Pecco Bagnaia: «Gelbe Flagge war unmöglich zu sehen»
Pecco Bagnaia
Francesco «Pecco» Bagnaia freute sich auf dem «Autódromo Internacional do Algarve» nur kurz über den All-Time-Lap-Record und die vermeintliche Pole-Position. Weil Miguel Oliveira in Kurve 9 vor ihm gestürzt war und deshalb die gelbe Flagge draußen war, wurde seine Rundenzeit wieder aus der Wertung genommen. Somit steht der Ducati-Werksfahrer in der Startaufstellung nur auf Platz 11.
Pecco erklärte anschließend, er habe die gelbe Flagge nicht sehen können: «Es ist eine Linkskurve nach einer Talfahrt. Die Flagge war auf der rechten Seite und ich habe mich schon auf die Linkskurve vorbereitet und darauf konzentriert. Es war unmöglich zu sehen. Marini, der hinter mir war, hat das bestätigt, er hat die Flagge auch nicht gesehen. Man sieht auf den TV-Bildern auch, dass Oliveira nicht mehr in der Auslaufzone war, es war also nicht gefährlich. Wenn ich ihn gesehen hätte, hätte ich noch eine Runde fahren können. Vielleicht hätte ich diese Zeit nicht wiederholt, weil ich die Reifen schon ziemlich ausgequetscht hatte. Ich hätte aber vielleicht wenigstens die zweite Startreihe geschafft. Wie auch immer, das ist die Regel und wir müssen sie befolgen.»
Was aber hält der Italiener von dieser Regel? «Wenn es eine Regel gibt, muss man sie grundsätzlich immer respektieren. Meiner Meinung nach kann es aber auch ein Komma geben… In einem Qualifying, in dem alle zu 100 Prozent pushen, können Stürze passieren. Und in 15 Minuten stehen einem praktisch nur vier gute Runden zur Verfügung. Wenn einem von diesen vier zwei gestrichen werden, wird es schwierig», schickte er voraus. «Ich bin mit dieser Regel nicht einverstanden. Fürs Qualifying müsste man es anders machen. Aber wenn es so ist, muss man es respektieren.»
«Das Problem war, dass mir in den 15 Minuten bei zwei Versuchen zwei Rundenzeiten gestrichen wurden. Es wäre heute besser gewesen, in der Box zu bleiben und den anderen zuzuschauen», war der VR46-Schüler in seiner Online-Presserunde am Samstagabend schon wieder zu Scherzen aufgelegt. «Das Gute ist, dass wir heute mit einer unglaublichen Runde die Pole geholt hätten. Meine Pace ist auch sehr stark. Im FP4 war ich auf gebrauchten Reifen sehr nahe an der Pace von Quartararo dran, der zweimal auf neuen Reifen draußen war. Es wird schwierig, morgen diese ganzen Plätze aufzuholen, aber ich werde es versuchen. Ich bin ziemlich überzeugt, in den Top-5 kämpfen zu können. Zu gewinnen wird aber sehr kompliziert.»
Bringen die digitalen Flaggensignale, die ab dem Portugal-GP Standard in der MotoGP-WM sind, also nichts? «Wenn die LED in der richtigen Position sind, sieht man sie. Als Martin gestürzt ist, habe ich es gesehen. Als Zarco gestürzt ist, habe ich es gesehen. Und wenn ich die gelbe Flagge sehe, drehe ich normalerweise das Gas zu. Leider war die gelbe Flagge an dem Punkt, wo ich sie heute erwischt habe, unmöglich zu sehen. Leider ist es so gelaufen. Sie haben mir auch gesagt, dass der Fehler bei ihnen lag. Aber die Rundenzeit ist nun mal gestrichen worden, das kann man nicht mehr ändern. Ich muss also vom elften Startplatz losfahren und ich werde versuchen, den bestmöglichen Start zu erwischen, um schon in der ersten Runde Plätze gutzumachen.»
Was für ein Rennen erwartet der WM-Vierte, eine große Gruppe an der Spitze? «Ich hoffe auf die Gruppe. Dann wäre es einfacher aufzuholen», antwortete Pecco schmunzelnd. «Ich glaube, dass drei oder vier Fahrer schneller sind. Ich denke, wir werden vorne eine Gruppe sehen, und ich werde versuchen, dabei zu sein, auch wenn es schwierig wird.»
Ergebnisse MotoGP, Qualifying 2, Portimao:
1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:38,862 min
2. Alex Rins, Suzuki, +0,089 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +0,129
4. Jack Miller, Ducati, +0,199
5. Franco Morbidelli, Yamaha, +0,241
6. Marc Marquez, Honda, +0,259
7. Aleix Espargaro, Aprilia, +0,307
8. Luca Marini, Ducati, +0,524
9. Joan Mir, Suzuki, +0,536
10. Miguel Oliveira, KTM, +0,583
11. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,620
12. Maverick Vinales, Yamaha, +0,945
Die weiteren Startplätze:
13. Alex Marquez, Honda
14. Pol Espargaro, Honda
15. Brad Binder, KTM
16. Enea Bastianini, Ducati
17. Valentino Rossi, Yamaha
18. Danilo Petrucci, KTM
19. Iker Lecuona, KTM
20. Lorenzo Savadori, Aprilia
21. Takaaki Nakagami, Honda