieren müssen.

Marc Márquez hat offenbar das blinde Vertrauen zu Dr. Xavier Mir verloren, dessen Ärzte nach dem Jerez-Crash fast täglich im Fernsehen auftraten und sich als Wunderheiler feiern ließen.

Inzwischen ist zu befürchten, dass der Knochen ohne neuerliche Operation nicht zusammenheilt.

Márquez scheint einen neuen Vertrauensarzt gefunden zu haben. In Spanien ist zu hören, er habe kürzlich der «Clínica iQtra Medicina Avanzada» von Dr. Ángel Villamor in Madrid einen Besuch abgestattet.

Dr. Villamor ist Director Médico dieser Klinik, gilt als Meister seines Fachs und war jahrelang Hausarzt von König Juan Carlos. Er hat schon GP-Fahrer wie Julián Simón, Fonsi Nieto, Nicky Hayden und Alvaró Bautista erfolgreich operiert.

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