MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Jack Miller: «Dann gewinne ich mit 15 sec Vorsprung»

Von Ivo Schützbach
In 1:53,183 min fuhr Ducati-Ass Jack Miller die schnellste MotoGP-Zeit jemals auf dem Losail Circuit in Katar. «Ich glaube nicht, dass meine Bestzeit viel über die Rennpace aussagt», meinte der Australier.

2020 erlebten wir die befremdliche Situation, dass beim Katar-GP zu Saisonbeginn nur die Klassen Moto3 und Moto2 dabei waren. Sie hatten damals das Glück, dass sie bereits in Katar waren, als die Behörden im Emirat wegen der sich ausbreitenden Lungenkrankheit Covid-19 ein Einreiseverbot für italienische Staatsbürger und andere erteilten und der MotoGP-Tross deshalb nicht anreisen konnte.

Sämtliche MotoGP-Rekorde stammen deshalb aus 2019. Damals sorgte aber nicht etwa Polesetter Maverick Vinales (Yamaha) mit seinen 1:53,546 min für den Rundenrekord, sondern Marc Márquez mit 1:53,380 min in FP2!

Vergangenes Wochenende hatte Yamaha-Werksfahrer Fabio Quartararo in 1:53,940 min für die Bestzeit während der ersten beiden Testtage gesorgt. Diese Woche Mittwoch bis Freitag testen die MotoGP-Piloten drei weitere Tage auf dem Losail Circuit in der Wüste vor den Toren der katarischen Hauptstadt Doha.

Ducati-Werksfahrer Jack Miller beeindruckte am Mittwoch mit der Rekordzeit 1:53,183 min. Damit distanzierte der Australier den zweitschnellsten Quartararo um 0,080 sec und blieb 0,716 sec vor dem nächstbesten Markenkollegen, Johann Zarco aus dem Pramac-Team auf Platz 4.

«Es hätten keine besseren Bedingungen herrschen können», meinte Miller zu seiner beeindruckenden Runde. «Es gab keinen Wind, es war kein Sand auf der Strecke und die Luftfeuchtigkeit betrug bei Nacht nur 60 Prozent, was niedrig ist für diese Gegend in dieser Jahreszeit. Fabio hat gepusht, um die 1:53,2 min zu erreichen, was bereits eine fantastische Zeit ist. Die Pace von Vinales war auch fantastisch. Ich habe ein gutes Gefühl für mein Motorrad, wir haben am Mittwoch nur zwei neue, weiche Hinterreifen verwendet. Ich habe letztlich nur meinen Job erledigt, wir schauen, dass wir das Motorrad in allen Bereichen gut hinbekommen. Gewisse Sachen haben wir nur probiert, um zu wissen, wie sie sich auswirken.»

Miller fuhr auch Vergleichstests zwischen der letztjährigen und der neuen Verkleidung, die mit einigen aerodynamischen Schmankerln aufwartet. «Alle von uns sind glücklich mit ihr, also muss etwas an ihr besser sein», meinte das Ducati-Aushängeschild.

Als Schwachpunkt macht der 26-Jährige nur die Traktion in der Beschleunigungsphase aus. «Yamaha hat weniger Speed, sie kommen aber sehr gut aus den Kurven hinaus und können ihn auf die Geraden mitnehmen», hielt Miller fest. «Wir haben einiges versucht, um zusätzlichen Grip am Hinterrad zu finden, ohne unsere Vorteile mit der Front zu opfern.»

Miller hat wie seine Konkurrenten noch zwei Testtage vor sich, alle fragen sich, wann der Erste unter 1:53 min fahren wird. «Wenn du so eine Zeit wie ich während der Tests mit Race-Pace fährst, dann ist das speziell», weiß «Jackass». «Könnte ich solche Zeiten mit gebrauchten Reifen fahren, dann würde ich den Grand Prix mit 15 sec Vorsprung gewinnen. Während des Rennens spielen aber viele Faktoren wie der Reifenabrieb von Dunlop aus der Moto2-Klasse hinein, die wir während des Tests nicht haben. Deshalb glaube ich nicht, dass meine Bestzeit viel über die Rennpace aussagt. Es ist auch so, dass in Katar die meisten Motorräder gut funktionieren, im Rennen liegen immer alle Hersteller eng beisammen. Wie es in der Weltmeisterschaft wirklich aussieht, werden wir erst wissen, wenn wir zum ersten Mal auf einer Strecke fahren, auf der keiner getestet hat.»

MotoGP-Test Katar, 10. März 2021:

1. Jack Miller, Ducati, 1:53,183 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,080 sec
3. Maverick Vinales, Yamaha, + 0,327
4. Johann Zarco, Ducati, + 0,716
5. Pol Espargaró, Honda, + 0,716
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,788
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,895
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,960
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,053
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,079
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 1,184
12. Miguel Oliveira, KTM, + 1,343
13. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,435
14. Enea Bastianini, Ducati, + 1,555
15. Alex Márquez, Honda, + 1,747
16. Stefan Bradl, Honda, + 1,791
17. Danilo Petrucci, KTM, + 1,795
18. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,815
19. Jorge Martin, Ducati, + 1,827
20. Brad Binder, KTM, + 2,096
21. Iker Lecuona, KTM, + 2,132
22. Luca Marini, Ducati, + 2,145
23. Dani Pedrosa, KTM, + 2,457
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,459
25. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,985
26. Michele Pirro, Ducati, + 4,072
27. Test 1, Yamaha, + 4,327
28. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,612
ohne Zeit: Test 3, Yamaha

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