Karriere von Marc Márquez: Götter in Weiß entscheiden
Marc Márquez weiß nicht, wann er wieder fahren kann
Sechs Titel, 56 Siege, 95 Podestplätze und 62 Pole-Positions bescherte Marc Márquez Honda bereits, seit er 2013 in die Königsklasse der Motorrad-WM aufgestiegen ist. 2020 nahm der Lauf des Spaniers aber ein plötzliches Ende, als er beim verspäteten Saisonauftakt in Jerez am 19. Juli nach einer beeindruckenden Aufholjagd heftig abflog.
Der Rest ist bekannt: Der gebrochene rechte Oberarm wurde in der Universitätsklinik Dexeus in Barcelona am 21. Juli ein erstes Mal operativ fixiert, ein überhasteter Comeback-Versuch schlug vier Tage nach der OP fehl. Es folgte ein zweiter Eingriff am 3. August – nach dem viel diskutierten «Haushaltsunfall» – und eine Verletzungspause, die sich immer mehr in die Länge zieht.
Die Saison fand am Ende ohne den achtfachen Weltmeister statt, der am 3. Dezember schließlich ein drittes Mal am lädierten Oberarm operiert werden musste, an dem zuvor eine Infektion aufgetreten war: In einem rund achtstündigen Eingriff führte ein neues, von Dr. Samuel Antuña und Dr. Ignacio Roger de Oña angeführtes Ärzteteam in der Ruber-Klinik von Madrid eine Knochentransplantation vom Beckenkamm durch und setzte eine neue Titanplatte ein.
Honda beschränkte sich auf kurze offizielle Statements, die keinerlei Angaben zu einem Fahrplan für das Comeback des sechsfachen MotoGP-Champions enthalten. Bei der heutigen Teampräsentation für die MotoGP-WM 2021 stand die Frage nach dem Zeitpunkt seiner Rückkehr in das Renngeschehen ganz oben auf der Liste.
Konkrete Antworten gab es keine.
«Momentan weiß ich es nicht», meinte Márquez keine fünf Wochen vor dem Saisonauftakt in Katar (28. März) zum möglichen Comeback-Zeitpunkt. «Trotzdem versuche ich optimistisch zu bleiben und setze mir nach und nach Ziele. Mein erstes Ziel war, den Katar-Test zu bestreiten. Inzwischen weiß ich, dass ich dort nicht dabei sein werde. Wenn die anderen testen, werde ich einen weiteren Arzttermin haben. Mein nächstes Ziel ist, beim Rennen in Katar dabei zu sein. Mal sehen, ob das geht. Wenn es unmöglich ist, dann ist mein nächstes Ziel, das zweite Katar-Rennen zu fahren. Geht das auch nicht, will ich in Portimao fahren. Das Wichtigste ist für mich momentan, dass der Knochen laut den Ärzten gut verheilt. Sobald mir die Ärzte sagen, dass der Knochen wiederhergestellt ist, werde ich mit der Rehabilitation beginnen. Ich arbeite zwar bereits, tue das aber behutsam – es braucht Zeit. Sobald der Knochen okay ist, werde ich forcieren, die Muskeln aufzubauen. Ich muss in einer guten Verfassung sein, wenn ich das Motorrad fahre. Ich rede nicht von 100 Prozent, das wird lange dauern. Aber in einer ordentlichen Verfassung, um ein MotoGP-Bike zu fahren. Die Ärzte werden mir sagen, wann ich wieder fahren kann.»
Erfolge des Repsol-Honda-Teams in der Premier-Class seit 1995:
15 Weltmeistertitel
6 Marc Márquez: 2013, 2014, 2016, 2017, 2018, 2019
4 Mick Doohan: 1995, 1996, 1997, 1998
2 Valentino Rossi: 2002, 2003
1 Casey Stoner: 2011
1 Nicky Hayden: 2006
1 Alex Crivillé: 1999
180 GP-Siege
Marc Márquez: 56
Mick Doohan: 35
Dani Pedrosa: 31
Valentino Rossi: 20
Casey Stoner: 15
Alex Crivillé: 14
Tadayuki Okada: 4
Nicky Hayden: 3
Andrea Dovizioso: 1
Tohru Ukawa: 1
447 Podestplätze
Dani Pedrosa: 112
Marc Márquez: 95
Mick Doohan: 48
Alex Crivillé: 44
Valentino Rossi: 31
Casey Stoner: 26
Nicky Hayden: 25
Tadayuki Okada: 21
Andrea Dovizioso: 15
Tohru Ukawa: 10
Sete Gibernau: 5
Max Biaggi: 4
Alex Barros: 4
Takuma Aoki: 3
Shinichi Itoh: 2
Alex Márquez: 2