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Ducati: «Rookie Jorge Martin bekommt genug Zeit»

Von Günther Wiesinger
Zwei Wochen nach seiner furiosen Vorstellung in Doha (Pole-Position, Platz 3) zog sich Ducati-MotoGP-Neuling Jorge Martin sieben Knochenbrüche zu. Sportdirektor Paolo Ciabatti will den Spanier nicht unter Druck setzen.

Ducati Corse hat bei den ersten drei Grand Prix in diesem Jahr in Losail und Portimão starke Leistungen vollbracht, vor allem mit dem Fahrer-Quartett des Factory Teams (Bagnaia und Miller) sowie Pramac Racing (Zarco und Jorge Martin. Doch Miller konnte sein Leistungsvermögen wegen «arm pump»-Problemen bisher nicht richtig entfalten, und Rookie Jorge Martin (Pole-Position und Platz 3 beim 2. Katar-GP) hat sich in Portugal-Training schwer verletzt. Er fällt bis Mugello am 30. Mai aus.

Während bei den ersten GP-Strecken in diesem Jahr die Zielgeraden ca. 1 km lang waren, sodass die Desmosedici-Werksmaschinen ihre Power voll ausspielen konnten, kommen jetzt mit Jerez und Le Mans zwei sehr kurvenreiche Strecken, die Yamaha und Suzuki bevorteilen könnten.

«Wir waren letztes Jahr auf allen GP-Pisten konkurrenzfähig, und zwar mit unseren unterschiedlichen Fahrern. Es gab nur eine Ausnahme, das war Aragón», gibt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti zu bedenken. «Deshalb sind wir überzeugt, dass unser Bike auf allen Pisten fähig ist, um Podestplätze zu fighten. Auch bei unterschiedlichen Grip-Verhältnissen. Wir haben letztes Jahr viele Lektionen gelernt. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir in der Saison 2021 überall konkurrenzfähig sein können. Aber natürlich müssen wir abwarten, ob sich diese Hoffnung bewahrheitet. Wir werden es im Laufe des Jahres sehen…»

Ducati hat bisher fünf der neun möglichen Podestplätze beschlagnahmt und hält sich mit zwei Fahrern (2. Bagnaia, 4. Zarco) in der Fahrer-WM unter den Top-4. Aber auch die die Rookies Jorge Martin, Enea Bastianini und Luca Marini geben Anlass zur Freude.

Besonders der Ausfall von Draufgänger Jorge Martin (sieben Knochenbrüche) wird bei Ducati stark bedauert. Der 23-jährige Moto3-Weltmeister von 2018 machte die Fachwelt in Doha am 4. April sprachlos, als er während 18 von 22 Runden in Führung lag.

In den Medien wurden sofort Vergleiche zu Jorge Lorenzo und Marc Márquez gezogen, die 2008 und 2013 mit ähnlichen Überraschungserfolgen in ihre MotoGP-Karriere gestartet sind.

Paolo Ciabatti stellte gegenüber SPEEDWEEK.com fest, er könne sich nicht vorstellen, dass 2021 angesichts des starken Fahrerfelds ein Rookie um den MotoGP-Titel fighten kann. Aber was darf man dem respektlosen Jorge Martin nach der Genesung noch zutrauen?

«Wir sollten nicht zu viel Druck auf einen Rookie wie Jorge Matin ausüben», meint Ciabatti. «Das könnte sich nachteilig für ihn auswirken. Jorge hat in Katar eine außergewöhnliche Leistung vollbracht. Aber das war eine Rennstrecke, auf der sich gelernt hat, eine MotoGP-.Maschine zu fahren. Er hatte dort fünf komplette Testtage und den ersten Grand Prix als Background. Das war sicher hilfreich. Die restlichen GP-Strecken wird er mit der Ducati am Freitag erst im FP1 erkunden können. Er wird dort nicht zehn Tage hinter sich haben, wenn er Sonntag auf den MotoGP-Grid rollt.»

Ciabatti: «Die Aufgaben für die Rookies sind nicht einfach. Trotzdem: Ich wäre mehr als glücklich, wenn uns Jorge bei den künftigen Rennen immer wieder überrascht. Aber lass‘ uns realistisch sein. Vor allem wollen wir keinen zusätzlichen Druck auf so einen jungen Fahrer ausüben, der viel Zeit hat, sich anzupassen, Erfahrung zu sammeln und immer stärker zu werden. Wenn er das schnell schafft, freut uns das. Wenn er mehr Zeit beansprucht, was verständlich wäre, wird er sie bekommen.»

MotoGP-Ergebnis, Portimão, 18. April:

1. Quartararo, Yamaha, 41:46,412 min
2. Bagnaia, Ducati, + 4,809 sec
3. Mir, Suzuki, + 4,948
4. Morbidelli, Yamaha, + 5,127
5. Binder, KTM, + 6,668
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 8,885
7. Marc Márquez, Honda, + 13,208
8. Alex Márquez, Honda, + 17,992
9. Enea Bastianini, Ducati, + 22,369
10. Nakagami, Honda, + 23,676
11. Viñales, Yamaha, + 23,761
12. Marini, Ducati, + 29,660
13. Petrucci, KTM, + 29,836
14. Savadori, Aprilia, + 38,941
15. Lecuona, KTM, + 50,642
16. Oliveira, KTM, + 1 Runde

MotoGP-WM-Stand nach 3 von 19 Rennen:

1. Quartararo, 61 Punkte. 2. Bagnaia 46. 3. Viñales 41. 4. Zarco 40. 5. Mir 38. 6. Aleix Espargaró 25. 7. Rins 23. 8. Binder 21. 9. Bastianini 18. 10. Martin 17. 11. Morbidelli 17. 12. Miller 14. 13. Pol Espargaró 11. 14. Marc Márquez 9. 15. Alex Márquez 8. 16. Bradl 7. 17. Nakagami 6. 18. Marini 4. 19. Rossi 4. 20. Oliveira 4. 21. Petrucci 3. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 1.

Stand Marken-WM:

1. Yamaha, 75 Punkte. 2. Ducati 60. 3. Suzuki 42. 4. Aprilia 25. 5. KTM 22. 6. Honda 20.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha, 102 Punkte. 2. Suzuki Ecstar 61. 3. Ducati Lenovo 60. 4. Pramac Ducati 60. 5. Aprilia Gresini 27. 6. Repsol Honda 27. 7. Red Bull KTM 25. 8. Esponsorama Ducati 22. 9. Petronas Yamaha SRT 21. 10. LCR Honda 14. 11. Tech3 KTM 4.

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