MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Wie Miguel Oliveira auf Kritik von KTM reagieren will

Von Ivo Schützbach
Miguel Oliveira

Miguel Oliveira

Als KTM-Werksfahrer muss Miguel Oliveira mit einer gestiegenen Erwartungshaltung zurechtkommen. «Ich glaube, dass ich alles habe, um die Weltmeisterschaft dieses Jahr zu gewinnen», sagt der portugiesische MotoGP-Pilot.

Die Präsentation der beiden KTM-Teams für die MotoGP-WM 2021 fand digital statt, die Fahrer stellten sich den Fragen der Journalisten auf Zoom. Miguel Oliveira, als Nachfolger von Pol Espargaró jetzt Teamkollege von Brad Binder im Red-Bull-Team, hat letztes Jahr zwei Grand Prix gewonnen und wurde WM-Neunter. Der 26-Jährige ist fest davon überzeugt, dass er alles mitbringt, um ein ganz Großer zu werden.

Miguel, KTM hat sich vom Rookie zu einem der Hauptdarsteller gemausert: Wie wichtig ist es für einen Sportler zu wissen, dass er über das nötige Material verfügt, um seinen Job bestmöglich erledigen zu können?

Es ist sehr wichtig zu wissen, dass du die richtigen Werkzeuge hast, um gute Resultate zu erreichen. Du musst sicherstellen, dass du immer auf 100 Prozent bist. Darauf liegt mein Fokus, du musst für die Herausforderungen nicht nur körperlich, sondern auch geistig bereit sein. Wenn du weißt, dass das Motorrad siegfähig ist, dann ist das ein entspannender Faktor. Gleichzeitig kannst du aber nichts als gegeben nehmen, ich sehe das nicht als statische Arbeit. Du musst jedes Jahr in irgendeinem Bereich besser werden, um in dieser Meisterschaft ein sehr gutes Niveau zu behalten.

Du wolltest dich in der Winterpause mental und physisch verbessern: Wie schwierig war es, diese Ziele zu erreichen?

Auch wenn ich mich letzte Saison körperlich gut gefühlt habe, sorgten die aufeinanderfolgenden Rennen dafür, dass ich mehr Augenmerk auf die Erholung lege. Während des Winters habe ich mich damit beschäftigt herauszufinden, welche Erholungselemente mir zum Vorteil gereichen, sollten wir eine komprimierte oder sehr intensive Meisterschaft haben. Das muss so weit gehen, dass du auch im Rennen körperlich noch voll da bist. Wir werden dafür belohnt, was wir während der 40-minütigen Rennen leisten. Ich habe mich mental dahingehend geändert, dass ich das Körperliche und das Mentale als eins sehe.

Dürfen die MotoGP-Fans von dir 2021 mehr erwarten?

Ich gehe davon aus, dass sie deutlich mehr von mir sehen werden, ich habe volles Vertrauen in meine Arbeit. Ich bin willens, Kritik zu akzeptieren und an mir zu arbeiten, wenn ich Schwächen sehe. Ich bin in der Lage, mich einem Projekt so lange voll zu verschreiben, bis wir ein Level erreicht haben, das die Arbeit wert ist.

In welchen Bereichen muss KTM das Bike verbessern?

Im Topspeed gehörten wir letztes Jahr nicht zu den Besten, es ist offensichtlich, dass wir uns diesbezüglich steigern müssen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass das eine seltsame Saison war, in der wir an aufeinanderfolgenden Wochenenden auf gleichen Strecken fuhren und deshalb die Chance hatten, unsere Abstimmung zu verbessern. Ich hätte lieber ein anderes Format mit verschiedenen Strecken, auch wenn ich weiß, dass wir beim Auftakt in Katar wieder einen Doppel-Event haben. Wir möchten unter Beweis stellen, dass unser Paket so ausgewogen ist, dass wir konstant gute Leistungen in den Top-5 zeigen können. Wir arbeiten für Siege.

Du hast das letzte Rennen 2020 gewonnen: Gehst du davon aus, dass du diesen Schwung in die neue Saison mitnehmen kannst?

Ja. Klar würde ich gerne dort beginnen, wo ich aufgehört habe, aber das ist nur ein Wunsch. Die Realität kann anders aussehen, ich habe diesbezüglich keine Erwartungen.

Dass du gewinnen kannst, hast du bewiesen. Kannst du auch um den WM-Titel kämpfen, wie du es in der Moto2-Klasse getan hast?

Kämpfen kann vieles bedeuten… Mir haben letztes Jahr 14 Punkte zum dritten WM-Rang gefehlt, alle lagen sehr eng beisammen. In einer Saison, in der sich niemand als deutliche Nummer 1 herauskristallisiert, kann alles passieren. Dann können auf einmal viele Fahrer um den Titel kämpfen. Ich glaube, dass ich alles habe, um die Weltmeisterschaft dieses Jahr zu gewinnen. Wir brauchen dafür nur die Konstanz eines Champions, das ist der Schlüssel.

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