Álex Crivillé: Ducati-Erfolg hat eine Signalwirkung
Jack Millers Sieg könnte für den Australier eine Kehrtwende im Kampf um die WM bedeuten
Der zweifache Weltmeister Álex Crivillé ist von der gezeigten Leistung der Ducati-Piloten beim Doppelsieg in Jerez de la Frontera begeistert. Er glaubt, dass der Auftritt sogar eine Signalwirkung für den weiteren WM-Verlauf in der Königsklasse haben könnte.
In einem Interview mit den Kollegen der spanischen Sporttageszeitung Marca sagte der inzwischen 51-Jährige: «Von nun an werden wir Jack Miller und Francesco Bagnaia auf jeder Rennstrecke an der Spitze des Feldes sehen. Sie haben große Fortschritte gemacht und in Jerez einen Doppelsieg eingefahren. Dort hatten Ducati-Piloten in der Vergangenheit immer Schwierigkeiten und selten großartige Ergebnisse erzielte.»
Ein besonderes Lob erhielt Miller, der jedoch auch von der Unterarmverletzung von Fabio Quartararo profitierte. Crivillé weiter: «Obwohl Jack Miller nicht als Favorit gestartet ist, hat er ein super Rennen hingelegt und seinen Teamkollegen sowie Franco Morbidelli in Schach gehalten. Klar, Yamaha ist als Favorit in den Grand Prix gegangen, aber Fabio hatte diese Probleme mit dem Unterarm und wurde bis auf den 13. Platz durchgereicht.»
Der langjährige Honda-Pilot, der 1999 den Titel in der Königsklasse holte, warf aber auch einen Blick auf die Moto2-Klasse und beglückwünschte dabei Fabio Di Giannantonio: «Das war ein starkes Rennen von ihm. Einen Moment lang dachte ich, dass Raul Fernandez Kontakt herstellen und ihn angreifen könnte. Aber auch er hatte mit dem Kompartmentsyndrom zu kämpfen. Deswegen hat er es am Ende gar nicht auf das Podest geschafft. Mich freut es, dass Fabio den Sieg dem verstorbenen Teambesitzer Fausto Gresini widmen konnte.»
Einmal mehr beeindruckte in der kleinsten Klasse Pedro Acosta. Zur Leistung des Shootingstars sagt Crivillé: «Er kam aus der fünften Startreihe und ist das Rennen mit einer gewissen Coolness angegangen. Stück für Stück hat er sich an die Spitze herangearbeitet und in der letzten Runde hat er die Führung übernommen. Anschließend machte er immer wieder die Tür gut zu. Das war der Schlüssel. Außerdem hat es ihm geholfen, dass sich die Konkurrenten hinter ihm gegenseitig aus dem Rennen genommen haben.»
Ergebnisse MotoGP Jerez/E:
1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec
3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206
5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164
7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651
8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161
9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494
10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766
12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907
14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095
15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277
16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922
17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731
18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912
20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234
– Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet
Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:
1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.
Stand Marken-WM: 1. Yamaha, 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.
Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing 7.