Davide Tardozzi: «Dovi konnte sich nicht anpassen»
Teammanager Davide Tardozzi vor Ducati-Rennchef Gigi Dall'Igna
WM-Rang 4 und 12 liegen weit hinter den Erwartungen, die das Ducati-Werksteam vor Saisonbeginn an Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci gestellt hatte. Nachdem Dovizioso in den vergangenen drei Jahren hinter Marc Márquez den Vizetitel holte, galt er als klarer Mitfavorit. Nach dem folgenschweren Sturz des Spaniers in Jerez, durch den er die restliche Saison ausfiel, schien der Weg zum ersten WM-Titel für «Desmo-Dovi» geebnet. Doch mit nur einem dritten Platz in Jerez und einem Sieg in Spielberg rückte dieser Traum für den 34-Jährigen in weite Ferne.
Im Interview mit «motogp.com» zeigte sich Teammanager Davide Tardozzi sichtlich enttäuscht und erklärte die Gründe für das schwache Abschneiden der Ducati-Mannschaft. «Der vierte WM-Platz ist nicht ausreichend, weil Fahrer, Motorrad und Team in der Lage waren, um um den Titel zu kämpfen, so wie wir es in den letzten drei Jahren getan haben. Unser größtes Problem war, dass wir das Motorrad nicht auf den neuen Michelin-Hinterreifen abgestimmt bekommen haben, was den Fahrern das Leben schwer machte.»
«Alle haben von Dovi erwartet, dass er um den WM-Titel kämpft, aber er konnte seinen Fahrstil nicht an den neuen Hinterreifen anpassen. Dieses Problem hatte er nur in sehr wenigen Rennen im Griff», stellte der 61-Jährige fest.
Trotz der teils enttäuschenden Leistungen sicherte sich der italienische Hersteller 2020 den Konstrukteurs-Titel – in dieser Wertung punkteten neben den Werksfahrern auch das Pramac-Duo Miller und Bagnaia sowie Zarco auf der GP19. Jedoch profitierte Ducati an dieser Stelle vom Ventil-Skandal der Yamaha-Truppe, welcher nach dem Einbau nicht-regelkonformer Ventile in Jerez Punkte in der Herstellerwertung aberkannt wurden.
Der Teilerfolg stimmte Tardozzi optimistisch. Dazu kommt, dass das Werksteam aus Borgo Panigale 2021 mit Jack Miller (25) und Pecco Bagnaia (23) auf neue Kräfte setzt. «Wir hatten keine Chance im WM-Kampf, was uns veranlasst hat, viel über die Zukunft nachzudenken. Wir haben schon mit Michele Pirro in Misano getestet. Wir arbeiten sehr fokussiert, um 2021 wieder zurück an der Spitze zu sein.»
«Wir müssen unsere größte Stärke, die Beschleunigung, besser nutzen, um das Potenzial des Motors auszureizen. Zudem ist es wichtig, dass wir das Turning des Motorrades verbessern, was in den letzten Jahren unser größtes Problem war», schilderte der Italiener den Handlungsbedarf im Ducati-Werk.
Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:
1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.
Endstand Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.
Endstand Team-WM:
1. Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.
Alle MotoGP-Sieger 2020
Jerez-1: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Jerez-2: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Brünn: Brad Binder (Red Bull KTM)
Spielberg-1: Andrea Dovizioso (Ducati Team)
Spielberg-2: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3)
Misano-1: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Misano-2: Maverick Viñales (Monster Yamaha)
Catalunya: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Le Mans: Danilo Petrucci (Ducati Team)
Aragón-1: Alex Rins (Suzuki Ecstar)
Aragón-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Valencia-1: Joan Mir (Suzuki Ecstar)
Valencia-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Portimão: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech3)