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Marc Márquez (Rang 7): «Eine Explosion von Emotionen»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez ließ nach seiner ersten Zieldurchfahrt nach 518 Tagen seinen Gefühlen freien Lauf. «Das war heute der größte Schritt zu meiner Genesung», seufzte er.

Seit der letzten Zielankunft mit dem Sieg von Marc Márquez beim Valencia-GP 2019 sind 518 Tage vergangen. Seither hat der Repsol-Honda-Star keinen MotoGP-WM-Lauf mehr beendet – bis zum siebten Platz heute beim Portugal-GP. Der 28-jährige Spanier verlor in 25 Runden nur 13,208 Sekunden auf Sieger Fabio Quartararo. Der Ausnahmekönner egalisierte damit den siebten Platz vom 22. November, den Stefan Bradl damals als Márquez-Ersatzmann auf dem 4,692 km langen Autódromo International do Algarve (9 Rechtskurven, 6 Linkskurven) nach Hause brachte.

«Natürlich wurde ich heute von meinen Emotionen überwältigt. Ich bin ein Mensch, der seine Emotionen gerne für sich behält», sagte Marc, der die Gegner sprachlos macht. «Aber als ich nach dem Rennen in die Box zurückgekehrt bin und alle meine Mechaniker gesehen habe, konnte ich meine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle halten. Es war eine sehr lange Zeit, in der ich immer wieder davon geträumt habe, ein MotoGP-Rennen zu Ende zu fahren. Das was heute passiert ist, ist der größte Schritt auf dem Weg zu meiner Genesung. Es war mein Traum, mich wieder als MotoGP-Rennfahrer zu fühlen. Klar, ich war müde und erschöpft, als ich an die Box gekommen bin. Aber trotzdem kam es zu dieser Explosion von Emotionen. Ich hatte das nicht unter Kontrolle. Es war ein sehr schöner Augenblick.»

Was war heute die schwierigste Aufgabe beim Kampf gegen die 20 Gegner? «Da Härteste waren die ersten Rennrunden», lachte Marc. «Denn ich konnte mich nicht einordnen. Ich wusste vorher nicht, wo mein Platz sein würde. Es war ähnlich wie in der Schule, wenn du gegen ältere Schüler Fußball spielst und dich alle Gegenspieler austricksen.»

«In den ersten Runden haben mich die Gegner überholt, wie es ihnen gefallen hat. Ich habe in dieser Phase meinen Platz nicht gefunden; ich hatte nicht die nötige Pace, ich hatte das Motorrad nicht perfekt unter Kontrolle. Deshalb haben mich so viele Gegner überholt. Aber ich habe mich zur Ruhe gezwungen. ich habe mich auf keinen extrem gefährlichen Fights eingelassen. Aber sobald ich meinen Platz in diesem Feld gefunden hatte, habe ich mein Rennen richtig beginnen. Ich habe meinen Rhythmus erhöht, und es ist mir gelungen, keine schnellste Rennrunde am Ende des Rennens zu fahren. Ich habe mich dann besser gefühlt und habe versucht, Aleix Espargaró einzufangen. Aber plötzlich meldete sich mein Körper und sagte: ‚Vom Start bis hierher war es genug.‘ Ich bin dann in den letzten vier, fünf Runden nur noch auf dem Motorrad gesessen und habe mich bemüht, die 25 Runden durchzustehen. Denn am Wichtigsten war, die Renndistanz durchzuhalten. Der Rückstand von nur 13 Sekunden auf Quartararo ist unglaublich.»

Wie hat Marc die ersten wilden Runden erlebt? «Mir ist ein guter Start gelungen, es war mein erster mit diesem 'holeshot device'. Aber vor dem Ende dewr ersten Runde ist mir klar geworden, ich habe nicht den Rhythmus um da vorne bleiben zu können. Das Tempo war zu hoch, ich fühlte mich nicht komfortabel dabei. Dann haben mich alle überholt, auch Joan Mir. Es ist mir dann nach der lan gen Abwesenheit schwer gefallen, hinter dem Pulk der Spitzengruppe immer die richtigen Bremspunkte zu wählen. Ich war nicht sicher, wie weit ich das Spiel treiben sollte. Ich wurde mehrmals überholt, ich bin nicht immer die beste Linie gefahren. Es stimmt, dass die Runden langsam vergingen. Ich dachte einmal, jetzt haben wir noch 10 bis 12 Runden. Aber als ich geschaut habe, waren es noch 18... Da dachte ich, ich muss durchatmen, sonst komme ich nicht ins Ziel.»

MotoGP-Ergebnis, Portimão, 18. April:

1. Quartararo, Yamaha, 41:46,412 min
2. Bagnaia, Ducati, + 4,809 sec
3. Mir, Suzuki, + 4,948
4. Morbidelli, Yamaha, + 5,127
5. Binder, KTM, + 6,668
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 8,885
7. Marc Márquez, Honda, + 13,208
8. Alex Márquez, Honda, + 17,992
9. Enea Bastianini, Ducati, + 22,369
10. Nakagami, Honda, + 23,676
11. Viñales, Yamaha, + 23,761
12. Marini, Ducati, + 29,660
13. Petrucci, KTM, + 29,836
14. Savadori, Aprilia, + 38,941
15. Lecuona, KTM, + 50,642
16. Oliveira, KTM, + 1 Runde

MotoGP-WM-Stand nach 3 von 19 Rennen:

1. Quartararo, 61 Punkte. 2. Bagnaia 46. 3. Viñales 41. 4. Zarco 40. 5. Mir 38. 6. Aleix Espargaró 25. 7. Rins 23. 8. Binder 21. 9. Bastianini 18. 10. Martin 17. 11. Morbidelli 17. 12. Miller 14. 13. Pol Espargaró 11. 14. Marc Márquez 9. 15. Alex Márquez 8. 16. Bradl 7. 17. Nakagami 6. 18. Marini 4. 19. Rossi 4. 20. Oliveira 4. 21. Petrucci 3. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 1.

Stand Marken-WM:

1. Yamaha, 75 Punkte. 2. Ducati 60. 3. Suzuki 42. 4. Aprilia 25. 5. KTM 22. 6. Honda 20.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha, 102 Punkte. 2. Suzuki Ecstar 61. 3. Ducati Lenovo 60. 4. Pramac Ducati 60. 5. Aprilia Gresini 27. 6. Repsol Honda 27. 7. Red Bull KTM 25. 8. Esponsorama Ducati 22. 9. Petronas Yamaha SRT 21. 10. LCR Honda 14. 11. Tech3 KTM 4.

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