MotoGP: Stefan Bradl fährt sein letztes Rennen

Valentino Rossi (9.): «Jerez-Test hat sehr geholfen»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi am Freitag in Le Mans

Valentino Rossi am Freitag in Le Mans

«Es ist hart, sich die Motivation zu bewahren, wenn es so schlecht läuft», gestand Valentino Rossi. Umso wichtiger war es für den Yamaha-Star, dass die Arbeit aus dem Jerez-Test in Le Mans offensichtlich Früchte trägt.

Mit gerade einmal vier WM-Punkten aus den ersten vier Grand Prix reiste Valentino Rossi nach Le Mans. Da tat der Top-10-Platz im heutigen FP2 besonders gut. «Das war ein besserer Tag für uns», betonte der Petronas-Neuzugang am Freitagabend. «Ich fühlte mich schon am Vormittag im Nassen gut mit dem Motorrad, aber ich brauchte eine Session im Trockenen, um zu verstehen, ob die Arbeit, die wir beim Montag-Test in Jerez geleistet haben, uns auch hier in Le Mans helfen kann. Wir hatten Glück, das FP2 war komplett trocken. Wir konnten also pushen und versuchen es zu verstehen.»

Nicht nur die Platzierung, auch das bessere Gefühl stimmen den neunfachen Weltmeister vorsichtig optimistisch: «Am Ende bin ich als Neunter in den Top-10. Ich bin aber auch auf eine bessere Weise gefahren. Ich war konstanter und hatte eine ordentliche Pace. Ich kann später bremsen und schneller in die Kurven einlenken. Es war nicht so schlecht, das gesamte freie Training über. Es ist sehr wichtig, dass wir in den Top-10 sind, und es sieht so aus, als wären wir ein bisschen stärker als in den ersten Rennen.»

Wie schaffte es der «Dottore», in schwierigen Momenten die Motivation hoch zu halten? «Es ist erst Freitag, aber ich bin sehr, sehr glücklich, weil die ersten Rennen wirklich schwierig waren. Es ist hart, sich die Motivation zu bewahren, wenn es so schlecht läuft», schickte er voraus. «Denn man wird pessimistisch und sieht oft kein Licht am Ende des Tunnels mehr. Es ist nicht einfach. Ich versuche aber ruhig zu bleiben, weil ich schon lange Rennen fahre.»

«Ich versuche, mich an die Zeiten zu erinnern, als ich elf Rennen im Jahr gewann», warf der 115-fache GP-Sieger lachend ein. «Und dann helfen mir meine Freunde, meine Mannschaft. Ich habe viel Unterstützung von allen erfahren, sowohl aus meiner Ecke in der Box, als auch von allen anderen, die hier bei Petronas arbeiten. Das hat mir sehr geholfen. Es ist nicht einfach, aber man muss versuchen, nicht aufzugeben. Denn hier in der MotoGP geht es so schnell: Danilo [Petrucci] hat im Vorjahr hier gewonnen, heute ist er Letzter. Die Dinge verändern sich so schnell, es reicht ein Augenblick und man bleibt zurück.»

Die Fortschritte aus dem eintägigen Jerez-Test scheinen nun aber der erhoffte Lichtblick zu sein: «Ich glaube, die Arbeit in Jerez hat uns sehr geholfen. Wir haben im Test hart gearbeitet, wir haben die Abstimmung der Federelemente verändert, eine andere Gabel ausprobiert. Wir haben zum Beispiel die Gewichtsverteilung verändert und eine andere Karbonschwinge getestet, die gut war. All diese Dinge helfen uns, stärker zu sein, vor allem in der Bremsphase und dem Kurveneingang. Ich kann mehr Geschwindigkeit in die Kurve mitnehmen, ohne weit zu gehen. Ich fühle mich besser auf dem Motorrad», versicherte «Vale».

«Ich habe immer noch ein paar Probleme, denn hier gibt es einige Bremsphasen in hängenden Passagen, wo ich ein bisschen zu sehr am Limit bin. Das ist aber normal, es ist erst Freitag. Wir müssen einfach das generelle Set-up und die ganzen kleinen Dinge verbessern», gab der Petronas-Yamaha-Star den weiteren Plan vor. «Dann wird es auch sehr stark vom Wetter abhängen. Die Wettervorhersage für das Rennen ist im Moment nicht fantastisch, aber hier in Le Mans schlägt es alle fünf Minuten um.»

MotoGP-Ergebnis, Le Mans, kombinierte Zeitenliste nach FP2:

1. Zarco, Ducati, 1:31,747 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,095 sec
3. Viñales, Yamaha, + 0,389
4. Pol Espargaró, Honda, + 0,390
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,532
6. Oliveira, KTM, + 0,549
7. Miller, Ducati, + 0,614
8. Marc Márquez, Honda, + 0,885
9. Rossi, Yamaha, + 0,922
10. Nakagami, Honda, + 0,964
11. Rins, Suzuki, + 1,015
12. Bagnaia, Ducati, + 1,053
13. Mir, Suzuki, + 1,161
14. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,199
15. Lecuona, KTM, + 1,293
16. Binder, KTM, + 1,370
17. Alex Márquez, Honda, + 1,457
18. Rabat, Ducati, + 1,614
19. Bastianini, Ducati, + 1,789
20. Savadori, Aprilia, + 2,238
21. Marini, Ducati, + 2,400
22. Petrucci, KTM, + 2,773

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