MotoGP: Ducati vom V-Motor überzeugt

Doha-GP, FP2: Ducati dominiert, Bradl in den Top-10

Von Nora Lantschner
Jack Miller: Schnellster MotoGP-Pilot am Freitag

Jack Miller: Schnellster MotoGP-Pilot am Freitag

Jack Miller beendete den Freitag in Katar mit Bestzeit, vier Ducati auf den ersten fünf Rängen. Stefan Bradl (Honda) sicherte sich als Zehnter einen der im Hinblick auf den Q2-Einzug begehrten Top-10-Plätze.

Bei 26 Grad Luft- und 30 Grad Asphalttemperatur begann in Doha am Freitag um 20 Uhr Ortszeit (19 Uhr MESZ) die wichtige Flutlicht-Session, die aller Voraussicht nach über den direkten Q2-Einzug entscheidet. Damit waren die Top-10 das klare Ziel.

Als erster auf die Strecke ging Franco Morbidelli, der im FP1 noch technische Probleme hatte. Im Paddock von Losail war daher zu hören, Petronas Yamaha habe für ihn zur Sicherheit einen frischen dritten Motor versiegen lassen müssen.

Schon im dritten Umlauf wurden reihenweise 1:54er-Zeiten gefahren, an der Spitze lag der Katar-GP-Polemann Pecco Bagnaia in 1:54,074 min. Am Freitagnachmittag reichte Aleix Espargaró noch eine 1:54,779 min zur FP1-Bestzeit.

Zum Vergleich: Im Qualifying am vergangenen Samstag hatte Bagnaia in 1:52,772 min für einen All-Time-Lap-Record auf dem 5,380 km langen Losail International Circuit gesorgt.

Nach zehn Minuten lag Pramac-Rookie Jorge Martin 0,327 sec hinter seinem Markenkollegen auf Platz 2, Yamaha-Werksfahrer und WM-Leader Maverick Viñales auf Platz 3 (+ 0,429 sec). Dahinter komplettierten Miguel Oliveira (KTM) und Johann Zarco (Ducati) die Top-5. Márquez-Ersatzmann Stefan Bradl hielt sich als Zehnter in den Top-10 (+ 0,806 sec).

Nach einer Viertelstunde ging Aleix Espargaró, Schnellster des FP1, auf Zeitenjagd: Der Aprilia-Werksfahrer übernahm 0,158 sec hinter Bagnaia den zweiten Zwischenrang.

Die Top-10 zur Halbzeit der 45-minütigen Session: Bagnaia, Aleix Espargaró, Martin, Viñales, Mir, Oliveira, Morbidelli, Zarco, Miller, Bradl.

Fünf Minuten später arbeitete sich LCR-Honda-Pilot Takaaki Nakagami Runde für Runde bis auf Rang 2 nach vorne (+ 0,053 sec) – und Red Bull-KTM-Werksfahrer Brad Binder drang als Sechster ebenfalls in die Top-10 vor.

Als die finale Viertelstunde anbrach, gab es rote Sektoren bei Martin, Bradl, Rins und Quartararo. Der Bayer lag zwischenzeitlich auf Rang 5.

Martin freute sich nur kurz über die Bestzeit, denn Rins war der Erste des Tages unter der Marke von 1:54 min: In 1:53,969 min setzte sich der Suzuki-Werksfahrer an die Spitze des Klassements.

Im nächsten Umlauf war Yamaha-Werksfahrer Fabio Quartararo noch einmal 0,043 sec schneller. Die letzten zwölf Minuten – und damit die entscheidenden Zeitattacken – standen aber noch aus.

Aleix Espargaró übernahm mit einer 1:53,646 min zehn Minuten vor Schluss Platz 1. Morbidelli reihte sich nach drei Sektorbestzeiten 0,053 sec dahinter auf Rang 2 ein. Sein Petronas-Teamkollege Valentino Rossi schien nur kurz auf Platz 10 auf, er hatte die «track limits» in Kurve 15 überschritten.

Dann war Jack Miller auf Bestzeitkurs, bis er in Kurve 14 gerade noch einen Highsider abfangen konnte und die Runde nach dem heiklen Moment abbrechen musste.

Eine 1:53er-Runde von Nakagami wurde ebenfalls wegen der «track limits» gestrichen. Vier Minuten vor Schluss schob sich Rins auf Platz 3 nach vorne.

Nakagami stürtze dann in Kurve 7, während Miller in 1:53,145 min in Führung ging.

Quartararo schob sich auf Platz 2 nach vorne, direkt dahinter schien Oliveira als Sechster ebenfalls ein Q2-Ticket zu lösen. Aber im Finish folgten noch jede Menge persönliche Bestzeiten: Bagnaia, Zarco und Martin sorgten für vier Ducati in den Top-5.

Alex Márquez stürzte in Kurve 16, sein Markenkollege Bradl dürfte als Zehnter den Sprung ins Q2 geschafft haben. WM-Leader Viñales schob sich auf den letzten Drücker als Neunter ebenfalls noch in die Top-10. Oliveira verpasste dieses Ziel als Elfter und bester KTM-Pilot knapp.

Doha-GP, MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP2:

1. Miller, Ducati, 1:53,145 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,313 sec
3. Zarco, Ducati, + 0,392
4. Quartararo, Yamaha, + 0,438
5. Martin, Ducati, + 0,448
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,501
7. Morbidelli, Yamaha, + 0,554
8. Rins, Suzuki, + 0,568
9. Viñales, Yamaha, + 0,727
10. Bradl, Honda, + 0,769
11. Oliveira, KTM, + 0,799
12. Petrucci, KTM, + 0,824
13. Mir, Suzuki, + 0,867
14. Rossi, Yamaha, + 0,967
15. Nakagami, Honda, + 0,982
16. Alex Márquez, Honda, + 1,003
17. Pol Espargaró, Honda, + 1,060
18. Binder, KTM, + 1,092
19. Bastianini, Ducati, + 1,371
20. Marini, Ducati, + 1,535
21. Savadori, Aprilia, + 1,826
22. Lecuona, KTM, + 2,224

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